Noch was unklar? Dann in unserem Forum nachfragen
Zum Original-Thread / Zum Videoschnitt Allgemein-Forum

Infoseite // DPReview hört auf



Frage von cantsin:


DPReview geht offline, und zwar für immer:
https://www.dpreview.com/news/590114546 ... m-to-close

Die Site geht ab 10.4. in einen Lock-Modus und wird wohl langfristig ganz aus dem Netz verschwinden. Damit gehen auch die Kameradatenbanken, Testbilder usw. weg (und werden sowieso schon sehr bald veraltet sein).

Da hat Bezos wohl den Stecker gezogen (da DPreview zu Amazon gehört und sich wohl als affiliate link-Bringer nicht mehr auszahlt)... AFAIK gibt es dann keine professionell betriebenen und umfassenden Fotokamera-Reviewsites mehr?

Space


Antwort von Skeptiker:

cantsin hat geschrieben:
DPReview geht offline, und zwar für immer:
https://www.dpreview.com/news/590114546 ... m-to-close

Die Site geht ab 10.4. in einen Lock-Modus und wird wohl langfristig ganz aus dem Netz verschwinden. Damit gehen auch die Kameradatenbanken, Testbilder usw. weg (und werden sowieso schon sehr bald veraltet sein).

Da hat Bezos wohl den Stecker gezogen (da DPreview zu Amazon gehört und sich wohl als affiliate link-Bringer nicht mehr auszahlt)... AFAIK gibt es dann keine professionell betriebenen und umfassenden Fotokamera-Reviewsites mehr?
Schock - diesmal echter Schock, nicht so dahingesagt!
dpreview ist ein Institution, genau wie slashCAM.

Und der einzige Grund, warum so eine Treffpunkt- und Fachinfo-Seite aufhört, sollte sein, falls die Betreiber (gemeint: Editorial Staff) und Betreuer selbst keine Lust oder Möglichkeit (aufgrund Alter, Stress, Umorientierung) mehr haben, das Ganze weiterzuführen.

Aber dass Amazon / Bezos im Zuge von Massen-Entlassungen den Foto-Enthusiasten und Bildtechnik-Interessierten einfach "Wir tun es, weil wir's können - schliesslich haben wir's ja mal gekauft" so mir nichts dir nichts diese Webseite wegnimmt, ist inakzeptabel.
Der gute(?) Bezos ist mit seinem Supersegelschiff (das wieviele Millionen verschlungen hat, die jetzt angeblich fehlen?) wohl endgültig grössenwahnsinnig ('Me Almighty') geworden und braucht ein Stoppschild: So geht's nicht!
Jetzt gilt es, fotobegeisterte Finanziers zu finden, die den Wert so einer Webseite richtig einschätzen können und sie weiterführen wollen, ohne unerfüllbare Bedingungen zu stellen. Und die am besten das ganze eingespielte Team übernehmen!
Hoffentlich gelingt es, diesem vom Kurs abdriftenden Amazon-Trottel mal klar zu singnalisieren: "Wir können's auch ohne Dich - good sail&pylon break!"

Space


Antwort von DKPost:

cantsin hat geschrieben:
DPReview geht offline, und zwar für immer:
https://www.dpreview.com/news/590114546 ... m-to-close

Die Site geht ab 10.4. in einen Lock-Modus und wird wohl langfristig ganz aus dem Netz verschwinden. Damit gehen auch die Kameradatenbanken, Testbilder usw. weg (und werden sowieso schon sehr bald veraltet sein).

Da hat Bezos wohl den Stecker gezogen (da DPreview zu Amazon gehört und sich wohl als affiliate link-Bringer nicht mehr auszahlt)... AFAIK gibt es dann keine professionell betriebenen und umfassenden Fotokamera-Reviewsites mehr?
Richtig schade. Ich kann mir vorstellen, dass so eine Seite und vor allem die Tests auch nicht gerade günstig sind.

Cine D würde mir noch einfallen als Seite die Labortests von Kameras macht.

Vielleicht schaut die Zielgruppe auch einfach lieber die Youtuber die gefühlt alle Kameras testen.

Space


Antwort von MK:

DKPost hat geschrieben:
Ich kann mir vorstellen, dass so eine Seite und vor allem die Tests auch nicht gerade günstig sind.
Im Vergleich zu Bezos' 38 Milliarden Dollar Scheidung sicher ein Schnäppchen.

Space


Antwort von Frank Glencairn:



Space


Antwort von cantsin:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
https://www.youtube.com/watch?v=f6T3qWI2c-Y

Space


Antwort von wolfgang:

Skeptiker hat geschrieben:
Schock - diesmal echter Schock, nicht so dahingesagt!
dpreview ist ein Institution, genau wie slashCAM.
So ist es. DAS ist eine echte Tragödie!

Space


Antwort von Saint.Manuel:

Und dann ausgerechnet zu Clickbait wie PetaPixel... 🤷???

Space


Antwort von cantsin:

Saint.Manuel hat geschrieben:
Und dann ausgerechnet zu Clickbait wie PetaPixel... 🤷???
Was wohl bedeutet, dass redaktionelle Gratismedien im Netz nicht mehr funktionieren, oder nur mit zweifelhaften Geschäftsmodellen...

(Wobei die zwei in beiden Videos so aufgekratzt wirken, als ob ihnen mit DPreview ein riesiger Mühlenstein-Arbeitgeber vom Hals gefallen ist...)

Space



Space


Antwort von slashCAM:


Die populäre Fotowebsite DPReview.com Digital Photography Review wird das 25ste Jahr ihres Bestehens nicht mehr erleben - der Mutterkonzern Amazon, der DPReview 2007 geka...



Hier geht es zur Newsmeldung auf den slashCAM Magazin-Seiten:
Amazon Entlassungswelle: Auch DPReview.com muss schließen


Space


Antwort von Skeptiker:

cantsin hat geschrieben:
Saint.Manuel hat geschrieben:
Und dann ausgerechnet zu Clickbait wie PetaPixel... 🤷???
...
...
(es geht um Chris' & Jordans Video-Beiträge)
(Wobei die zwei in beiden Videos so aufgekratzt wirken, als ob ihnen mit DPreview ein riesiger Mühlenstein-Arbeitgeber vom Hals gefallen ist...)
Das fiel mir auch auf - Eine Portion Galgenhumor angesichts des Unvermeidlichen?

