Frage von iasi:
Das hat uns also die Filmschulenwelle eingebracht.
Zuvor brachte man nur "Abwärts", "Die Katze" oder ähnliches Zeug zustande.
Antwort von 7River:
Na ja, über Geschmack lässt sich natürlich streiten. Zum ersten Link: Der Film stammt noch von einem Jungen Filmemacher (...) und so was muss man erst einmal auf die Beine stellen. Den letzten deutschen Film den ich gesehen habe, war "Das Leben ist nichts für Feiglinge". Hat mir sehr gut gefallen.
Antwort von Maximus63:
" Türkisch für Anfänger " " Fack ju Goethe ".
Antwort von rkunstmann:
Ich glaube das größere Problem als das zu vieler Filmhochschulen ist eher die Förder- und Fernsehkultur hierzulande. Da natürlich heute viele (die meisten) Abschlussfilme ohne Senderbeteiligung und Förderung unmöglich wären gehört das aber natürlich zusammen...
In "Es werde Stadt" erzählt Iris Berben, wie man bei jedem neuen Rosa Roth Film versuchte senderseitig die Filme heller und heiterer zu machen. Alles muss stromlinienförmig und konsumierbar und bloß nicht so düster sein. David Fincher macht darüber zum teil auf der Kommentarspur zu Fight Club Witze: Alles unterbelichtet. So viele unterbelichtete Shots:) und hier ist das Realsatire.
RW Faßbinder hat sich an der dffb beworben, Wolfgang Petersen dort studiert und Domiki Graf ist selber Lehrer an der ifs.
Leider werden die Studenten schon während der Ausbildung mittlerweile darauf getrimmt möglichst "förderwürdige" also fernsehgerechte Filme zu machen, das passiert sogar ganz von selbst, denn natürlich möchte niemand nach dem Studium arbeitslos sein, selbst manchem Filmprofessor geht das mittlerweile zu weit. Trotzdem finden an den Hochschulen oft noch die interessanteren Filme statt...
Auf der anderen Seite entstehen Filme, die gerne Hollywood wären, von Regisseuren, die Filmhochschüler oft verachten (zumindest das Gefühl habe ich manchmal), aber deren Handwerk einfach nicht für großes Popcorn Kino reicht.
Dabei kann man doch auch mal was Radikales versuchen, mal anecken und kontrovers sein, wenn man nicht 150 Mio wieder einspielen muss. Dafür sollte doch ein öffentlich finanziertes Kulturmodel gerade stehen.
Beste Grüße!
Robert
Edit:
So! Ich guck jetzt Game of Thrones ;)
Antwort von Frank Glencairn:
Gegen "heller und heiterer" bin genauso allergisch wie gegen DPs deren längste Brennweite eine 35er ist.
Antwort von rkunstmann:
Gegen "heller und heiterer" bin genauso allergisch wie gegen DPs deren längste Brennweite eine 35er ist.
Kann ich unterschreiben :)
Antwort von iasi:
Gegen "heller und heiterer" bin genauso allergisch wie gegen DPs deren längste Brennweite eine 35er ist.
+1
Antwort von Axel:
Das deutsche Kino ist - Ausnahmen bestätigen die Regel - tot. Siehe kontroversen "RTLs Helden"-Thread.
Es stellt sich mir nun die Frage, welchen Stellenwert das klassische Kino
überhaupt noch hat. Oft wurde es prophezeit, nun benötigt man keine Propheten mehr, um die Zeichen der Zeit zu erkennen: VoD ist die Zukunft. Eine Verschmelzung von Kino, Internet und TV.
In der TV-Landschaft scheinen allerdings ebenfalls deutsche Produkte nicht unbedingt zu glänzen. Aber das Potenzial ist größer. In der Aufbereitung historischer Stoffe kann man eine spezifisch deutsche Raffinesse nicht übersehen. Nur ein Beispiel: Der "Wagner-Clan" sah im Trailer grauenhaft gewollt aus, entpuppte sich aber als exzellent geschrieben, originell umgesetzt und mitreißend gespielt. Für's Kino hätte man die Geschichte dermaßen aufblasen müssen, dass leise Töne völlig untergegangen wären.
Auch gibt es immer mehr Fernsehdramen, beinahe unbemerkt im Rosamunde-Pilcher-Misthaufen, die Zeitthemen aufregend darstellen (ein Beispiel: "Kein Entkommen", über die Ohnmacht eines Gewaltopfers und die Spirale aus Gewalt und Gegengewalt, übrigens auch slashCAM-technisch ziemlich interessant durch intelligente Nutzung eines LDR-Videolooks). Einige Tatorte (und andere Krimis) haben preisverdächtige Drehbücher. Es kommt dann sehr selten vor, dass Drehbuch und kinematografisch attraktive Umsetzung sowie großes Schauspiel zusammenkommen, aber
wenn, dann kann es toll sein (ein Beispiel: Der Tatort "Weil sie böse sind").
Das deutsche Kino liegt zwischen "Hinterdupfing" und dem Weißen Haus. Der Bayernschwank ist wahrscheinlich beeinflusst von der sarkastischen österreichischen TV-Serie "Braunschlag"
-, aber Selbstironie ist keine Technik, sondern eine
Haltung. Der einzige deutsche Filmemacher, der diese Haltung von Haus aus hat, ist Helmut Dietl.
In einem TV-Interview aus den 70ern (nicht auf Youtube gefunden, gesehen in "Die Filmemacher") erklärt Fassbinder dem TV-Moderator, warum Deutsche provinziell denken: Themen wie soziale Vereinsamung und Ausländerfeindlichkeit (es ging um "Angst essen Seele auf") sind universell, und man muss sie dort erzählen, wo man seine Wurzeln hat, um sie authentisch darzustellen, sei es München, New York oder Hinterdupfing. Wenn ein Deutscher meint, Frankfurt müsse aussehen wie New York,
dann denkt er provinziell ...
Antwort von ennui:
"Jeder vierte Hamburger schläft beim Fernsehen ein
Auch in der Hansestadt entwickelt sich das Fernsehen immer mehr zu einem Hintergrundmedium. Vor allem Frauen widmen sich während des TV-Konsums noch zahlreichen Nebenbeschäftigungen."
http://www.abendblatt.de/kultur-live/tv ... n-ein.html
Bald also auch Einschlafen "on demand"? Whatsappen, Facebooken, Stricken und Bügeln, während der kostenpflichtige VOD-Stream läuft? Ich weiß ja nicht.
Antwort von iasi:
Es ist aber eben doch auch sehr schade, dass Stoffe mit sehr viel Potential vergeudet werden.
"Die Männer der Emden" ... da war die Doku ja packender, als die teure Verfilmung.
Und aktuell " Das Attentat - Sarajevo 1914" ...
Muss denn wirklich alles im Tatort-Stil verfasst sein?
