Frage von musicmze:Hallo,
ein neuer Auftrag für eine Firma die Plasmaschneidgeräte herstellt lässt mich grübeln - für die Augen seien die Strahlen absolut unschädlich (im Gegensatz zum Schweißen).
Ist das auch für eine Kamera so, oder braucht man spezielle Filter? Ist eine Sony EX1
Vielen Dank,
Martin
Antwort von soan:
Hmm,
Plasmaschneiden halte ich bei meinem Wissensstand nicht gerade für ungefährlich für die Augen. In einer dunklen Halle mit nem Unterwasser-Plasma kann man sich die Augen schön vernebeln.
Dein Auftraggeber wirds wohl wissen.
Antwort von nicecam:
In folgende Threads mal reinschauen:
1.
Brauche Hilfe: Drehen von Schweissarbeiten
2.
Sonnenfinsternis morgen früh
3.
Sonnenuntergang filmen
Die Links sind fortschreitend chronologisch angeordnet. Der erste Link wird dir die meisten Informationen bringen. In jedem der Threads habe ich auch geschrieben. Ich habe allerdings nur Erfahrungen bei der Sonnenbeobachtung mittels Videokamera.
Mit meiner Erfahrung in der Sonnenbeobachtung kann ich dir nur sagen (so ähnlich steht's auch in den genannten Threads): Dafür nimmt man speziell beschichtete Objektivfilter, allerdings sind die sehr teuer und sind auch weniger für Videokameras sondern vielmehr für astronomische Teleskope für die Sonnenbeobachtung gedacht.
Für die gelegentliche Beobachtung der Sonne, egal ob Teleskop, Fotoapparat oder Videokamera nimmt man (so auch ich) spezielle Sonnenfilterfolie. Für die Beobachtung mittels Foto- oder Videokamera wird Filterfolie mit Filterfaktor ND4 (1/10.000stel Lichtdurchlass), für die visuelle Beobachtung mit den Augen ND5 (1/100.000stel Lichtdurchlass) benötigt. Es gibt Geheimtipps für solcherlei Beobachtung, die sage ich nicht; wenn schon Beobachtung heller Objekte, dann richtig; die Augen ruiniert man sich nicht leichtfertig.
Ich habe keine Ahnung vom Plasmaschneiden, bei der Sonne allerdings handelt es sich um ein Plasma.
Ich weiss nicht, welche Helligkeiten, Strahlungen beim Plasmaschweißen auftreten. Tatsächlich sollte der Auftraggeber das wissen.
Nochmal, ich denke, Link Nr. 1 wird dir wertvolle Informationen geben können.
In diesem verweise ich auch
hier auf "Wolfgangs Blog" (ruessel). Denn er hatte sowas ähnliches auch schon mal gefilmt. Die Informationen dazu standen mal auf seinem Blog auf der von mir angegebenen Seite. Existieren dort allerdings nicht mehr.
Müsstest dann versuchen, mit ihm Kontakt aufzunehmen.
Antwort von carstenkurz:
Einfache Spiegelfolie (Sonnenschutzfolie) ist schonmal ein brauchbarer Ansatz. Habe ich für Sonnenaufnahmen schon öfter verwendet. Man kann natürlich auch viel Geld für hochwertige vergütete Filter ausgeben. Allerdings würde ich mal vermuten, dass Aufnahmen vom Plasmaschneiden das nicht wirklich motivisch benötigen, das dürfte eh recht extreme Kontraste und überwiegend monochromatisches etc. liefern.
- Carsten
Antwort von stefanf:
Was auch geht, damit habe ich die Sonnenfinsterniss aufgenommen, ist Rettungsfolie(Silber/Gold) doppelt gelegt.
Drauf machen und sachte in die Sonne drehen. Am besten mit LCD begutachten, bevor man direkt durch die Optik guckt.
Antwort von EThie:
Kleine Hilfe zur Grund-Orientierung:
http://www.kjellberg.de/Plasmatechnik/V ... anten.html
Da sind auch Videos die das Prinzip zeigen.
Lt. Wikipedia sind Temperaturen von ca. 30.000 K möglich.
Gruß
E. Thie.
Antwort von musicmze:
Auftraggeber meint: für Augen etc. absolut ungefährlich.
Sollte dann "eigentlich" auch für die Cam so sein.
Ich beles mich nochmal... vielen Dank!
PS: das wäre doch das richtige, oder?
http://cgi.ebay.de/ND4-Filter-82mm-Box- ... 1e5e79cfe7
Antwort von carstenkurz:
Ich habe keine Ahnung, welche Lichtströme beim Plasmaschneiden entstehen, die Bilder sind diesbezüglich auch nicht so aufschlussreich. Ich würde aber mal annehmen, dass analog zu Sonnen- und Schweissaufnahmen ein ND4 bei weitem nicht reicht, auch wenn der in der Aufsicht erstmal sehr dunkel aussieht. Ausserdem muss man immer auch mit heftigen Infrarot-Anteilen rechnen, die von solchen einfachen Filtern in der Regel nicht unterdrückt werden.
Wie gesagt, erstmal Sonnenschutzfolie, Rettungsdecke, etc. ausprobieren. Direkt vor der Frontlinse und mit offener Blende spielt das Material in diesem Fall kaum eine Rolle. Wenn die Ansprüche höher werden, kann man im Zubehör für Astrofotografie immer noch genug Geld los werden.
Folie einfach quadratisch ausschneiden und mit Tesa vorne vor die Optik kleben. Es gibt auch aufschraubbare Filterhalter für Folien, Cokin z.B.
Man kann auch die Folie sauber am Rand auf einen einfachen UV-Filter aufkleben und den dann immer vorschrauben, wenn er gebraucht wird.
Eventuell ist auch ein zusätzlicher Polfilter bei dieser Art Aufnahme hilfreich.
- Carsten
Antwort von Bernd E.:
...spezielle Sonnenfilterfolie...mit Filterfaktor ND4 (1/10.000stel Lichtdurchlass)...
Kann sein, dass in der Astrofotografie eine der anderen Skalen angewendet wird, die die Dichte von Graufiltern beschreiben, aber im "normalen" Foto- und Videobereich gilt als ND4 ein Filter, der gerade einmal zwei Blendenstufen schluckt (ND2 = eine Stufe, ND8 = drei Stufen usw.). Der Lichtdurchlass ist damit immer noch ein Viertel und sehr weit weg von einem Zehntausendstel. Vor dem Kauf also genau prüfen, was man da bekommt!