Im Gegensatz dazu erscheint mir das Schlusswort von General Manager Steve Everett (nicht Everest!) rechts sachlich-distanziert und ein wenig emotionslos.
Aber vielleicht interpretiere ich da etwas hinein, wo nichts Dergleichen ist.

Man kann sich ja auch die Frage stellen, seit wann das nun eingetretene Szenario sich am Horizont abzeichnete und seit wann es konkret Herrn Everett bekannt war, und warum seitens Amazon oder dpreview keine finazielle Lösung gefunden wurde (weil gar keine gesucht wurde??).

Für einen Abschied nach 25 Jahren online ist der Informationsgehalt seitens dpreview Management recht spärlich (z. B., ob der Inhalt der 25 Online-Jahre irgendwo gespeichert wird und als Archiv weiterhin zugänglich bleibt) und der Schlußsatz ...

"Thank you for your support over the years, and we hope
you'|| join us in the coming weeks as we celebrate this
journey."


wirkt angeseichts verbleibender, knapp rund zweieinhalb Wochen etwas zu optimistisch - so, als ob die Kapelle auf der sinkenden Titanic nochmals "fröhlich" aufspielt, um das Gurgeln und Ächzen des untergehenden Schiffs und die fatalistische Starre der todgeweihten Passagiere ohne Rettungsboot zu übertönen.

Die amüsanten Schnellsprecher Chris und Jordan machen also per Video weiter - das ist erfreulich.
Aber bei aller zweifellos vorhanden Fachkenntnis kein Ersatz für die schriftlichen, Archiv-tauglichen 'in-depth camera reviews' von Richard Butler & Co.. Und auch die Ausflüge in (wissenschaftliche) Randgebiete von Fotografie und generelle Bilderfassung sind und waren interessant.

Es bleibt dabei: Der Weggang dieser Seite (falls er tatsächlich definitiv ist) ist ein Verlust, den ich Amazon nicht so schnell verzeihen werde (falls überhaupt) - Werte ja, aber nur in monetären Dimensionen, ideelle Werte werden einfach weggewischt, wenn die Kasse nicht wie erwartet klingelt, und gleichzeitig wird (siehe Bezos' neue Riesenyacht mit Riesenmast, für deren Ausfahrt aus dem Hafen zunächst sogar eine Brücke abgerissen oder umgebaut werden sollte) mit beinahe obszönem Reichtum geprozt, der uns was beweisen soll ?

Space


Antwort von Darth Schneider:

Erstaunlich und irgendwie traurig das ausgerechnet solch ja erfolgreiche/beliebte Kanäle wie DPRewiew dicht machen müssen.
Und soo teuer wird doch der DPRewiew Content doch auch nicht zu produzieren sein…
Und ich denke Amazon macht ja sonst gar nicht wenig Geld, oder sehe ich das falsch ?

Tönt für mich ein wenig nach sparen voll am falschen Ort.
Gruss Boris

Space


Antwort von wolfgang:

Skeptiker hat geschrieben:
Es bleibt dabei: Der Weggang dieser Seite (falls er tatsächlich definitiv ist) bleibt ein Verlust, den ich Amazon nicht so schnell verzeihen werde (falls überhaupt)
Sehe ich ähnlich, Amazon ist viel zu groß, hätte nie derart dominant werden dürfen.

Nur dürfte unsere Meinung das Amazon-Management eher wenig beeindrucken. Die paar Hanseln...

Tragisch das alles ist.

Space


Antwort von Darth Schneider:

Womöglich finden ja die Herren von DPRewiew ganz schnell einen neuen Sponsor.
Dann kommt das einfach in einem neuen Gefäss.
Die sind jung und motiviert.
Gruss Boris

Space


Antwort von cantsin:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Womöglich finden ja die Herren von DPRewiew ganz schnell einen neuen Sponsor.
Dann kommt das einfach in einem neuen Gefäss.
Die sind jung und motiviert.
Offenbar ist nicht jedem klar, was DPReview genau ist - was auch zu dessen Niedergang beigetragen haben könnte...

DPReview ist, neben Imaging Resource, eines der ältesten Onlinemedien für Tests und Nachrichten über digitale (Foto-) Kameras. Es wurde 1998 in England gegründet, 2007 von Amazon aufgekauft, und 2010 zog die Redaktion in die USA nach Seattle um, wo auch Amazon sein Hauptquartier hat.

Als DPReview startete, hat es vor allem traditionelle Fotokamera-Testzeitschriften abgelöst, weil die (a) zu lange auf analoge Fotografie spezialisiert waren und in den 90er/frühen 2000ern Digitalfotografie für Spielzeug hielten (b) zu lange auf Print gesetzt haben.

Als Amazon DPReview 2007 kaufte, näherte der Digitalkameramarkt seinen historischen Höhepunkt mit 100 Millionen weltweit jährlich verkauften Kameras. Mittlerweile ist dieser Markt auf ca. 9 Millionen geschrumpft...

Amazon dürfte eine ähnliche Strategie verfolgt haben wie hierzulande der Axel Springer-Verlag, dessen heutiges Geschäft vor allem aus Verbraucher- und Testwebsites besteht, die direkt zu online bestellbaren Produkten durchlinken und sich durch die dabei anfallenden Verkaufsprovisionen/affiliate links/Kickbacks finanzieren. Ich vermute stark, dass es Amazon mit dem Ankauf von DPReview vor allem darum ging, seine eigenen Kamera-Verkaufszahlen ggü. in Amerika traditionell starken Online-Fotohändlern wie B&H und Adorama zu verbessern.

Amazon ist also nicht bloß Sponsor von DPReview, sondern dessen kompletter Eigentümer, der jetzt im Zuge seiner internen Geschäfts-/Profitabilitäts-Flurbereinigung festgestellt hat, dass sich der Betrieb von DPreview nicht mehr lohnt und eingespart werden kann. Dieser Beschluss ist wohl bereits im Januar gefallen, weshalb ein großer Teil der Belegschaft schon damals DPRview verließ und die Website in den letzten Monaten nur noch von einer Notredaktion unterhalten wurde. Wer DPreview regelmäßig liest bzw. dessen Newsfeed abonniert, konnte das auch schon in den letzten Wochen und Monaten feststellen.