Eigentlich müsste man ja wohl annehmen, dass ein Attentat, das sich aus dramaturgischer Sicht geradezu anbietet, aus der Sicht von Opfer und Täter erzählt zu werden und auf das Attentat als Finale zuläuft, nicht als Krimi verwurstet wird.
Bei einem Tatort wird ja zumindest der Täter noch gesucht.
Hier ist nach 10 Minuten das Verbrechen geschehen und die Täter sind gefasst. Was dann noch kommt sind 90 Minuten Verschwörungsschmarn und eine überaus banale und leere Liebesgeschichte.
Aber da haben wir eben die Beamtenmentalität der Gebührenverschwender: Wir machen ein ganz großes Thema - aber eben mit möglicht geringem Budget. Und dafür werfen wir dann jegliches Potentail einer Story über Bord.
Man stelle sich doch nur die Rahmenhandlung vor, die so viel Raum für die Beleuchtung der Hintergründe geboten hätte:
Der Thronfolger kurz vor der Abfahrt. Die Vorbereitungen der Attentäter. Und alles läuft auf das Ende zu, dessen Ausgang wir zwar alle kennen, das aber dennoch fesselnd ist - eine dramaturgische Traumkonstellation.
Wer solch eine Vorgabe derart verschwendet, wie bei "Das Attentat - Sarajevo 1914", gehört in die Buchhaltung versetzt.
Und dann braucht es auch keine uninteressante Nebenhandlung mit einer aufgesetzt wirkenden Liebesgeschichte - denn wir haben Ferdinand und seine Gattin, die interessanten Stoff bieten könnten.
Vor allem: Dass der Thronfolger ermordet wurde, das wissen wohl die meisten Zuschauer, aber dass zuerst eine Bombe explodierte und später die Schüsse fielen, das wußten viele nicht. Was man daraus hätte machen können ...
Antwort von Mr.BBling:
Hallo allerseits,
ich finde es ein wenig zu drastisch jetzt schon quasi einen Nachruf auf den deutschen Film zu verfassen.
In den letzten 10 Jahren gab es zwar nicht viel glorreiches, aber ein paar Schmuckstücke waren schon dabei:
Soulkitchen
Vom suchen und finden der Liebe
Baader Meinhof Komplex
Der Schuh des Manitou
Barfuss
Vincent will mehr
Almanya
Solino
Die fetten Jahre sind vorbei
Räuber Hotzenplotz
Das Leben der anderen
Die "Wickie" Filme
...um nur ein paar zu erwähnen.
Man muss sich nicht immer an den schlechten, klischeehaften Filmen orientieren...gibt durchaus auch Filmschaffende in Deutschland die gute Filme können!
LG,
Paul
Antwort von Axel:
Hallo allerseits,
ich finde es ein wenig zu drastisch jetzt schon quasi einen Nachruf auf den deutschen Film zu verfassen.
Jetzt schon? Seit März 1968 ist die Abwicklung des deutschen Films durch Gründung der FFA im Gange. Es ist ein schieres Wunder, dass es überhaupt noch erwähnenswerte deutsche Filme gibt und zeigt vielleicht eine überproportionale Häufung von Talent in diesem Lande. Hätte es eine entsprechende Behörde in den anderen klassischen Filmländern (und Deutschland
war eines von höchstens vier Ländern der Pioniere) gegeben, hätte der Name "Hollywood" heute einen ähnlichen Sepiastich wie "Babelsberg".
Es ist fast vergleichbar mit Normen des EU-Parlaments. Hätte dies bereits seit 1968 die Eigenschaften der Banane gesetzlich festgeschrieben, wäre diese Frucht heute ein Exotikum, für das man in andere Kontinente fliegen müsste ...
Antwort von sgywalka:
@ennui !
Wir machen ein Geschäftsmodell draus...
Wenn Person x y z EINSCHLÄFT
-bekommt er sie es eine Rechnung/ je nach Läng des Schlafevents..
-die Fb-freunde bekommen sleepy-invations und Like-gutscheine
-die Daten-auswert-agenturen bekommen die Daten ( nat. gutes $$)
um noch bessere Einschlafmodelle zu etabliern.....
-und die EINBRECHER haben keine stressbedingten leiden mehr..
( quasi allen haben win-win-situation)
-die Betten und Bettwäsche-industrie explodiert....
Auf Arte sind eine Reihe tolle deutsche Filme letzend gelaufen.....
aber is der HInweiss wh.notwendig::::
"ACHTUNG RTL-PROLO ARTE BEISST NICHT" oder Werbung..
Wo wir doch im retrospektivischen Rausch 1914-2014 sind, die meisten
(Fucky goehte scen/ Leherein aus Fenster/ Kids zücken Smphs..) Leute
is es sch. egal.. und dazugelernt haben wir genau Null.. wie weit is die
Ostfront derzeit weg?m 1456km oder weniger? Bis halt ein Leopard a2 c6
in meiner Gasse steht und mei Frau Suppe für die jungen Rekruten aufkocht... lang lebe der Schwachsinn... er ist pur...
Antwort von iasi:
Hallo allerseits,
ich finde es ein wenig zu drastisch jetzt schon quasi einen Nachruf auf den deutschen Film zu verfassen.
In den letzten 10 Jahren gab es zwar nicht viel glorreiches, aber ein paar Schmuckstücke waren schon dabei:
Soulkitchen
Vom suchen und finden der Liebe
Baader Meinhof Komplex
Der Schuh des Manitou
Barfuss
Vincent will mehr
Almanya
Solino
Die fetten Jahre sind vorbei
Räuber Hotzenplotz
Das Leben der anderen
Die "Wickie" Filme
...um nur ein paar zu erwähnen.
Man muss sich nicht immer an den schlechten, klischeehaften Filmen orientieren...gibt durchaus auch Filmschaffende in Deutschland die gute Filme können!
LG,
Paul
... und welche davon waren auf internationalem Niveau?
nur mal als Beispiel:
http://boxofficemojo.com/movies/?page=i ... manitu.htm
Antwort von Mr.BBling:
... und welche davon waren auf internationalem Niveau?
nur mal als Beispiel:
http://boxofficemojo.com/movies/?page=i ... manitu.htm
Ich weiß nicht wie du "internationales Niveau" beurteilst...aber m.M.n. ALLE!!!
...ob man die Filme gut findet ist Geschmackssache...aber nur weil ein Film sich auf dem internationalen Markt nicht durchsetzt, heisst es noch lange nicht dass er kein internationales Niveau hat...
Ich kenn da z.B. einen wundervollen belgischen Spielfilm, eine schräge Komödie, tolle Story, fantastische Schauspieler, absolut internationales Niveau...aber kennen tut den keine Sau. Oder hat hier schon mal jemand
NARCO gesehen?
