Eigentlich war es schon abzusehen, aber nun, wo es da ist, erkennt man erst die Implikationen: TikTok bringt ein neues KI-gestütztes Tool namens „AI Alive“, mit dem sich aus einem einfachen Foto ein Videoclip generieren lässt. Nun ist diese Technologie keinesfalls einzigartig oder neu, sondern funktioniert ziemlich genau so, wie wir es von anderen KI-Clip-Generatoren bereits kennen: Über eine zusätzliche Texteingabe (Prompt) gibt der Nutzer an, was im erzeugten Clip zum Foto passieren soll, und TikTok generiert das Video nicht lokal, sondern in der Cloud. Dies ist bei anderen  kommerziellen Tools in der Regel nicht anders.
Was jedoch neu ist, ist die enge Integration innerhalb einer milliardenfach genutzten Social-Media-App. Das generierte Video ist damit immer nur einen Klick von der direkten Verbreitung entfernt. Auch scheint der Service im Gegensatz zur kommerziellen Konkurrenz kostenlos zu sein. TikTok scheint hier also die damit erzeugten potenziellen Werbeeinnahmen höher zu werten als die Serverkosten für die Erzeugung.

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Erste Erfahrungsberichte bemängeln zudem noch einiges: So erzeugt der zugrunde liegende Prompt oft nicht, was man eigentlich sehen will, und die Qualität soll auch nicht State of the Art (SOTA) sein. Dazu sorgen strenge Sicherheitsmaßnahmen dafür, dass viele Clips gar nicht das Licht der Welt erblicken: So überprüft TikTok sowohl das hochgeladene Foto als auch die schriftliche KI-Generierungsaufforderung sowie das daraus entstandene AI-Alive-Video separat, bevor es dem Ersteller angezeigt wird. Eine letzte Sicherheitsüberprüfung findet zusätzlich statt, bevor man einen Clip als Story postet. Alle Clips werden außerdem als KI-generiert gekennzeichnet und mit eingebetteten C2PA-Metadaten versehen.
Dafür dürfte der Service an sich kostenfrei und nun direkt für Millionen Nutzer ohne eine weitere Installation oder Abogebühr zu nutzen sein. Das dürfte den gebotenen Content von TikTok mittelfristig deutlich verändern... nur wahrscheinlich nicht zum Guten.


