Was mir jedoch schon früher auffiel: Spätestens ab der Amazon-Übernahme 2007 wurde DPReview zu einem sehr industrienahen, kaum noch kritischen Medium. Sowieso gab es auf der Website immer auch (gekennzeichnete) Advertorials und von Kameraherstellern gesponserte Artikel. Vor allem aber gab es keine kritischen Testberichte mehr oder, wenn überhaupt, Kritik nur zwischen den Zeilen oder in extrem freundliche Sprache verpackt.

Der Beweis:
https://www.dpreview.com/reviews?catego ... ort=rating

Seit 2002 wurde bei DPReview keine Kamera mehr als "below average" beurteilt, seit 2003 keine Kamera mehr als "average", seit 2009 keine Kamera mehr als "above average", sondern beinahe alle Kameras als "recommended", "highly recommended", "Silver Award" oder "Gold Award".

In den letzten Jahren dünnten auch die Testberichte zunehmend aus. Sie kamen sowieso immer spät, waren aber trotzdem nicht wirklich gründlich.

Auf den YouTube-Zug sprang DPreview erst sehr spät - 2018, in dem sie die Kanadier Chris Niccolls und Jordan Drake anheuerten, die zuvor einen erfolgreichen Kamera-Test/Influencer-Kanal eines kanadischen Fotohändlers betrieben hatten. Und die haben bereits mit der Clickbait-Kamerawebsite Petapixel einen neuen Arbeitsgeber gefunden - woran sich wohl auch zeigt, dass auf YouTube die Bindung an eine redaktionelle Marke geringer ist als an Influencer-Persönlichkeiten.

Völlig verpasst hat DPReview das Aufkommen der Smartphone-Fotografie - obwohl die Website auch fast alle Digital-Kompaktknipsen rezensierte, als es diese noch gab und sie massenhaft verkauft wurden. DPreview hätte da IMHO eine wirkliche Marktlücke bedienen können, wenn sie Smartphones aus der Sicht von Foto- und Videografen rezensiert hätten (statt aus der üblichen Sicht von Smartphone-Fanboys, die die algorithmisch am stärksten aufgebrezelten Fotos vorziehen).

Also: Jung ist DPReview wirklich nicht, sondern eher eine Boomer-/GenX-Website, die zum Schluss etwas den Anschluss an die Zeit verloren hatte (genauso, wie die Kameraindustrie)...


Der wirkliche Wert von DPreview liegt IMHO in seinen beinahe unerschöpflichen Datenbanken von Kamera-Specsheets, Testfoto-Galerien (komplett mit runterladbaren Kamera- bzw. Raw-Dateien), der Studiotestszene als interaktivem Kamera-Vergleichstool und z.T. auch dem Nutzerforum (auf dem man häufig Antworten zu Details findet, die in Tests oder Specs nicht stehen). Das zu löschen, ist IMHO eine beinahe kriminelle Vernichtung von kollektiv über zweieinhalb Jahrzehnte gesammeltes Wissen, beinahe so, als wenn man Wikipedia löschen würde... Aber das ist eben der Pakt mit dem Teufel, wenn man sich an Bezos & Co. verkauft.

Space


Antwort von Pianist:

Haltet Ihr es für denkbar, dass ich (seit über 25 Jahren in der Branche) noch nie was von denen zur Kenntnis genommen habe?

Matthias

Space


Antwort von Darth Schneider:

Sehr spannend, danke Cantsin.

Also das mit den immer mehr nur noch positiven Kamera Reviews ist sogar mir immer mehr aufgefallen.;)
Ich dachte mir schon länger, der ist nicht der ist ganz klar gesponsert…
Ich war mir nur nie klar wie.
Aber dennoch, ich mochte seine Art und Weise wie er die Kameras präsentiert und natürlich auch getestet hat.

Das mit den filmenden Smartphones sehe ich persönlich gar nicht so eng, aber das liegt wahrscheinlich daran das ich Smartphones zum filmen und fotografieren eh gar nicht so mag.
Gruss Boris

Space


Antwort von berlin123:

Hm, weiss nicht ob ich das so traurig finde. Wenn früher Printpublikationen zu Fotografie und Video dicht machen oder verkleinern mussten, weil sich das Publikum mehr den Onlineangeboten wie DPReview zuwandte, dann trifft es jetzt eben jene. Wenn das Publikum weg bleibt oder sich das Affiliate-/ Werbeanzeigengeschäft nicht mehr trägt, dann ist das eben der Lauf der Zeit.

Und ganz ehrlich: jeder von uns weiss, dass es vergeudete Zeit ist, sich endlos mit Testberichten und Diskussionen zu den Vorzügen der einen oder anderen Kamera aufzuhalten. Wieviele Fotos und Filmprojekte hätte man in der Zeit machen können?

Keiner wird dereinst im Sterbebett liegen und denken: "Ich bereue es, dass ich nicht mehr Online Diskussionen über die Dynamic Range der Canon XY und der Sony AB geführt habe..."

Space



Space


Antwort von Skeptiker:

Pianist hat geschrieben:
Haltet Ihr es für denkbar, dass ich (seit über 25 Jahren in der Branche) noch nie was von denen zur Kenntnis genommen habe?

Matthias
Zeugt von einem gut ausgelasteten Arbeitsalltag nach eigenen Regeln und Bedürfnissen und vielleicht auch gewissen Scheuklappen eines Videografen gegenüber der Fotowelt. Und von einer gewissen Unabhängigkeit gegenüber 'Gadget Hypes' und 'Must Have's.
... Spätestens ab der Amazon-Übernahme 2007 wurde DPReview zu einem sehr industrienahen, kaum noch kritischen Medium. ...
...Vor allem aber gab es keine kritischen Testberichte mehr oder, wenn überhaupt, Kritik nur zwischen den Zeilen oder in extrem freundliche Sprache verpackt. ... Das mag stimmen, aber falls die Besucher der Webseite dem Thema 'Foto' nicht ganz naiv gegenüberstanden, konnten sie auch in den wohlmeinend verpackten Reviews das entnehmen, was Ihnen wichtig war und bei Bedarf das Ganze anhand Foto-Gallerien und 4fach-Kameravergleich auch gleich überprüfen oder im Forum nachfragen - mit Chancen, dass die Redaktion antwortete (und sonst das Forum).
Zudem gab's und gibt es am Ende der Detail-Reviews ja eine Zusammenfassung samt 2 Spalten mit den Plus- und Minuspunkten der Kamera. Ob das letztlich mit Silver Award oder Gold Award bewertet wird, ist eigentlich für einigermassen selbstdenkende Leser nebensächlich, weil sowieso recht willkürlich vom einmal beschlossenen Bewertungsschema abhängig.