(eine absolute Filmempfehlung übrigens)
Wenn du internationales Niveau allerdings an der Anzahl der Effekte, Explosionen oder Verfolgungsjagden festmachst hast du recht ;-)
Antwort von iasi:
... und welche davon waren auf internationalem Niveau?
nur mal als Beispiel:
http://boxofficemojo.com/movies/?page=i ... manitu.htm
Ich weiß nicht wie du "internationales Niveau" beurteilst...aber m.M.n. ALLE!!!
...ob man die Filme gut findet ist Geschmackssache...aber nur weil ein Film sich auf dem internationalen Markt nicht durchsetzt, heisst es noch lange nicht dass er kein internationales Niveau hat...
doch - eigentlich bedeutet es das vor allem ...
Wenn ein Film nur in D erfolgreich ist, ihn aber im Ausland niemand sehen will, fehlt ihm das internationale Niveau.
immerhin wurde "Der Untergang" in vielen Ländern in den Kinos gezeigt:
http://www.boxofficemojo.com/movies/?pa ... wnfall.htm
Filme mit Peter Alexander und Heinz Rühmann waren auch mal im deutschen Kino erfolgreich. Nicht zu vergessen der echte "Winnetou". Und auch den Seewolf und Siegfried gab"s zu sehen.
Irgendwie hab ich das Gefühl, als dass mehr als die Komödien nicht mehr geboten wird - eben nicht mal mehr die Nibelungen.
Antwort von Frank Glencairn:
[
immerhin wurde "Der Untergang" in vielen Ländern in den Kinos gezeigt:
Hitler geht halt immer.
Antwort von iasi:
[
immerhin wurde "Der Untergang" in vielen Ländern in den Kinos gezeigt:
Hitler geht halt immer.
oh ja - bei einer deutschen Filmereihe in Rumänien kam kaum einer zu T"Raumschiff, aber beim Untergang war die Bude voll ... man war und ist sehr beeindruckt von A.H. in RO.
Antwort von Maximus63:
Es sind immer wieder die gleichen Diskussionen über denn deutschen Film. Ändern wird es nichts. Und zwar solange nicht, bis die sogenannten " Entscheider " ihr Denken modellieren. Und das werden sie nicht tun, da sie ihn Lohn und Brot bei den Öffentlich / Rechtlichen stehen. Rühmliche Ausnahme : Das kleine Fernsehspiel im ZDF. Das der deutsche Film im Kino nicht funktioniert, haben wir einigen Regisseuren zu verdanken, die ausschließlich ihre eigen, hirnverbrannten Kopfgeburten eben dort sehen wollen. Ist so, wie es ist : Ein deutscher Kinofilm kostet zwischen 7 und 10 Millionen Euro. Besucht wird dieser Kopfschmerzstreifen von 50.000 Besuchern. Und so geht das seit Jahren. Dazu kommt, dass viele Produzenten den direkten Vergleich mit USA meiden, scheuen, Angst davor haben, keinen Sinn darin sehen, was auch immer. Blödsinn ist das. Wenn man nie Anfängt damit. Klar, man kann USA nicht oder schwer die Stirn bieten, aber wenigstens Versuchen. Nein, kommt nicht in Frage. Wir lassen alles so, wie es ist. Ist sicherer. Sicher ist, kein Schwein, oder wenige, Interessieren sich für deutsche Filme. Schade. Das technische Know How haben wir ( wurde schon mit Oscars belohnt ) haben auch gute Locations.
Und wir haben Endlos Kohle für manchen Schwachsinn auf der Leinwand. Im Jahr werden bei uns sage und schreibe bis zu 250 (!) Filme produziert ! TV und Kino.
Am schlimmsten treiben es die deutschen Serien im TV. Du schaltest ein und denkst, du bist in den 80 er Jahren gelandet ! Sie ( die Entscheider ) verwenden stets die gleiche, langweilige unrealistische Ausleuchtung. Immer wieder die gleichen Kameraeinstellungen. Die gleichen Locations. Und, nein, es darf ja nicht geraucht werden. Aber gesoffen wird immer. Immer Wein, Sekt, Bier, Schnaps. Zur besten Kindersendezeit. Denken wir uns nichts dabei. Die Krönung der Blödheit der Serien ist aber diese furchtbare Geigenmusik von Keyboards heruntergejault. Und diese Musik wabert und schlingert sich durch jede langweilige Szene, die deswegen so langweilig und nichtssagend sind, weil es eben die Storys genauso sind. Doof, Blutleer, keine Atmosphärische Dichte, keine überraschenden Wendung und bloß ja keine unüberschaubare oder gar verschachtelte Handlung. Der dumme Zuschauer könnte ja nicht mehr wissen, um was es geht. Über die " Schauspieler " schweige ich jetzt mal.
Nebenbei sprechen wir auch von 8 Milliarden (!) Euro GEZ. Ja, richtig. Gigantisch. Dafür bekommen wir dann Samstagnachmittag einen Mist von Filmen serviert, der nichts mehr zu wünschen übrig lässt. Doch, denn einen Wunsch : Eine BD einlegen und was wirklich gutes konsumieren. Den französischen oder amerikanischen oder japanischen oder koreanischen oder eben Klassiker.
Antwort von iasi:
Es gibt zu viele Filmemacher und zu wenige echte Produzenten.
Früher stemmten noch einige Produzenten echte Kinofilme.
Heute bekommt man maximal verlängertes TV (Bullys Klamauke) oder Heimatfilme.
Vor allem fehlt es eindeutig an Themen - an einem echten Antrieb, der dann auch etwas Kreatives entfaltet.
Aus einem Stoff wie dem Attentat in Sarajevo machen die Deutschen einen 1914 spielenden Tatort.
Da ist eben kein Pfeffer mehr drin.
Man kann sich auch nicht auf die bösen Gebührenverwalter herausreden. Wer wirklich ein Thema hat, der tut auch alles, dies ohne Steuer- und Gebührengelder zu stemmen.
Bei den deutschen Filmemachern herrscht Beamtenstimmung.
Antwort von cantsin:
Es gibt im deutschen Kino immer mal wieder gut gemachten (aber uninteressanten) Historien-Prestige-Mainstream, der als Kandidat für den Auslandsoscar ins Rennen geht: "Das Leben der anderen", "Nirgendwo in Afrika", "Der Untergang", "Das weiße Band".
Daneben gibt es ab und zu gute Low Budget-Arthouse-Filme: "Gegen die Wand" und andere Filme von Fatih Akin, "Jerichow" und andere Filme von Christian Petzold, "Wolke 9" und andere Filme von Andreas Dresen.
Gegen alle diese Filme kann man nichts sagen. Sie zeigen immerhin, dass es in Deutschland nicht nur Dumpfbacken-Komödien und hölzerne ÖR-Fernsehfilme gibt, sondern auch auf hohem Niveau von Regie, Schauspielern und Filmtechnik gearbeitet werden kann. Aber abgesehen vielleicht von "Gegen die Wand" reisst einen keiner dieser Filme vom Hocker.
