Frage von Franz86:Hey ihr Brancherkenner,
ich durfte in den letzten Jahren für meinen Arbeitgeber einige Filmprojekte für Youtube machen - und hab da ganz schön Feuer gefangen. So viel, dass ich gerne noch mehr in diese Richtung machen würde (natürlich auf freiberuflicher Basis und ohne meinen aktuellen Job aufzugeben, der ist nämlich ziemlich cool ;))
Das Problem ist, als absoluter (und nicht mehr ganz so junger) Quereinsteiger kenne ich mich überhaupt nicht aus in der Branche und habe auch kein Netzwerk und keinen anderweitigen Zugang.
Was ich wollen würde, wäre für ein bis x Projekte im Jahr im Kamerabereich für TV-Reportage-Serien zu arbeiten. Natürlich nicht im High-End-Bereich, aber ich sag mal vom Niveau her so Arte:Re oder auch sowas wie Bergauf-Bergab. Und zwar eben in diesen Serien/Episoden, die einen gewissen Wildnis/Natur-Bezug haben, wo ein geländegängiges Team notwendig ist.
Das ist denke ich mal meine größte Stärke, ich habe im Bereich Bergsport/Trekking recht große Erfahrung und eine vergleichsweise hohe Ausbildung als Trainer (ich bin aber kein Bergführer). Also ich kann auch eine Hochtour/schwere Bergtour/etc. machen und dabei noch Filmen und die Drohne steuern und Story und Audio überwachen.
Was mich dazu interessieren würde:
- Welches Niveau/Skills braucht man dafür?
- Wie kommt man an die richtigen Leute?
- Ist das überhaupt realistisch?
- Habt ihr sonst noch Tipps?
Vielleicht noch kurz zu mir
- Ich komme eigentlich aus dem Print-Journalismus, habe eine redaktionelle Ausbildung und war schonmal einige Jahre freier Reise-Journalist
- In diesem Zusammenhang hab ich auch als Fotograf gearbeitet und fotografiere noch für meinen Arbeitgeber oder auch mal die eine oder andere Hochzeit
- Drohnenschein A1/A2/A3
Antwort von Alex:
Hey Franz,
ich finde dein Vorhaben ganz interessant, weil ich die letzten 2-3 Jahre eigentlich genau so ein Format bedient habe.
Eigentlich hatte ich nie was mit Outdoor "Dokutage" bis dahin zu tun, bin durch nen bekannten Produzenten bei nem Sender reingerutscht, die händeringend ein Team für eine Natur Folge mit Moderator und Gästen gesucht haben. Das hat dann echt viel Spaß gemacht, dass ich dabei geblieben bin. Wir haben dann ca. alle 2 Monate so ne Folge gedreht á 2 Reisetage + 2 Drehtage gedreht.
Eigentlich kann ich meine Stärken hinter der Kamera viel besser mit etwas Crew und Equipment (besonders Licht) zeigen und weniger mit Handkamera (mit Handkamera meine ich alles Artverwandte wie Schulter, Easyrig, Handheld, Einbein, (...)), aber ich fand es herausfordernd und war selbst gespannt. Das war zugegeben anfangs auch etwas holprig, aber ich habe vieles ausprobiert und viel dazugelernt.
Mein Problem war immer, schnell, flexibel und leicht unterwegs zu sein und trotzdem ein stabiles Bild zu liefern. Das kann einem manchmal schwerfallen, wenn man grad nen Kilometer nen Hügel hochgekraxelt ist und dann ein Close-up mit S35 Sensor mit 70 mm ohne Stabilisator im Easyrig versucht hinzubekommen und dazu noch nen ungünstigen Stand auf irgendwelchen Felsen hat. Auch war meine Kameraausrüstung noch nicht so ausgefeilt wie sie mittlerweile ist, ich hatte schlicht noch nicht das richtige Equiment. Ich glaube, das führt jetzt aber auch etwas zu weit, ich kann dir gern mehr darüber berichten, falls das interessant für dich sein sollte.