Kunst ohne Kommerz scheint es einfach nicht zu geben, irgendwer muss die Rechnung bezahlen. Bei den Nachrichtenseiten kann man sich zwischen begrenztem Zugang mit Werbung und Abo mit Vollzugriff ohne Werbung entscheiden, dpreview war und ist kostenlos, dafür konnte die omnipräsente Amazon-Werbung nerven, und immer wieder kam es auch vor, dass jemand in den Kommentaren fragte: Wie unabhängig seid Ihr eigentlich noch?

Keine idealen Zustände, aber von all den anderen nicht-idealen immer noch eine der besten nicht-idealen Fotoseiten, die ich kenne. Die Werbung auf CineD finde ich aufdringlicher, der Inhalt ist dort spezialisierter (Video) und insgesamt dünner, die ausgewählten Testberichte aber ebenfalls ausführlich und detailliert, das Forum nicht sehr lebhaft.
Hier bei slashCAM ist die Werbung vergleichsweise sehr zurückhaltend, das Forum recht dynamisch (wenngleich auf ein unermüdliches Stammpublikum konzentriert) mit Schwerpunkt Equipment-Diskussionen und praktische gegenseitige Unterstützung im videografischen/fotografischen Arbeitsalltag, das Moderationsteam kenntnisreich und aktiv teilnehmend, die Moderation moderat und der Zugang nach Anmeldung für alle Teilnehmer kostenlos. Insgesamt im weiten Umfeld ein Lichtblick und sicher eher ein positiver Ausnahmefall als die Regel.

Aber eben: Schwierige Nach-Corona-Zeiten mit Geldmangel überall - und mit der Aussicht auf KI neben neuen Chancen auch noch mit wackeligen Jobs in der Zukunft. Wäre schön, wenn es neben den Suchmaschinen-Monopolen aus der Vergangenheit, die es uns ermöglichen, in der digitalen Informationsflut schnell fündig zu werden und die dabei gleichzeitig das begrenzen, was wir sehen dürfen, auf dem Gebiet der KI nicht wiederum zu Monopolen einiger weniger Player kommt, die sofort einen systemrelevanten Status erreichen und ein Übermass an (intransparenter) Eigenmacht zum Guten oder Schlechten auf sich vereinen.

Weiteres Beispiel für radikales Aufräumen im eigenen bzw. neuen Haus:
Gruner & Jahr, traditioneller Hamburger Verlag und z. B. Herausgeber von GEO oder Stern wurde 2022 an RTL verkauft, das wiederum zu Bertelsmann gehört.
Kürzlich wurde das Ergebnis des Kassensturzes präsentiert:
Zahlreiche Zeitschriften sollen verkauft werden (z.B. P. M. Magazin), falls möglich und 23 sollen als Print ganz verschwinden (von digitalen Ausgaben war bisher nicht die Rede):

Am Beispiel GEO verschwinden z. B. (zu 'GEO Epoche' las ich mal: "noch nicht ganz sicher"):
GEO Saison
GEO Kompakt
GEO Wissen Ernährung
GEO Epoche
GEO Epoche Edition
GEO Epoche Panorama

Info-Quelle (23. Feb. 2022, also nicht mehr aktuell):
https://www.t-online.de/finanzen/untern ... n-aus.html

Weitere Zusammenlegungen / Pleiten / Kürzungen / Umgestaltungen werden auf anderen Gebieten folgen.
Und daneben soll auch das Klima gerettet, die Inflation bekämpft, der Krieg beendet, ein ambitioniertes China eingehegt, Europa verteidigungsfähig gemacht, ein neuer Virusausbruch verhindert und der Mensch der Zukunft initiiert werden (klimafreundlich, ressourcenschonend, AI-affin, sich per (E-)Rad- & E-Auto fortbewegend, pflegeleicht und mit angenehmer Benutzeroberfläche kommunizierend, während er sich multimedia-tauglich&-gesättigt technikbewandert durch virtuelle Welten bewegt). Dynamische Zeiten - mal sehen, was künftig dabei herausschaut ...

Space


Antwort von Jalue:

Skeptiker hat geschrieben:
Weitere Zusammenlegungen / Pleiten / Kürzungen / Umgestaltungen werden auf anderen Gebieten folgen.
Ich muss nicht mal auf "andere Gebiete" schauen, mir reicht schon der Blick auf die Medienbranche insgesamt. Springer schmeißt ebenso im großen Stil raus wie RTL (also; das Mutterschiff), während RBB, DW und SWR Sparprogramme auflegen, was gleichbedeutend mit "Rausschmiss" ist, zumindest dem von vielen Freien, die in keiner Statistik auftauchen. Täglich gibt es neue Kahlschlagsmeldungen, auch die Zahl der Ausschreibungen auf den bekannten Portalen geht sichtbar zurück.

Alles spricht dafür, dass wir gerade in eine massive Branchen-Krise hineinrauschen, ähnlich wie 2000ff. und 2009ff., die Symptome sind jedenfalls exakt die gleichen. So wirklich offen auszusprechen wagt das aber noch niemand.

Space


Antwort von Bluboy:

Jalue hat geschrieben:
Skeptiker hat geschrieben:
Weitere Zusammenlegungen / Pleiten / Kürzungen / Umgestaltungen werden auf anderen Gebieten folgen.
Ich muss nicht mal auf "andere Gebiete" schauen, mir reicht schon der Blick auf die Medienbranche insgesamt. Springer schmeißt ebenso im großen Stil raus wie RTL (also; das Mutterschiff), während RBB, DW und SWR Sparprogramme auflegen, was gleichbedeutend mit "Rausschmiss" ist, zumindest dem von vielen Freien, die in keiner Statistik auftauchen. Täglich gibt es neue Kahlschlagsmeldungen, auch die Zahl der Ausschreibungen auf den bekannten Portalen geht sichtbar zurück.