Was dem deutschen Film fehlt, ist ein solider Bodensatz von gutgemachtem, dreckigem B-Genrekino, das im besten Fall mehr über eine Gesellschaft erzählen kann als "besonders wertvolles" Kino. In Deutschland wurde sowas in bis in die 70er von Regisseuren wie Rolf Olsen ("Tödlicher Freitag" - der größte B-Movie-Knaller des deutschen Kinos aller Zeiten, gleichzeitig ein gnadenloses Soziogramm der deutschen 70er) gedreht. Der einzige, der das noch macht und kann, ist Dominik Graf mit Filmen wie "Hotte im Paradies" und "Im Angesicht des Verbrechens". Ab und zu kommen noch Ausnahmen hinzu wie Akins Erstling "Kurz und schmerzlos" und der ebenfalls im Hamburger Kleingangster-Milieu spielende "Chiko" von Özgür Yıldırım.
Man kann nur hoffen, dass durch den Markteinstieg von Streaminganbietern wie Netflix und Amazon solche Filmproduktionen wieder eine Chance bekommen. ("House of Cards" verdankte sich auch nur der Kunden-Marktforschung von Netflix. In dieser Hinsicht kann der Big Data-Kapitalismus durchaus seine Vorteile haben.)
Antwort von handiro:
Ich kann den Beiträgen von maximus63 und cantsin nur zustimmen.
Es gibt diese seltenen Ausnahmen und 98% Müll. Das ist aber in USA und Indien wenig anders, auch dort wird ein Haufen Grütze von Entscheidungsträgern durchgeboxt.
Was hier fehlt ist Risikobereitschaft!
Antwort von iasi:
Filme aus GB, F, ... da finden sich auch internationale Erfolge ... deutsche Produktionen, die auch mal jemand im Ausland sehen will? Fehlanzeige.
Nicht mal neuverfilmen wollen die Amis deutsche Filme.
Risikobereitschaft? Ja - das wohl auch.
Oder eben echte Filmproduzenten, die nicht nur an der Gebühren- und Förderflasche nuckeln wollen.
Es gibt eben keine deutsche Filmwirtschaft. Es fehlt die Kapitalbasis, um mehrere Filme produzieren zu können, damit das Risiko beherrschbar bleibt. Das Kapital eines Studios sind Filmrechte.
Wo sind denn die Filme mit einem Budget, das eben auch für internationales Niveau ausreichen würde?
Kreativ ist ja auch nicht wirklich viel los - Komödien en Mass ... und dann schwermütige Kost ... natürlich dürfen die Literaturverfilmungen nicht fehlen - aber eben nur keine, die konkrete und aktuelle Themen aufgreifen würden ...
Der harmlose "Fack ju Göhte" war der erfolgreichste deutsche Film 2013.
Nur lief der eben nur in Österreich und D.
Der Medicus lief in 7 Ländern
http://boxofficemojo.com/movies/intl/?p ... CUSTHEPH01
Die andere Heimat ...
Cloud Atlas lief wenigstens wirklich international ... aber die Filmfördermittel flossen wahrscheinlich nicht zurück ...
Und Filmpreise? Internationale?
Nicht mal bei der Berlinale ...
Antwort von Benutzername:
ich wunder mich, dass benutzername noch nichts gesagt hat. der deutsche film ist doch sein fachgebiet.
Antwort von Benutzername:
Und Filmpreise? Internationale?
was interessieren uns filmpreise? was interessieren uns filme? wir sind das land der dichter und denker. wir müssen keine filme machen. ohne die deutschen wäre tinseltown immer noch in der steinzeit.
wir haben hollywood erfunden. ufa ist die grundlage dieser traumfabrik. die amis sind hier rübergekommen und haben sich alles abgeguckt.
ich verstehe eure aufregung. wir sollten auch mal ein paar filme drehen, die uns internationalen respekt verschaffen. aber, in den worten von eminem: "respekt ist ein wertloser check."
http://www.pnp.de/region_und_lokal/stad ... Oscar.html
http://www.focus.de/kultur/kino_tv/film ... 13347.html
nur so nebenbei: die deutschen sind das rückgrat der weltweiten filmindustrie. egal ob hollywood oder sonst wo.
also leute, brust raus. das andere wird schon, dafür sorge ich schon.
Antwort von Frank Glencairn:
Die wirklich guten lässt man nicht in den Club und diejenigen, die im Club sind, sind nicht wirklich gut.
Katze > Schwanzz
...und ja, ich weiß wie man Schwanzz richtig schreibt, die Forums-Nanni lässt mich aber nicht.
Antwort von rainermann:
wir haben hollywood erfunden. ufa ist die grundlage dieser traumfabrik. die amis sind hier rübergekommen und haben sich alles abgeguckt.
Und nicht nur das. Ich sag nur "Car Laemmle"!
En Schwob hod die Universal Studios gegründet! Siehe auch die Ausstellung in seinem Geburtsort Laupheim.
Antwort von iasi:
also ich kann mich durchaus an deutsche Filme erinnern, bei denen ich dachte: Das würde Hollywood nicht so gut hinbekommen.
In letzter Zeit kam mir der Gedanke nicht.
Antwort von ennui:
Die etwas anspruchsvolleren Sachen spielen im Kino durch zuwenig Publikum immer zu wenig Geld ein und haben im TV immer zuwenig Quote. Bleibt (gottseidank) die DVD-Verwertung, so kommt man als Fan ggf. doch noch ran, und die Leute an ihr Geld.
Liegt an einem unglaublich dumpfen, un-neugierigen und primitiven deutschen Publikumsgeschmack (Traumschiff Surprise, wat hamwa jelacht), einem Mangel an Tradition (Emigration der ganzen guten Leute während der Nazizeit) und am "heiligen Markt", der halt immer den kleinsten gemeinsamen Nenner abliefert zum Zwecke der Rendite, und der von "Qualität" nix hören will und keine anderen Maßstäbe dafür hat als Bilanzen und Excel-sheets und Moneten.
Außerdem ist das System da, wo mal nicht der Markt das letzte Wort hat (ÖR, Förderung), auch noch von Vetternwirtschaft und Mittelmaß und politischer Einflußnahme geprägt. Daher sind Leute wie Werner Herzog lange weg und andere arrangieren sich dann irgendwie opportunistisch mit den Umständen und dürfen dann vielleicht auch mal einen Tatort machen oder nicht mal das.
"Genrefilme" hatten wir hier ja auch reichlich: "Western", "Edgar Wallace"... "Heimatfilm"... Sissi... tja. Heute erträgt man den Rotz höchstens als plumpe Parodie, aber auch das nur hierzulande. Der "Schuh das Manitou" ruft anderswo nur Kopfschütteln hervor. Kein Vergleich mit Billy Wilder.
