Frage von Paul*Berlin:Ich muss mal eine kurze Frage zu "Steadycams" stellen, in meinem Falle zum Schwebi, es gilt aber wahrscheinlich für alle Amateur-Stabilisierungssysteme:
Da eine Steadycam ja die Funktion hat, ruckartige Bewegungen auszugleichen, kann man mit ihr doch auch nicht neigen, oder?
Man hätte nur die Möglichkeiten
- mit der zweiten Hand das komplette System zu kippen, dann wäre aber der Stabilisierungseffekt weg
- einen Stativkopf auf dem System zu montieren, um die Kamera richtig einzustellen
- das System nach oben oder unten zu halten, um das Motiv ins Bild zu bekommen,
oder?
Antwort von domain:
Es gibt wirkliche Spezialisten auf dem Gebiet, die verwenden so eine Mischung aus Eigenstabilisierung des Systems in Kombination mit manuellen Eingriffen nahe am Gelenk. Genau dort ist ein schweres Steady relativ unsensibel und lässt sich ziemlich dirigieren.
Mit unseren leichten Steadies, die ja sogar ohne manuelles Zutun einer zweiten Hand auf einen gewollten Schwenk mit einer Drehung reagieren sollten ist das aber fast unmöglich.
Alle Steadycams haben etwas Unvollkommenes an sich. Gerade so, als wenn ein Kellner ein Stehaufmännchen ohne Wackeln auf seinem Tablett auf dem Weg zum Kunden transportieren sollte.
Antwort von srone:
- mit der zweiten Hand das komplette System zu kippen, dann wäre aber der Stabilisierungseffekt weg
wenn es dir um ein temporäres neigen der kamera geht wäre wohl der vorsichtige einsatz eines oder zweier finger der zweiten hand angebracht, in dem falle solltest du allerdings sicher stehen, um permanent auf- oder untersichtig zu sein müsstest du das gesamtsystem mitsamt des neigekopfes auswiegen.
lg
srone
Antwort von pilskopf:
Also man kann die Steadi geneigt einstellen, zumindest die Glidecam, die steht und pendelt sich dann schräg ein. Leichter ist es aber das mit der linken Führhand zu machen, man kann die Steadi ja problemlos in jede Richtung neigen wie man will und im Grunde auch so halten, mit einer langen Droptime kein Problem, stellt man diese eventuell noch länger ein als sonst. Mit dem Merlin Prinzip ist das nicht so einfach möglich denk ich. Natürlich könnte man auch einen Fluidkopf oder ein Kugelgelenk dafür benutzen. Ich würde eher zum Kugelgelenk wegen dem Gewicht eines Fluidkopfes neigen. Anderseits ist das Schrägfilmen kinderleicht mit der Glidecam, fast einfacher als die Glidecam genau im Horizont zu halten. Kompliziert ist eher das Laufen damit wenn man zum Beispiel Treppen herunter läuft und dabei nach hinten oben dreht.
Nur bei einer falschen Droptime, also wenn die Unterseite der Steadi zu schwer ist, wird ein geneigtes Drehen schwer da die Steadi zu stark nach unten drückt und durch gegendrücken unschöne Fehler entstehen, also eine korrekte 2,5 Sekunden Droptime bei einer kleinen Glidecam ist schon ausreichend um das gut hinzubekommen. Ich seh da kein Problem drin. Ich sprech hier aber ausschließlich von einer Glidecam in den unteren Gewichtsklassen.
Antwort von Macaroni:
Hallo,
was Du vielleicht meinst ist eine Tiltplate. Wird unter anderem bei Fahrten über lange Treppen eingesetzt:
http://www.betz-tools.com/acc_tiltplate_d.php
Gruss
Macaroni
Antwort von Paul*Berlin:
Ich hab mal den Thread umbenannt um für ne andere Frage nicht noch einen Thread eröffnen zu müssen.
Danke auch für die Antworten zu meiner ersten Frage! Zweite Frage:
Kann bei der Steadycam, die ich mir holen will, der Schwebi, ein Kabel vom Camcorder weg gelegt werden? Ich dachte mir, dass man, wenn man das Kabel mit genügend Spielraum am Griff festklebt, die Stabilisierung nicht beeinträchtigt wird. Vielleicht könnt ihr mir ja helfen?
Antwort von domain:
Je flexibler das Kabel und je größer die Schlaufe zum Griff ist, umso weniger wird die Stabilisierung beeinträchtigt werden. Ein ständiges Austarieren von Fall zu Fall wird aber wahrscheinlich immer nötig sein.
Solltest du an eine Mikrofonverbindung zu einem Fieldrecorder denken, dann wäre allerdings eine stabile Befestigung des Recorders am unteren Teil des Schwebis als teilweiser Gewichtsersatz die deutlich bessere Lösung.
Antwort von Paul*Berlin:
Danke, domain!
Nein, Mikrofonverbindung ist nicht vonnöten. Es geht um das Videosignal, das an den Regisseur und seinen Kontrollmonitor gegeben werden soll. Ton wird seperat geregelt und aufgenommen.
Antwort von srone:
in diesem fall, würde ich ein kurzes, ca 1-1,5m langes hochflexibles videokabel benutzen, in der nähe des drehpunktes der steady abfangen, dann an deinem hosenbund (gürtel) befestigen und von dort mit dem normalen grünen zum monitor weiterverlängern.
lg
srone
Antwort von Paul*Berlin:
Hey, den Gedanken mit Hosengürtel hatte ich auch, cool! :D
Aber ist ein normales, schwarzes, 3-adriges A/V-Kabel flexibel genug? Ich könnte sonst die beiden Ton-Kabel abschneiden... Wenns da ist, werd ichs mal einfach ausprobieren, werd mich dann ja eh erstmal dran gewöhnen müssen ;)
Antwort von srone:
wenns dir nichts ausmacht schneide den ton ab, macht das kabel auf jeden fall flexibler, 3mal so flexibel um genau zu sein. kennst du die klettbänder um gewickelte kabel zu bündeln? sowas am gürtel befestigen und du bist schnell online bzw offline.
lg
srone
Antwort von Wechiii:
Einfach vorne ein bisschen gewicht drauf tun? Bzw. Den Schlitten oben wo die Kamera drauf ist - ein wenig nach vor verscheiebn!
Liebe Grüße