Alles spricht dafür, dass wir gerade in eine massive Branchen-Krise hineinrauschen, ähnlich wie 2000ff. und 2009ff., die Symptome sind jedenfalls exakt die gleichen. So wirklich offen auszusprechen wagt das aber noch niemand.

Nachdem nicht zu erwarten ist dass die GEZ jährlich um 10% erhöht werden kann, wird wohl eingespart werden müßen.

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Das letzte was ich gehört habe ist, daß bei den Öffentlich Rechtlichen jetzt massiv eingespart werden muß, weil die Größenwahnsinnigen sich einbilden größter Streamer Deutschlands zu werden.
ARD will hunderte Millionen für Streamingtechnik ausgeben
Der neue ARD-Vorsitzende will relevantester Streaming-Anbieter in Deutschland werden. Seine Vison ist, die Macht der Social Networks und der großen Plattformbetreiber zu brechen.

"Die ARD will in den kommenden Jahren mehrere hundert Millionen Euro in die Entwicklung von Technologie investieren", sagte der ARD-Vorsitzende. Dabei gehe es zunächst um den Aufbau einer gemeinsamen Streaming-Plattform mit dem ZDF.

Das könne dann der Nukleus sein für "etwas noch viel Größeres", sagte Gniffke. "Ein Marktplatz für alle deutschen Medien. Dabei geht es darum, eine Medieninfrastruktur zu schaffen, die die Chance hat, die Macht der Social Networks und der großen Plattformbetreiber zu brechen."
Mit welchen Inhalten er dann seine millionenschwere neuen Technik füttern, und damit Netflix und Co in die Knie zwingen will hat er nicht gesagt.

Pro Tip: Mit Tatort und Fernsehgarten wird das schon mal nix.

Space


Antwort von Jalue:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Pro Tip: Mit Tatort und Fernsehgarten wird das schon mal nix.
Nö, aber genau das wird dort landen, plus vielleicht woke Ergüsse von Rezo, Bosetti, Böhmermann & Co, bevorzugt im hippen Hochkant-Format. Wenn's nicht klickt, wird halt die Führungsriege ausgewechselt und die Geschassten gehen mit 18K "Ruhegeld" pro Monat vorzeitig in Pension. Das morgentliche, bio-vegane Sushi liefert dann ein Kameramann, ehemals freier, nun eingesparter Mitarbeiter mit "Anschlussverwendung" bei Uber Eat ;-)

Space


Antwort von macaw:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Das letzte was ich gehört habe ist, daß bei den Öffentlich Rechtlichen jetzt massiv eingespart werden muß, weil die Größenwahnsinnigen sich einbilden größter Streamer Deutschlands zu werden.
ARD will hunderte Millionen für Streamingtechnik ausgeben
Der neue ARD-Vorsitzende will relevantester Streaming-Anbieter in Deutschland werden. Seine Vison ist, die Macht der Social Networks und der großen Plattformbetreiber zu brechen.

"Die ARD will in den kommenden Jahren mehrere hundert Millionen Euro in die Entwicklung von Technologie investieren", sagte der ARD-Vorsitzende. Dabei gehe es zunächst um den Aufbau einer gemeinsamen Streaming-Plattform mit dem ZDF.

Das könne dann der Nukleus sein für "etwas noch viel Größeres", sagte Gniffke. "Ein Marktplatz für alle deutschen Medien. Dabei geht es darum, eine Medieninfrastruktur zu schaffen, die die Chance hat, die Macht der Social Networks und der großen Plattformbetreiber zu brechen."
Mit welchen Inhalten er dann seine millionenschwere neuen Technik füttern, und damit Netflix und Co in die Knie zwingen will hat er nicht gesagt.

Pro Tip: Mit Tatort und Fernsehgarten wird das schon mal nix.
Ein Pensionsfonds (nichts anderes ist der ÖRR), der primär ein "reifes" Publikum bedient, will also Inhalte machen, die TikTok, YouTube, Instagram, Facebook und Co. kombiniert "brechen" soll? Ich weiß, was bei mir ausbricht: Schallendes Gelächter.

Space


Antwort von TomStg:

macaw hat geschrieben:
Ein Pensionsfonds (nichts anderes ist der ÖRR), der primär ein "reifes" Publikum bedient, will also Inhalte machen, die TikTok, YouTube, Instagram, Facebook und Co. kombiniert "brechen" soll? Ich weiß, was bei mir ausbricht: Schallendes Gelächter.
Mir bleibt das Lachen über diese Nummer im Hals stecken.
Der selbstdefinierte linksgrüne ideologische Erziehungsauftrag der Öffis darf sich eben nicht auf die Senioren beschränken, sondern muss vor allem das unmündige Wählervolk erreichen. Denn die Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre muss ja schließlich nachhaltige Wirkung zeigen.

Space


Antwort von Pianist:

Tut mir leid, aber ich verstehe diese gehässige Grundhaltung nicht. Wer soll denn für eine vernünftige (vor allem auch regional verwurzelte) aktuelle Berichterstattung sorgen, wenn nicht die Öffentlich-Rechtlichen? Von den Privatsendern kann man da nichts erwarten.

Matthias

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Warum das denn und warum nicht?

Space



Space


Antwort von Pianist:

Weil das einfach nicht finanzierbar wäre. Es ist auch nicht deren Geschäftsmodell. Das sind ganz normale Unternehmen, die Geld verdienen wollen. Also müssen sie Programm machen, was möglichst viele Leute schauen, damit sie die Werbung möglichst teuer verkaufen können. Regionale Berichterstattung ist aber extrem teuer und aufwändig, somit nur möglich in einem System, wo alle einen kleinen Beitrag zahlen, und alle es dann nutzen können, ohne beispielsweise ein sehr viel teureres Abo abzuschließen.

Der Nutzen für die Gesellschaft ist einfach extrem hoch, wenn die Leute gut informiert sind. Früher ging sowas zum Teil auch noch über lokale und regionale Printmedien, aber da sieht man ja jetzt schon, dass dieses Modell ausläuft, weil es einfach nicht mehr funktioniert. Allein mein Abo der Berliner Morgenpost kostet inzwischen rund 800 EUR im Jahr. Also ein Mehrfaches des Rundfunkbeitrages, und das nur dafür, dass ich morgens Papier im Briefkasten habe, was zu diesem Zeitpunkt schon wieder total überholt ist.