Im übrigen ist ja auch das französische, das US- und noch so manches andere Kino in der Krise, so ist es ja nicht. Aber besonders Deutschland ist spätestens seit 1933 keine große Kinonation mehr. Um 1968 rum gabs nochmal einen kleinen Aufstand, aber auch der ging am Publikum vorbei: Da wurde auch weiterhin Edgar Wallace geschaut und nicht Fassbinder - der wurde nur großzügiger gefördert als alles heutige. Heute wird er abgefeiert, damals angefeindet.
Im Kleinen gibt es auch heute immer wieder mal alle möglichen guten Sachen, auch hierzulande, aber die meisten erfahren nicht einmal davon und es interessiert sie auch überhaupt nicht, und da es wirtschaftlich keine Bedeutung hat und auch niemand das im TV senden will (Quote!), hat es wirtschaftlich eben keine Bedeutung und ist somit "egal" und "irrelevant".
Früher war es auch kein Propblem, einen populären Film mit Anspruch zu verbinden (Hitchcock und Co.), aber dann kam man drauf, dass man das mit dem Anspruch ja auch weglassen kann und die Sache rechnet sich genauso, vielleicht noch mal besser. Und darum gehts ja nunmal.
Ansetzen könnte man bei der Förderung (viel Geld raushauen auch für obskures Zeug) und beim TV (die vorhandenen Sachen mal beim ÖR senden und damit dem eigenen Bildungsauftrag nachkommen), aber das ist alles politisch nicht gewollt. Erfolgreicher Film ist schließlich der, wo am Ende viel Geld rausspringt. Das ist aber nicht der Maßstab bei Kultur.
So wie man es erst lernen muss, die Meisterwerke der Literatur oder des Jazz oder der klassischen Musik (oder der französischen Küche) zu würdigen und Sensibilität dafür zu entwickeln, so muss man das natürlich auch bei guten Filmen. So entsteht dann Kultur, oder eben nicht. Der Markt fördert eben nur das vordergründige, plumpe, grelle, marktschreierische, schon bekannte, bequem zu konsumierende. Wo sollen da die Überraschungen herkommen. Da hilft auch kein "Crowdfunding" mehr, wenn es auf Produzenten- wie Konsumentenseite von vornherein an Bildung und Geschmack mangelt, weil die Ausbildung sich zunehmend an wirtschaftlichen Kategorien von "Erfolg" orientiert, und jeder ausgelacht wird, dessen Werke beim CDU- und SPD-Wähler- und McDonalds-Geher- und Rosamunde-Pilcher-Schauer-Publikum nicht gut ankommen. Kultur ist nun einmal selten demokratisch, und sie ist Arbeit auch an einem selbst, für die einen aber keiner bezahlt, denn der "Gewinn" lässt sich nicht beziffern, nur empfinden.
 |
Antwort von iasi:
Was nutzt die höchste Kunst, wenn sie sich keiner ansieht - oder eben vielleicht nur die interpretierfreudige Kunstszene.
Es gibt selbst heute noch mit Preisen ausgezeichnete Filme, die man noch nicht einmal auf DVD erwerben kann.
Es ist doch immer die Frage, weshalb man Filme dreht.
Nur für sich, um Spaß zu haben?
Nur um eigenen Erfolg baden zu können?
Zu wenig.
Da hat ja der zweite Captain America mehr Tiefe gezeigt und ein Thema transportiert, als so mancher sich wichtig nehmende Langeweiler, bei dem sich der Macher offensichtlich wie im Supermarkt für eine ernste Thematik entschieden hat. So unter dem Motto: "Ich mach mal das Thema, ich hab da nämlich eine coole Idee."
Wo sind denn nur die Leute, die eine gesellschaftliche Problematik wirklich umtreibt und die dann die Mittel des Films dafür einsetzten, um etwas zu verändern. Aber das verlangt dann eben auch, dass der Film wahrgenommen und gesehen wird.
Antwort von ennui:
Tja, wo sind die nur. Vielleicht haben sie ja gerade "Elysium" gedreht, und arbeiten nun schon am neuen Projekt. Aber halt nicht in .de.
Es muss imübrigen auch garnicht immer um die "gesellschaftlichen Mißstände" gehen, die werden ja auch jeden Sonntag im "Tatort" aufbereitet. Das ist ja auch so ein Klischee. Filme kann man über tausend Themen machen, die Frage ist das "wie". Siehe Filmgeschichte.
Und ob das dann jemand anschaut - ein paar tun es ja durchaus. Die Frage ist da eher: Will ich die Fans des Schuh des Manitou erreichen, mit denen ich doch sonst auch nichts zu schaffen habe. Weltweit gibt es ja vielleicht durchaus genügend Interessierte - wie bei Werner Herzog, der war in Deutschland ja auch ein "Flop", es hat ihn aber nicht bekümmert.
Antwort von iasi:
Du verstehst eben leider auch nicht den Unterschied der gutmenschlichen Tatort-Klischee-Thematiken und dem echten Antrieb eines Filmemachers, ein Thema filmisch zu behandeln.
Warum wohl bekommen Filme aus dem armen Rumänien auf der Berlinale immer wieder Preise, während der deutsche Film leer ausgeht?
Vielleicht, weil es einem Filmemacher wirklich darum geht, die Leute auf die Mißstände im rumänischen Gesundheitssystem zu stoßen und ihnen die Gleichgültigkeit vieler Rumänen vorzuhalten, während mir in Deutschland die Problemchen vorgekaut werden, die es schon immer gab und die man nur mit einem "ja- so is es" abnickt - oder wenn es gar zu schrecklich ist mit einem "oh - nein - das darf er doch nicht".
Klischees aufzubacken, ist nun einmal öde.
Im Tatort hat man dann eben meist sowieso den bösen Täter - und der ist dann eben mal eine Kinderschänder, ein Menschenhändler oder sonst so ein Klischee. Im Mittelpunkt stehen aber sowieso immer der Ermittler - der Fall ist dann nur Anlass.
Zuletzt in drastischer Weise vorgeführt im ZDF: Sarajevo 1914.
Da bekam ein Tatort-Autor von ORF und ZDF den Auftrag etwas übe das Attentat zu verfassen. Und der (eher schlechte) Handwerker baute eine Standardhütte nach Tatort-Bauplänen. Die Macher hatten ganz offensichtlich erst mal nach einem Zugang zu Sarajevo 1914 suchen müssen - gefunden hatten sie dann nichts außer Klischees und Plagiaten.
Antwort von ennui:
Hat sich denn durch die rumänischen Filme was geändert am rumänischen Gesundheitssystem? Und: kucken denn die Rumänen selber diese Filme? Laufen die da im Kino, sind die wirklich populär?