Hier das Format, das ich meine, Discover Nature:
https://www.youtube.com/@dabeitv/search ... rNature
Die oberen ca. 20 Treffer habe ich mit meinem Team (2x Kamera, 1x Kamerassi, 1x Ton) gedreht. Vom Sender kamen 1-2 Aufnahmeleiter (die halt alles machen, was getan werden muss), 1 Redakteur, 1 Moderator plus Gäste für die jeweilige Folge.
Leider ist die Qualli auf YT übel.
(Falls du MagentaTV haben solltest, guck es dort, da sieht es wesentlich besser aus, viel klareres Bild, bessere Kontraste und Farben)
Die ganze Sendung ist wahnsinnig langatmig und mit "jüngeren" Sehgewohnheiten fast nicht zu ertragen. Zugegeben, das ist eher Senioren-TV (was mich persönlich aber nicht stört, für welche Zielgruppe das letztlich ist). Zum einen war unser Pensum zum Schluss 30 Drehminuten pro Tag (angefangen mit 15). Zum anderen sind es immer sehr lange Gesprächspassagen, die wenig oder gar nicht unterschnitten wurden. Ich habe mich des Öfteren mit den Cuttern (festangestellt) in der Wolle gehabt, weil ich halt immer wusste, was tatsächlich gedreht wurde und was geschnitten wurde. Da klaffte eine riesige Lücke von Schnittbildern, die wir liebevoll gedreht haben, die einfach hinten über gefallen sind. Offiziell hieß es "Zeitmangel", ich weiß aber, dass die Zeit (5 Tage) völlig ausreichend ist, um eine Sendung zu schneiden, denn das habe ich bei einer Folge dann selbst gemacht, für die es viele Komplimente für den Schnitt gab.
Zu den Voraussetzungen:
- Eins vorne weg, etwas sportlich zu sein hilft sehr, aber das bist du wohl :)
- Klar, man muss ne Kamera bedienen können und seine Technik im Griff haben, inkl. Redundanzen, weil in der Pampa gibts keinen Verleiher, wenn man Ersatz braucht
- Man muss kein Roger Deakins sein, aber ein gewisses Gespür für schöne Naturaufnahmen sollte man haben und man muss Personen anständig kadrieren können
- Drohne fliegen zu können ist auch sehr hilfreich
Aber das größte Problem ist: Wie komme ich (bzw. du) an so einen Job?
Das ist in der Tat nicht ganz einfach, wenn man nicht gerade jemanden kennt, der nen Draht hat.
Ich denke, in deiner Situation wirst du keine Chance haben, direkt über den Sender einen Auftrag zu bekommen.
Die Sender wollen Teams, die ne kompletten Personal- und Technikdienstleistung bieten und ne Firma solltest du auch sein, mit Freelancern arbeiten die in dem Kontext nicht.
Das, was ich vorschlagen würde, wäre in Erfahrung zu bringen bei welchem Sender, was gedreht/ausgestrahlt wird. Man kann einfach mal in den Abspann schauen, da steht oft die Dienstleistungsfirma drin, oder direkt beim Sender nachfragen, von wem das Team gestellt wurde. Man kann seine Absichten ja ganz offen formulieren.
Dann hast du im besten Fall einen Kontakt und kannst die mal anfragen, wie es mit Bedarf aussieht?
In meinem Team waren wir immer 2 Kameraleute und haben den Kameraassi (mit entsprechender Gagen-Aufwertung) die 3. Kamera machen lassen, wenn es zeitlich für ihn möglich war. Das könnte ich mir bei dir ggf. vorstellen.
Du kannst dich auch als Kameramann bewerben, allerdings solltest du dann auch Referenzen haben, das weiß ich nicht, ob du die hast.
Aber ich würde dich auch ermutigen, redaktionell drüber nachzudenken? Das wird zwar gern von internen Mitarbeitern besetzt, aber in unserem Fall hatten wir jede zweite Folge auch nen freien dabei. Dieser betreut die inhaltliche Ausarbeitung, schafft Kontakte zu Sendungsgästen und bestimmt eigentlich den ganzen Verlauf des Trips. Nebenbei kann der sich auch mal ne Drohne, Gopro, Insta360 oder ne Handkamera schnappen und Schnittbilder drehen. Alles kann ohne muss.