Matthias

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Pianist hat geschrieben:
Weil das einfach nicht finanzierbar wäre. Es ist auch nicht deren Geschäftsmodell.
Aber Marktführer wie Amazon, Disney und Netflix in die Knie zwingen zu wollen ist ein finanzierbares Geschäftsmodell der ÖR?


Und komischerweise funktioniert das mit den Lokalnachrichten bei privaten Lokalradios und lokalen TV Sendern völlig problemlos.

Space


Antwort von Pianist:

Nein, es funktioniert überhaupt nicht. Deren Programme sind durchweg vollkommen inakzeptabel. Mit Qualität hat das alles überhaupt nichts zu tun. Und selbst wenn es dort den Anspruch gäbe, überhaupt mal vernünftige Inhalte zu produzieren: Wie soll denn ein privater Regionalsender kritisch über bestimmte Dinge berichten, wenn er damit zum Beispiel seinem größten Werbekunden auf den Schlips treten würde? Das wäre ja ungefähr so, wie wenn man von Servus-TV kritische Sendungen über die gesundheitlichen Risiken von Energy-Drings erwarten würde.

Ich bleibe dabei: Wirklich unabhängiges Radio und Fernsehen kann es nur geben, wenn man die Einnahmeseite und die programmliche Seite komplett trennt. Mit dem öffentlich-rechtlichen System ist es sogar möglich, dass Redaktionen unabhängig über die Verfehlungen der Führungsspitze des eigenen Senders berichten. Versuche das mal in einem privaten Unternehmen...

Meiner Meinung nach machen Privatsender (bei wohlwollender Betrachtung) harmlose Unterhaltungsprogramme. Realistisch betrachtet handelt es sich jedoch eher um Massenverblödungsprogramme. Sowas kann gesellschaftlich eigentlich nicht erwünscht sein.

Matthias

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Ich gebe dir da teilweise Recht was private Regionalsender und deren Werbekunden betrifft, allerdings dürfte so ein Fall eher sehr selten eintreten. Was die ÖR Betrifft funktioniert dein - sehr romantisches - Geschäftsmodell allerdings ebenfalls nicht, in nur wenigen Bereichen gibt es dermaßen viel Filz, Korruption und Verflechtung mit Politik und anderen Interessensgruppen.

Wirklich unabhängig sind nur z.B. Podcasts, oder Video Kanäle die entweder ohne jegliche Unterstützung arbeiten, oder auf einem Value for Value System, also quasi freiwillige Spenden der Hörer.

Space


Antwort von macaw:

Wer will, kann sich problemlos über alles auf dem laufenden halten, was in seiner Gegend passiert, ohne jedes ÖR. Wie gesagt, wer das will. Ich will das nicht und gebe einen Sch*** ob der Laden irgendwann zusammenbricht - es wird nämlich zusehends grotesker, wenn Menschen, die gerade so über die Runden kommen einen Apparat, der der teuerste auf der ganzen Welt und zugleich der schlechteste ist, durchfüttern sollen, dessen Leitung dazu weitaus höher bezahlt wird als der Bundeskanzler.

Zu DPreview ist ansonsten nur zu sagen, daß das im großen und ganzen das gleiche Problem ist: Nostalgisch, nicht mehr Zeitgemäß und auch nicht mehr zu retten. Wenn man mit der Plattform genug Umsatz hätte machen können, würde man sie auch nicht einstellen müssen.

Space


Antwort von Pianist:

Aber gerade die Leute, die "gerade so über die Runden kommen", haben ebenfalls ein Recht auf Information und gesellschaftliche Teilhabe, zum Beispiel durch den Genuss von kulturellen und unterhaltenden Programmen. Für nicht mal ganz 20 EUR im Monat bekommen die das alles.

Und verrate mir mal bitte, wie man sich "problemlos auf dem Laufenden" halten kann, wenn es um die eigene Gegend geht, wenn man auf öffentlich-rechtliche Angebote verzichtet. Meist Du irgendwelche Anzeigenblätter, die kostenlos im Briefkasten landen?

Matthias

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Die Lokalnachrichten der ÖR sind jetzt auch nicht gerade wirklich so der Bringer.

Hab eben mal nachgesehen: https://www.br.de/nachricht/unterfranke ... n-100.html
Die Inhalte sind eigentlich eher nicht so richtig relevant oder unentbehrlich - nice to have für den einen oder anderen vielleicht - aber nix mit Zukunft für die Generation TikTok.

Feier zu 100 Jahren Flurbereinigung in Franken, Bericht über ein Eiche aus dem Spessart, und der optimistisch Ausblick eine Sparkassendirektors.

Alle anderen Themen (z.B. Streik am Flughafen München, A7-Brückenbauunglück etc.) wurden nur aus den überregionalen News kopiert.

Am Ende: Money for nothing... und nicht mal chicks for free.

Space


Antwort von dienstag_01:

Allein die "Sendung mit der Maus" bietet mehr, als alle Kommerziellen zusammen.

Space


Antwort von Jörg:

Ich hätte zehndaumenhoch für jeden von Pianists Beiträgen vergeben, wenns denn möglich wäre.

Nun bin ich sicher einer der härtesten Kritiker der ÖR, ein militanter Gegner der Zwangsbeiträge, des Filzes ,(ich bin im
Sendebereich des RBB!!!) und vor allem der Programmstruktur der Dritten.
Auch hier ist der RBB das unrühmliche Beispiel für Inkompetenz.

Aber trotz der ganzen Misere ist das allemal besser als das, was die Kaputten der Werbesender
( nochmals herzlichen Dank an Kanzler Kohl) auf die offenbar hirnentfernten junkies 24/7 regnen lassen.

Regionale Info, Kultur gar vom Container- und Dschungelmüll Produzenten?
jetzt bebt selbst meine Milz vor lachen...

Mir hat allerdings der linksgrüne Ansatz von Thomas gefallen, vor allem, wenn ich ans ZDF denke...

Dem ÖR hilft allerdings in der Tat nur eine Rundumerneuerung, komplett neu denken.
Nur von wem?