Ansonsten hast du natürlich recht, wer mehr kämpfen und improvisieren muss und wer wirklich sauer ist auf krasse Mißstände, macht andere Filme als jemand, der alle Möglichkeiten und Connections hat, weil er sich mal opportunistisch in irgendein System erfolgreich reingeschleimt hat, und nun auch mal auf "sozialkritisch" macht, weil das da gerade mal verlangt und belohnt wird, obwohl er/sie sonst eher Werbung macht.
Das kann aber auch selbst wieder ein Klischee werden, wo dann die Rumänen merken: "Aha, sowas läuft ja ganz gut - in Deutschland." Das Publikum ist tief bewegt, alle gehen nach Hause, das Gesundheitssystem ist aber immer noch besch... ., und der Film floppt dann trotzdem an der Kinokasse.
Das Problem ist allgemein halt, das Film immer noch so einen Glamour hat, der bescheuerte "rote Teppich", alle himmeln einen an, man hat die ganz große Bühne oder ist ein ganz cooler Typ, ob vor oder hinter der Kamera... das zieht die falschen Leute an, diejenigen, die auf sowas stehen, und nicht auf gute Filme. Die Selbstvermarkter, die Aalglatten, die Opportunisten und die mittelmäßigen Langweiler mit "connections". Aber wie gesagt, die "anderen" Filme gibt es auch, sie haben nur keine große Bühne, im ÖR läuft derweil der selbstproduzierte Schrott, im Kino der Kommerzschrott. Mich ärgerts auch, aber jetzt nicht so sehr, solange ich an die anderen Sachen noch rankomme. Ob Deutschland eine große Kinonation ist, ist mir persönlich wurscht.
Antwort von iasi:
Es muss eben beides zusammenkommen:
Der Drang über etwas eine Aussage zu machen, auf etwas Hinweisen zu wollen, etwas verändern zu wollen, das den Filmemacher wirklich umtreibt - und die Fähigkeit die Mittel des Films so kreativ und effektiv einzusetzen, dass das Ziel so weit wie nur möglich erreicht wird.
Antwort von Gore:
Das weiße Band
Chiko
Jericho
Türkisch für Anfänger
Fack ju Göthe
Soulkitchen
Vom suchen und finden der Liebe
Baader Meinhof Komplex
Der Schuh des Manitou
Barfuss
Vincent will mehr
Almanya
Solino
Die fetten Jahre sind vorbei
Räuber Hotzenplotz
Das Leben der anderen
Die "Wickie" Filme
Alles Filme, die meiner Meinung nach typisch deutsch sind und international nicht mithalten können. Das weiße Band zum Beispiel war extrem langweilig und langatmig. Bin dabei beinahe eingepennt. Typisch deutsch. Bieder, langweilig und absolut nicht unterhaltsam.
Bei Baader Meinhof Komplex haben mir die Schauspieler zu übertrieben gespielt. War schon peinlich.
Und diese Türkei-Deutschland Vermischungen sind auch langweilig und abgegriffen. Bei Fack ju Göthe hat man auch so einige Klischees bedient. Elyas Mbarek, der gekünzelt cool wirkte, es aber leider nicht war (und auch in anderen Filmen nicht) und den coolen Türken gespielt hat, während z.B. der deutsche Verlierer in dem Snack-Automaten war und sich dem Diktat der türkischen Coolness unterordnen musste.
Generell ist mir auch einmal aufgefallen, dass in vielen deutschen Filmen Männer entweder verweichlicht, zickig oder sonstwie unfähig dargestellt werden. Hat wohl auch mit der Gesellschaft zu tun, weil viele Männer ja auch dort zu Weicheiern erzogen worden sind. Dafür haben wir ja die coolen Südländer, auf die natürlich auch die deutschen Frauen dann stehen. Ist ja klar. Natürlich ist so etwas dann auch "kulturell wertvoll" und wird besonders gefördert.
Zum Schuh des Manitou sage ich jetzt mal gar nichts....
Das deutsche Kino ist einfach nur megapeinlich. Seltsamer Weise sieht man auch immer nur Comedy, die nicht wirklich lustig ist, irgend welche Filme in Zeiten des 2.Weltkriegs, Ost-West-Geschichten oder Deutschland-Türkei-Geschichten. Kein Wunder, dass das deutsche Kino international nichts reißt!
Antwort von rkunstmann:
Ein typisches Problem der Diskussion ist auch dieses: Der deutsche Film ist schlecht, aber...
Und dann sagt der eine "Schuh des Manitou", der Andere "Petzold", der nächste "Jenseits der Stille" oder "Untergang" oder doch Dresen?
Das führt letztlich dann immer nur zu Diskussionen, die immer gleich, nämlich mit dem Geschmacksargument enden. Einige Filme, die hierzulande als sperrige Kunst gelten und keine Zuschauer haben, haben in Frankreich mehr Zuschauer (mit Untertiteln) als hier, andere (Geschichtsschinken) sind in den USA erfolgreich und landen Oscarnomnierungen oder sogar den Preis selbst... Das Problem ist ein anderes, als das oberflächliche an internationalen Standards messen wollen... Es ist die Mutlosigkeit, die häufig zu gepflegter Langeweile führt.
Man kann von Filmen so unterschiedlich wie "Die Katze", "Aguirre" oder "Angst essen Seele auf" mögen oder nicht, aber sie waren nicht mutlos und haben sich nicht um internationale Standards geschert, sondern einfach was gemacht.
Antwort von handiro:
Die wirklich guten lässt man nicht in den Club und diejenigen, die im Club sind, sind nicht wirklich gut.
Egal...wenn Du im Club bist, gibts da hinten rechts so eine mit Kordeln abgesperrte Ecke und einer Tür mit zwei stiernackigen Muskelpumpis und wenn Du fragst, "wo gehts denn da hin?", ist es der Privatclub oder die very ignorant persons Ecke. Es geht immer weiter.
Es gibt keine Risikobereitschaft der Investoren, und wenn Geld da ist, haben alle Schiss, zu floppen! Und diesen Schiss sieht man dann im Film. Das gibts genauso bei den Hollyhölzlern. Hier gibts noch zusätzlich die Redakteure.
Antwort von rkunstmann:
Und was oft vergessen wird: Film- egal ob Mainstream Action Kino oder "Kunst" (im Grunde eine absurde Abgrenzung- Kunst ist Kunst fertig- Man muss ja nicht alles gut finden, nur weil es Kunst ist) ist Relevanz... Das Thema mag relevant klingen, die Umsetzung ist es oft nicht... Zum Beispiel die vielen recht aufwendig produzierten Geschichtsdramen... Deren Relevanz müsste sich aus einer Reibung am Jetzt an der Gegenwart beweisen. Stattdessen wird Authentizität vorgespielt, die aber niemanden verletzen darf (was für ein absurder Widerspruch, der sich in echten Stammheimklos in Baader/Meinhoff spiegelt) Period Fiction ist Science Fiction in die andere Richtung geguckt.