Was du aber auch machen kannst, mach mal selbst ein kleines Naturfilmchen, über die Bergziege, das Murmeltier oder den Wattenwurm. Wenn das gut wird, dann haste auch was zum Zeigen.
Abschließend möchte ich noch sagen, als mir das Format angeboten wurde, habe ich mich erstmal gesträubt, denn angestrebt ich habe es nie solche Formate zu drehen. Aber stand jetzt würde ich es sofort wieder tun. Wir haben fantastische Landschaften gesehen, Sachen erlebt, die man selbst vielleicht nicht so macht, wie mit nem Amphibienfahrzeug durch die Ostsee, Goldsuchen in Bayern, Angeln in MeckPomm, Huskyrennen im Allgäu, Wildpferde in NRW, Freiklettern in der Sächsischen Schweiz, Skispringen, Rodeln, Wandern, Naturschutzgebiete (...). Wahnsinnig schön alles und wir hatten ne Bombentruppe, viel Erinnerungen geschrieben. Ich hab richtig viel mitgenommen und bin ein gutes Stück mehr zum Naturmensch geworden, obwohl ich eigentlich gar nicht so wirklich einer war :)
Leider ist das Format jetzt eingestampft. MagentaTV (Auftraggeber des Senders) sagt, sie haben vorerst genug, um die Mediathek zu füllen :,(
Falls du noch was wissen willst, frag.
Und woher kommst du überhaupt? In Köln könnte ich dir 1-2 Firmen nennen, die sowas machen, ich mache dieses Jahr erstmal andere Projekte.
Antwort von Franz86:
Hey Alex,
vielen vielen Dank für die ausführliche Antwort, genau nach sowas hab ich gesucht. Und ja, sowas wie 3. Kamera oder Kamera-Assi wäre für mich erstmal voll ok. So vermessen, dass ich gleich aus dem Stand sozusagen der Kameramann werde, wäre ich eh nicht.
Nun würde mich noch interessieren, was denn so ein Kamera-Assi sonst macht, wenn nicht 3. Kamera? Ich nehme nicht an, dass im deutschen Run&Gun Doku-Tv mit Remote Focus gearbeitet wird, also Linsen wechseln? Stativ aufbauen? Geht mir nur um die Skills.
Ich habe heuer noch ein paar eigene Dokudrehs, nach diesen sollte ich zumindest genug Material für ein schönes Demo haben.
Ich komme so aus dem Großraum München. Aber spielt das eigentlich eine Rolle? Ich dachte immer, dass zumindest diese Teams eh so zusammengestellt werden, wie es zeitlich/budgetär und von den Skills her passt?
Danke :)
Franz
PS: Deine Serie ist ziemlich cool, genausowas würde mir auch vorschweben :D Was hattest du da für Optiken im Einsatz, wenn ich fragen darf?
Antwort von Alex:
Franz86 hat geschrieben:
Nun würde mich noch interessieren, was denn so ein Kamera-Assi sonst macht, wenn nicht 3. Kamera? Ich nehme nicht an, dass im deutschen Run&Gun Doku-Tv mit Remote Focus gearbeitet wird, also Linsen wechseln? Stativ aufbauen? Geht mir nur um die Skills.
Naja, das unterscheidet sich immer von Team und Projekt.
Bei uns hat sich der Assi abends vorm Dreh darum gekümmert, dass alle Karten formatiert sind, die Akkus geladen sind und dass alle Geräte (3 Kameras, GoPro, Insta, Drohne) einsatzbereit sind. Kann auch sein, dass du Daten nach nem Drehtag kopierst, wobei ich das eigtl. immer selbst mache, denn ich trage auch die Verantwortung. Aber andere können das anders sehen.
Bei diesen Drehs (wie ich sie praktiziere) braucht man eigentlich wenig Skills als Assi. Tragen helfen, Reflektor halten, Stativ aufbauen, Wechselobjektiv holen, volle Akkus parat haben. Brauchst auf jeden Fall ne Assi-Tasche mit etwas Klein-Werkzeug, Inbus, Schraubendreher, sowas halt. Aber da kann jedes Team andere Anforderungen haben, das bespricht man dann davor. Kamerasettings checken die Kameraleute selbst. Auch generell machen wir eigentlich alles, was rund um Kamera zu tun hat, zusammen. Das ist halt das Schöne an so kleinen Teams in der Pampa, da sitzen wir alle im gleichen Boot und strikte Department-Trennung gibts da nicht.