Space



Space


Antwort von Pianist:

dienstag_01 hat geschrieben:
Allein die "Sendung mit der Maus" bietet mehr, als alle Kommerziellen zusammen.
Ja, finde ich auch! :-)

Es gibt nirgendwo auf der Welt ein breiteres Angebot an guten Inhalten. Da ist wirklich für jeden etwas dabei. Natürlich geht es immer noch besser, ich bin mit vielem, was in den Anstalten passiert, auch nicht einverstanden, aber ich stelle das System nicht grundsätzlich in Frage, weil man mit allem anderen auf jeden Fall schlechter werden würde.
Jörg hat geschrieben:
Nun bin ich sicher einer der härtesten Kritiker der ÖR, ein militanter Gegner der Zwangsbeiträge, des Filzes ,(ich bin im
Sendebereich des RBB!!!) und vor allem der Programmstruktur der Dritten.
Auch hier ist der RBB das unrühmliche Beispiel für Inkompetenz.

Aber trotz der ganzen Misere ist das allemal besser als das, was die Kaputten der Werbesender
( nochmals herzlichen Dank an Kanzler Kohl) auf die offenbar hirnentfernten junkies 24/7 regnen lassen.
Im Prinzip kam das duale Rundfunksystem, weil Kohl seinem Kumpel Kirch neue Recyclingmöglichkeiten für seine Filmrechte verschaffen wollte. Es ist eben eine grundsätzliche Frage: Will man das Volk dummhalten und ruhigstellen? Dann braucht man Privatsender. Will man aber ein selbständig denkendes Volk haben, welches sich gut informiert und auf dieser Basis verantwortungsvoll seine Entscheidungen trifft, braucht man den öffentlich-rechtlichen Rundfunk.

Die Misere beim rbb führt jetzt hoffentlich dazu, dass Strukturen verbessert werden und Rundfunkräte ihrer Aufsichtspflicht besser nachkommen. Am Ende haben wir dann hoffentlich ein besseres System und im Idealfall auch ein besseres Programm. Ich wohne ebenfalls im rbb-Sendegebiet und bin zum Beispiel mit 88,8 seit vielen Jahren todunglücklich. Da habe ich vollkommen andere Vorstellungen von einem Berlin-Radio.

Matthias

Space


Antwort von macaw:

Pianist hat geschrieben:
Aber gerade die Leute, die "gerade so über die Runden kommen", haben ebenfalls ein Recht auf Information und gesellschaftliche Teilhabe, zum Beispiel durch den Genuss von kulturellen und unterhaltenden Programmen. Für nicht mal ganz 20 EUR im Monat bekommen die das alles.

Und verrate mir mal bitte, wie man sich "problemlos auf dem Laufenden" halten kann, wenn es um die eigene Gegend geht, wenn man auf öffentlich-rechtliche Angebote verzichtet. Meist Du irgendwelche Anzeigenblätter, die kostenlos im Briefkasten landen?

Matthias
Und es ist wohl jedem sein Recht selbst entscheiden zu dürfen, ob er diese Information und Teilhabe überhaupt will und, wenn ja, WIE er das realisiert anstatt von einem Medien-Moloch vor allem mit Fussball, Quizshows, Schlagerparaden, unzähligen Telenovelas, "Krimiserien" und was weiss ich zugemüllt zu werden, natürlich garniert vom Feigenblatt Arte, das das Gegenwicht zu der obigen Freakshow darstellen soll.

Deine zweiten Frage ist eh nur Polemik, daher überlasse ich die Antwort Deiner Fantasie.

Space


Antwort von acrossthewire:

Pianist hat geschrieben:
Ich wohne ebenfalls im rbb-Sendegebiet und bin zum Beispiel mit 88,8 seit vielen Jahren todunglücklich. Da habe ich vollkommen andere Vorstellungen von einem Berlin-Radio.

Matthias
Und hast Du bei den zahlreichen anderen privaten radio Angeboten eins gefunden welches Du deinen Bedürfnissen angemessen findest?

Space


Antwort von macaw:

Jörg hat geschrieben:
Dem ÖR hilft allerdings in der Tat nur eine Rundumerneuerung, komplett neu denken.
Nur von wem?
"Öffentlich-rechtliche Rentneranstalt" lautete mal der Titel eines Zeitungsberichts, allein das Problem hemmt so ziemlich jede Reform dieses Bunkers - da kommt man nie mehr heraus, denn was Menschen geschaffen haben, kann man nicht ändern, so wie den Lauf der Sonne.

Space


Antwort von Pianist:

macaw hat geschrieben:
Und es ist wohl jedem sein Recht selbst entscheiden zu dürfen, ob er diese Information und Teilhabe überhaupt will und, wenn ja, WIE er das realisiert anstatt von einem Medien-Moloch vor allem mit Fussball, Quizshows, Schlagerparaden, unzähligen Telenovelas, "Krimiserien" und was weiss ich zugemüllt zu werden, natürlich garniert vom Feigenblatt Arte, das das Gegenwicht zu der obigen Freakshow darstellen soll.
Das Problem: Die von Dir aufgezählten Sachen, auf die wir beide vermutlich sehr gut verzichten könnten, sind extrem beliebt. Wenn man die weglassen würde, könnte man die Akzeptanz bei einem kleinen Teil der Bevölkerung erhöhen, würde sie aber beim weitaus größeren Teil der Bevölkerung senken.

Was das Thema "selbst entscheiden" angeht: Wir haben in unserem Rechtssystem ja noch weitere Dinge, wo man eben sagt, dass die für die gesamte Gesellschaft so wichtig sind, dass man dem Einzelnen da keine Entscheidung lässt. Ein Angestellter kann eben nicht entscheiden, dass er nicht in die gesetzliche Rente einzahlt. Ein Hausbesitzer kann nicht entscheiden, ob er seinen Müll abholen lässt, oder ob er ihn im Garten vergräbt. Damit unser Staat funktioniert, muss man bestimmte Dinge demokratisch festlegen. Und dazu gehört eben auch, dass eine Versorgung mit unabhängigem Hörfunk- und Fernsehprogramm (samt Angeboten im Internet) so wichtig ist, dass man es eben von allen bezahlen lässt.
acrossthewire hat geschrieben:
Und hast Du bei den zahlreichen anderen privaten radio Angeboten eins gefunden welches Du deinen Bedürfnissen angemessen findest?
Nein, bei Privatsendern finde ich nichts, weil mir wirklich ein Programm mit vielen hochwertigen Wortbeiträgen wichtig ist. Im rbb-Sendegebiet löse ich das so, dass ich überwiegend Inforadio höre, und wenn ich länger im Auto bin, dann wende ich mich ganz vom rbb ab und schalte auf Deutschlandfunk Kultur.