Antwort von carstenkurz:
Ist der deutsche Film jetzt doof oder tot? Da sollte man vielleicht doch mal differenzieren.
Die Statistik ist jedenfalls eindeutig:
http://www.ffa.de/downloads/publikation ... 1_2014.pdf
http://www.ffa.de/downloads/publikation ... 2_2013.pdf
- Carsten
Antwort von Gore:
Im Jahr 2013 konnte man unter 1025 deutschen Filmen wählen? Ob diese Zahl so stimmt?
Und ob die anderen Zahlen auch so stimmen? Man soll ja bekanntlich keiner Statistik trauen, die man nicht selbst gefälscht hat... ;)
Antwort von handiro:
Ich interessiere mich ja weniger für fiction oder Spielfilm, sondern Dokumentation. Da gibt es zum Glück öfter gute Sachen als beim klassischen Kino. Da hält Deutschland international gut mit obwohl diese ewigen reenactments, mir schon mächtig auf den Zeiger gehen.
Ich gehe auch kaum noch ins Kino, nachdem ich jahrelang in Kinos fast gelebt habe.
Antwort von iasi:
Man fragt sich natürlich weshalb solche Produktionen wie
FACK JU GÖHTE oder KOKOWÄÄH 2 oder SCHLUSSMACHER
Fördermittel benötigen.
Hat denn kein Produzent mehr den Mum zu unternehmerischem Risiko, dass er solche Unterhaltungsfilme aus eigener Tasche vorfinanziert?
Hänsel und Gretel: Hexenjäger
wurde sogar mal eben mit fast 7 Millionen gefördert - selbst wenn man nur auf die Besucherzahlen schaut, sind das immerhin 5€ Förderung pro Kinokarte.
Was ist denn beim KLEINEN GESPENST so förderwürdig, dass man jede Kinokarte mit 6,65€ subventioniert?
Deutsche Filmförderung für eine Verfilmung eines Kinderbuchs von Enid Blyton?
Zumal einen 3.Teil. Also wenn die ersten beiden Teile so erfolgreich waren, dass ein 3.Teil lohnend erschien, muss man fragen, weshalb eine Filmförderung noch notwendig war.
Fünf Freunde 2 ...
Antwort von Gore:
Tja, da sagst Du was! Das mit der Filmförderung habe ich hierzulande sowieso nie wirklich verstanden.
Und dass Fack ju Göthe auf Platz 1 ist, sagt ja auch schon wieder alles. Im Amiland sind Helden angesagt. Hier macht ein übertrieben cooler Checker einen auf Mr Cool und lässt die heimischen Kinder blöd aussehen. So etwas ist hier die Nummer 1. Das sagt doch schon alles...
Antwort von iasi:
Tja, da sagst Du was! Das mit der Filmförderung habe ich hierzulande sowieso nie wirklich verstanden.
Und dass Fack ju Göthe auf Platz 1 ist, sagt ja auch schon wieder alles. Im Amiland sind Helden angesagt. Hier macht ein übertrieben cooler Checker einen auf Mr Cool und lässt die heimischen Kinder blöd aussehen. So etwas ist hier die Nummer 1. Das sagt doch schon alles...
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 45121.html
der Peter Alexander war damals ja auch so ein Draufgänger
Antwort von Gore:
Ironie an:
Bin beeindruckt....
Ironie aus.
PS: Ich vermute auch mal, dass die Kollektivreaktion die ist, diesen Darsteller automatisch gut zu finden (oder gut finden zu müssen), weil er ja südländischer Natur ist. Er hat ja also quasi den Südländer-Bonus, so dass es dann ja okay ist, wenn der Protagonist sich so verhält.
Antwort von Filminator:
Die Diskussion hier zeigt doch schon die Probleme des deutschen Kinos, der Ruf nach mehr Anspruch, nach besseren Stories, nach mehr Niveau. Aber bekommt man so einen erfolgreichen Film? Nein, höchstens mal nern Trostpreis wenn mal wieder um Nazis ging.
Was dem deutschen Kino fehlt ist Popcorn-Kino, Filme mit dem einzigen Anspruch erfolgreich sein zu wollen, Film bei denen es einzig darum geht zu zeigen was dem Publikum gefallen könnte. Sowas wie Starwars, Fluch der Karibik, Herr der Ringe, Terminator, usw. Aber hier es es ja fast schon verpönt kommerziell erfolgreich sein zu wollen, alles muss zu Tode interpetiert werden, ohne tiefgreifende Aussage geht gar nichts. Blöd nur, dass man damit niemand hinterm Ofen vorlockt.
Der Schuh des Manitu wir dementsprechend hier auch runtergemacht, andere Komödien ebenso. Das einzige Problem warum der Schuh international nicht so lief ist, dass das Thema das da durch den Kakao gezogen wurde nun mal nur hier bekannt ist, in anderen Ländern kennt nun mal kein Mensch Karl May und die Leute sind nicht mit den Winnetou-Filmen aufgewachsen. Und das es keine englische Version davon gab könnte auch ein Grund gewesen sein ;-) Wäre auf die selbe Weise ein international bekannter Stoff verfilmt worden hätte das schon ganz anders ausgesehen (und nein, Traumschiff Surprise gilt nicht alks Gegenbeispiel, weil um längen schlechter gemacht unbd mit Till Schweiger). Ich wollte damals übrigens gar nicht in so einen Quatsch gehen, wurde aber mitgfeschleift und habs nicht bereut.
Ich fände es auf alle Fälle gut, wenn es statt staatlichem Kino mal so richtiges kommerzielles Kino geben würde, rein darauf ausgerichtet möglichgst viele Leute ins Kino zu locken, onst auf nichts. Was einb einziger schon ausrichten kann sieht man ja an Peter Jackson und Herr der Ringe, da wurde in Neuseeland eine Filmindustrie aus dem Boden gestampft, deren Technik und knowhow selbst von Hollywood wieder eingekauft wird. Und das ganze nicht obwohl sie Tolkins Bücher verändert haben, sondern weil sie sie so verändert haben, dass es den Massengeschmack trifft.
Antwort von Gore:
Ich interessiere mich ja weniger für fiction oder Spielfilm, sondern Dokumentation. Da gibt es zum Glück öfter gute Sachen als beim klassischen Kino. Da hält Deutschland international gut mit obwohl diese ewigen reenactments, mir schon mächtig auf den Zeiger gehen.
Ich gehe auch kaum noch ins Kino, nachdem ich jahrelang in Kinos fast gelebt habe.