Franz86 hat geschrieben:
Ich habe heuer noch ein paar eigene Dokudrehs, nach diesen sollte ich zumindest genug Material für ein schönes Demo haben.
Top :)
Machen!
Franz86 hat geschrieben:
Ich komme so aus dem Großraum München. Aber spielt das eigentlich eine Rolle? Ich dachte immer, dass zumindest diese Teams eh so zusammengestellt werden, wie es zeitlich/budgetär und von den Skills her passt?
Prinzipiell hast du recht. Aber du musst halt bedenken, wenns an die Ostsee geht, dann zahlt die Produktion halt nur ein Fahrzeug, in das alle reinpassen inkl. Equipment. Also wähle ich Kölner Leute, wir treffen uns morgens und fahren dann zusammen los. Macht halt am meisten Sinn.
Klar kannst auch dorthin anreisen, wo das Team startet, aber das bezahlt dir keiner.
Franz86 hat geschrieben:
PS: Deine Serie ist ziemlich cool, genausowas würde mir auch vorschweben :D Was hattest du da für Optiken im Einsatz, wenn ich fragen darf?
Sony Standard-Optiken:
FX6 mit Weitwinkel meist das Sony 16-35 2.8
FX3 mit Sony 24-105 4.0 drauf, weil der Brennweitenbereich so klasse ist.
Wenn dann der Assi Zeit hat und wir so ein Interview mit 3 Kameras machen können (geht nicht immer, vielleicht schleppt der schon was zur nächsten Location oder macht Schnittbilder, weil wir Zeitdruck haben), dann hat er die FX30 und das Sony 70-200 2.8 drauf.
Objektivwechsel will man in der Natur nicht soooo gerne machen, haste schnell Dreck aufm Sensor.
Eigentlich bleiben wir so mit den Objektiven. Wenn wir dann nach oder vor dem Interview zu dritt Schnittbilder drehen, dreht jeder das, was für die Brennweite am besten passt und am Ende kommt ein guter Mix raus. Einer macht gerne von der Schulter, der andere mit dem Einbein, der andere mit Easyrig, da kann sich jeder selbst was aussuchen, mit dem er klarkommt.
Antwort von Frank Glencairn:
Alex hat geschrieben:
Ich habe mich des Öfteren mit den Cuttern (festangestellt) in der Wolle gehabt, weil ich halt immer wusste, was tatsächlich gedreht wurde und was geschnitten wurde. Da klaffte eine riesige Lücke von Schnittbildern, die wir liebevoll gedreht haben, die einfach hinten über gefallen sind. Offiziell hieß es "Zeitmangel", ich weiß aber, dass die Zeit (5 Tage) völlig ausreichend ist, um eine Sendung zu schneiden.
Ich finde es manchmal echt haarsträubend, was inhouse Cutter so abliefern, und wie lange sie dazu brauchen (von den Ausreden ganz zu schweigen). Gerade wenn man sein Material kennt, und weiß was man gedreht hat.
Da merkt man meistens, daß die sich nicht in einem kompatitiven Markt befinden, und extrem ruhige Kugeln schieben.
Schick die das nächste mal zu mir für das Editing.
Antwort von Mantas:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Ich finde es manchmal echt haarsträubend, was inhouse Cutter so abliefern, und wie lange sie dazu brauchen (von den Ausreden ganz zu schweigen). Gerade wenn man sein Material kennt, und weiß was man gedreht hat.
Da merkt man meistens, daß die sich nicht in einem kompatitiven Markt befinden, und extrem ruhige Kugeln schieben.
Schick die das nächste mal zu mir für das Editing.
Auja!
Ähnliches auch mit angestellten Kameraleuten erlebt(für zweite Kamera), so entspannt und Pause nach der Pause :)
Antwort von DKPost:
Mantas hat geschrieben:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Ich finde es manchmal echt haarsträubend, was inhouse Cutter so abliefern, und wie lange sie dazu brauchen (von den Ausreden ganz zu schweigen). Gerade wenn man sein Material kennt, und weiß was man gedreht hat.
Da merkt man meistens, daß die sich nicht in einem kompatitiven Markt befinden, und extrem ruhige Kugeln schieben.
Schick die das nächste mal zu mir für das Editing.
Auja!
Ähnliches auch mit angestellten Kameraleuten erlebt(für zweite Kamera), so entspannt und Pause nach der Pause :)
Fairerweise muss man aber auch sagen, dass man Material das man selbst gedreht hat mindestens drei mal so schnell schneiden kann wie Mterial das man vorher noch nie gesehen hat.
Und was am Ende rauskommt ist je nachdem wer da alles mitredet auch nicht die Version des Cutters.
Antwort von Frank Glencairn:
Das ist stimmt natürlich.
Wobei die Geschwindigkeit auch immer vom Material abhängig ist.
Wenn sauber auf Anschluß gedreht wurde und Regie/Kamera wissen was sie tun (und vor allem was sie wollen), dann geht es deutlich schneller als bei einem Regisseur der auf maximale Coverage dreht, und den Film denn im Schneideraum "finden" will.
In letzerem Fall machst du hauptsächlich Fleißarbeit und Schadensbegrenzung.
Antwort von Jalue:
Moin Franz,
- Welches Niveau/Skills braucht man dafür?
Als Textjournalist solltest du wissen, wie der Hase läuft. Du möchtest zwar nicht gleich „High End“ arbeiten, aber für arte dann schon? Nun, arte entspricht im Printbereich ZEIT, Spiegel und Co, ist also de facto High End. Welche Skills du brauchst? Ein Portfolio, das deine Fähigkeiten belegt. Wenn du, wie dein Nick impliziert, so Ende 30 bist, wird es zwar langsam eng, aber nicht unmöglich. Die Schiene über Kamera-/Tonassistenz kannst du allerdings knicken, ich würde eher direkt zur Kamera springen – über eigene Filme auf YT, bzw. über Regionalmedien. Red Bull/Servus wäre für dich als Bergfex vielleicht eine Option.
- Wie kommt man an die richtigen Leute?
Hier sicher nicht und auch ansonsten gibt es kein Patentrezept. Als alter Print-Hase solltest du ein paar Kontakte auch mit Kontakten zu Bewegtbild haben. Ich würde versuchen, „über die Bande zu spielen“.
- Ist das überhaupt realistisch?
Vielleicht, die Frage ist aber eher, ob es auch
nachhaltig (im Sinne von; Karriereplanung) ist. Der Trend geht eindeutig weg vom „Spezi“, selbst mein Berufsbild (Videojournalist) ist inzwischen ein Auslaufmodell. Denke besser in Richtung
Content Creator und in der Hinsicht bist du als Printi vielleicht besser aufgestellt, als du denkst, denn die wenigsten Filmleute aus den rein technischen Gewerken können Storytelling.
-Sonstige Tipps:
Nimm Fotografie mit rein! Wird bei mir zunehmend mit angefragt, da Redaktionen auch bei Fotografen zu sparen versuchen. Umgekehrt bekommen die ihrerseits natürlich Anfragen für Video …
@Frank Glencairn
Du hast ja recht, aber die andere Seite der Medaille ist: Oft genug bekommt man als Redakteur wirren Materialbrei vorgesetzt. Da schicken Auftragsproduzenten vielleicht gaaanz tolle Bilder, aber leider ohne zu sagen, wo und wann die gedreht wurden oder auch nur, was dort überhaupt zu sehen ist. Wunderbar ist auch, wenn man für ne 1:30er zwanzig Minuten Interview serviert bekommt, wobei die Hälfte des Materials aus langatmigen Fragen eines schlecht vorbereiteten Reporters besteht. Ich pflege sowas im Schnelldurchlauf zu sichten und zu schneiden. Falls dadurch der eine oder andere Kollege um den "Pulitzer" betrogen werden sollte: So sorry! ;-)