Wenn man dieser Liste der FFA Glauben schenken darf, gehen Dokus doch nicht wirklicht gut. (Genauso die Dramen.) Am besten gehen in Deutschland wohl Kommödien.
Die Diskussion hier zeigt doch schon die Probleme des deutschen Kinos, der Ruf nach mehr Anspruch, nach besseren Stories, nach mehr Niveau. Aber bekommt man so einen erfolgreichen Film? Nein, höchstens mal nern Trostpreis wenn mal wieder um Nazis ging.
Was dem deutschen Kino fehlt ist Popcorn-Kino, Filme mit dem einzigen Anspruch erfolgreich sein zu wollen, Film bei denen es einzig darum geht zu zeigen was dem Publikum gefallen könnte. Sowas wie Starwars, Fluch der Karibik, Herr der Ringe, Terminator, usw. Aber hier es es ja fast schon verpönt kommerziell erfolgreich sein zu wollen, alles muss zu Tode interpetiert werden, ohne tiefgreifende Aussage geht gar nichts. Blöd nur, dass man damit niemand hinterm Ofen vorlockt.
Du sagst es! :)
Antwort von carstenkurz:
Im Jahr 2013 konnte man unter 1025 deutschen Filmen wählen? Ob diese Zahl so stimmt?
Und ob die anderen Zahlen auch so stimmen? Man soll ja bekanntlich keiner Statistik trauen, die man nicht selbst gefälscht hat... ;)
Ich glaube lieber gefälschten Statistiken der FFA als dem ehrlichen Besserwisser-Gesülze über den Zustand der deutschen Kinolandschaft in diesem thread...
Wenn man dieser Liste der FFA Glauben schenken darf, gehen Dokus doch nicht wirklicht gut. (Genauso die Dramen.) Am besten gehen in Deutschland wohl Kommödien.
Na da hat ja jemand voll den Durchblick. Gib doch mal einen educated guess ab in welchem Land der Erde das wohl fundamental anders ist...
- Carsten
Antwort von iasi:
Was dem deutschen Kino fehlt ist Popcorn-Kino, Filme mit dem einzigen Anspruch erfolgreich sein zu wollen, Film bei denen es einzig darum geht zu zeigen was dem Publikum gefallen könnte. Sowas wie Starwars, Fluch der Karibik, Herr der Ringe, Terminator, usw. Aber hier es es ja fast schon verpönt kommerziell erfolgreich sein zu wollen, alles muss zu Tode interpetiert werden, ohne tiefgreifende Aussage geht gar nichts. Blöd nur, dass man damit niemand hinterm Ofen vorlockt.
Billige Plagiate?
So etwas soll dem dutschen Film fehlen?
Das Problem ist doch gerade dieses "Sowas wie" ... da will man immer etwas nachahmen - sei es Hollywood oder den Film-Look ...
Was fehlt sind neue Themen und Innovation.
Klamauk und Tatort - ne - so etwas wollen die Leute außerhalb von D und A nun mal nicht sehen.
Wenn ich mir so die Liste der geförderten Filme ansehe, ist da doch meist nur noch 0815-Popcorn-Kino oder eben Buchfilmungen ... eben nur Vorgekautes.
Sollen wir jetzt etwa auch noch einen Superhelden rauskramen und auf dicke Hose machen.
Gab"s doch schon: "Die fantastischen 4" kasperten auf deutsche Kosten herum.
Ich wiederhole es nochmal: Wenn man selbst das Sarajevo-Attentant 1914 zum Tatort mutiert, muss man sich doch nicht mehr wundern.
Die Männer der Emden ... offensichtlich können die Deutschen es eben nicht mehr - trotz der vielen Filmschulen - oder vielleicht gerade wegen der vielen Filmschulen. Denn Schulen sind allgemein Institutionen, die dazu dienen das Bestehende zu reproduzieren.
Antwort von rkunstmann:
Viele Leute lesen die Diskussion zum "deutschen Kino", die hier und anderswo geführt wird so:
https://www.facebook.com/video/video.php?v=501082604582
Ich nicht ;) aber andere...
Edit: Doch genau so:)))
Antwort von handiro:
links auf fratzenbuch klicke ich nicht.
Antwort von iasi:
Viele Leute lesen die Diskussion zum "deutschen Kino", die hier und anderswo geführt wird so:
https://www.facebook.com/video/video.php?v=501082604582
Ich nicht ;) aber andere...
Edit: Doch genau so:)))
solche Reaktionen deuten an, dass man mit einer Diskussion richtig liegt und ein großer Diskussionsbedarf besteht.
Die Liste der Filme mit deutscher Beteiligung und die Liste der erfolgreichen Filme in D zeigen dies übrigens auch.
Und wenn man auch nur rein kommerziell D betrachtet, fällt eben auch auf, dass man im High-Tech-Land den Aufpreis, den die Kinobesucher für 3D bezahlen, nicht benötigt.
Antwort von phetine:
Der deutsche Film ist eindimensional und langweilig.
Bis auf sehr wenige Ausnahmen.
Das sage ich jetzt als Kinogänger.
Ich lerne schon mal chinesisch.
LG Chris
Antwort von sgywalka:
Aähm?
Die
Zeit nach den GIGANTEN des DEUTSCHEN KINOS----
also von 1915 bis hoch 1999 rum..
oder danach? Als halt ander Modelle genauso lukrativ wurden
oder andere Realitäten ( Hollywood scheisst und wir versinken in
12 Meter Dünnschiss-weil die genug $$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$
zum gacken haben-wir aber nur so viel € für eine Bio-würstel-produktion?)
Es gibt auch heute noch genug gute deutsche Produktionen-nur- die sind halt
subtiler und feiner als
" Schwitzende Helden graben im Dreck der superheftigen Katastrophe X"
is so.
und möglich das es etwas langweiliger wurde-weil..... was jetztz?????
ups...
Antwort von sgywalka:
ps $$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$$ !
IN se Hoolywuud wird immer
EIN VIIELM macht superheeeftig GEWINN
ZWEI VILME müssen machda flop = FINANZAMT... kar?
des Verschachteslt dann noch temporal über 3 Legislaturen
mal Anzahl aller Firmen mal aller Investoren- dan wirtsch
intereschant..scho a schhwobbe der für die Volkschbankkk
aber Abatsche von Geld beigibt ( also 100.000 deutsche Euro)
der wird blass im Gesicht, wennst ihm sagst
" desh isch jetzt aber no net so viel, hascht no mehr?"
Bankmensch Volkschbankkk : " Wosch... wie viel denn?"
Ich:" DREISSSSSSSSSSSSSIG MILLIONEN!"
( Gedenkpause-meine Zunge zieht sich zurück-wie die junge
H-ur-e die ihm am Freitag ins Ohr fährt-oder Adam+EVA ich SNAKE)
ER: " .......................................... bammm.." ( ist umgefallen und gestorben)