Im WDR-Sendegebiet höre ich sehr gerne WDR 5 und in Bayern finde ich Bayern 2 wirklich hervorragend. Das hatten wir bis zum Jahreswechsel auch über DAB+ in Berlin, leider jetzt nicht mehr. Ich möchte ein Programm haben, wo sich intelligente Menschen über intelligente Themen unterhalten, und zwischendurch abwechslungsreiche Musik.

Bei 88,8 fehlen mir inzwischen wirklich sämtliche Inhalte. Die paar Nachrichten zur vollen und halben Stunde reichen mir nicht. Ich möchte, dass Reporter auch in den 12 Bezirken und 95 Ortsteilen unterwegs sind. Und ich will mehr Musik mit Berlin-Bezug, da gäbe es wirklich mehr als genug.

Matthias

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Pianist hat geschrieben:
Wenn man die weglassen würde, könnte man die Akzeptanz bei einem kleinen Teil der Bevölkerung erhöhen, würde sie aber beim weitaus größeren Teil der Bevölkerung senken.
Die hält sich sowieso schon in eher engen Grenzen



image_2023-03-23_032657696.png Pianist hat geschrieben:

.. reichen mir nicht...Ich möchte,.. Und ich will
Typisch Berlin halt.

Space


Antwort von Pianist:

Ich werde doch wohl Qualität verlangen dürfen, oder? :-)

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Sorry, war die falsche Grafik oben


image_2023-03-23_033417559.png

Space


Antwort von Jörg:

ach macaw, lass doch dein rentnerbashing.
ich bin 71, aber ob du Jüngling in irgendeiner Hinsicht progressiver bist, lassen wir mal dahingestellt.
Ich habe im ganzen Leben nie freiwillig Schlager gehört, Quizsendungen gesehen oder TV container besucht.
Den Ausdruck Telenovelas musste ich im Netz nachfragen..., trotz Bezug von Sozialrente gehöre ich nicht
zur Zielgruppe, die du mit ÖR Nutzern verbindest.
Die letzte Talkshow, die ich gesehen habe wurde von Gisela Marx und Wolfgang Menge moderiert.
Für DIESE beiden gilt der "links/grüne Anstrich", das waren highlights der ÖR.

W I E der Umbau der ÖRs erfolgen könnte, wäre eine interessante Diskussion, nochmal, wer sollte daran teilnehmen?

Space



Space


Antwort von macaw:

Pianist hat geschrieben:
macaw hat geschrieben:
Und es ist wohl jedem sein Recht selbst entscheiden zu dürfen, ob er diese Information und Teilhabe überhaupt will und, wenn ja, WIE er das realisiert anstatt von einem Medien-Moloch vor allem mit Fussball, Quizshows, Schlagerparaden, unzähligen Telenovelas, "Krimiserien" und was weiss ich zugemüllt zu werden, natürlich garniert vom Feigenblatt Arte, das das Gegenwicht zu der obigen Freakshow darstellen soll.
Das Problem: Die von Dir aufgezählten Sachen, auf die wir beide vermutlich sehr gut verzichten könnten, sind extrem beliebt. Wenn man die weglassen würde, könnte man die Akzeptanz bei einem kleinen Teil der Bevölkerung erhöhen, würde sie aber beim weitaus größeren Teil der Bevölkerung senken.

Was das Thema "selbst entscheiden" angeht: Wir haben in unserem Rechtssystem ja noch weitere Dinge, wo man eben sagt, dass die für die gesamte Gesellschaft so wichtig sind, dass man dem Einzelnen da keine Entscheidung lässt. Ein Angestellter kann eben nicht entscheiden, dass er nicht in die gesetzliche Rente einzahlt. Ein Hausbesitzer kann nicht entscheiden, ob er seinen Müll abholen lässt, oder ob er ihn im Garten vergräbt. Damit unser Staat funktioniert, muss man bestimmte Dinge demokratisch festlegen. Und dazu gehört eben auch, dass eine Versorgung mit unabhängigem Hörfunk- und Fernsehprogramm (samt Angeboten im Internet) so wichtig ist, dass man es eben von allen bezahlen lässt.
Rente und Müll sind also die besten Vergleiche, die Du dafür als Äpfel- und Birnen-Gegenbeispiele hast? Wir reden hier von UNTERHALTUNG, nicht der Alterssicherung oder dem Schutz von Umwelt und Gesundheit. Obwohl - bereits bei der Rente wird ja wohl immer deutlicher, daß das System alles andere als sicher ist, und warum? Weil es zu einer Zeit und somit mit völlig anderen Bedingungen aufgebaut wurde, als was wir jetzt haben. Als das ÖR gegründet wurde, gab es ausser 2 oder 3 Sendern keine alternativen Nachrichten mit bewegten Bildern und dann noch Kino und Videothek für die sonstige Unterhaltung, wenn "Wetten, dass" nicht mehr ausreicht. Und was haben wir heute? Ist der Unfug noch dazu geeignet, die jüngeren Generationen von Tiktok und Co. wenigstens temporär wegzulocken?

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Pianist hat geschrieben:
Ich möchte ein Programm haben, wo sich intelligente Menschen über intelligente Themen unterhalten, und zwischendurch abwechslungsreiche Musik.
Da: https://www.kontrafunk.radio/de/player

Space


Antwort von Pianist:

macaw hat geschrieben:
Wir reden hier von UNTERHALTUNG, nicht der Alterssicherung oder dem Schutz von Umwelt und Gesundheit.
Nein, wir reden von politischer Teilhabe durch unabhängige Berichterstattung. Wir reden darüber, ob wir die Demokratie stärken wollen, oder ob wir dem Populismus Tür und Tor öffnen wollen.

Matthias

Space


Antwort von macaw:

Jörg hat geschrieben:
ach macaw, lass doch dein rentnerbashing.
ich bin 71, aber ob du Jüngling in irgendeiner Hinsicht progressiver bist, lassen wir mal dahingestellt.
Was soll der Blödsinn, es geht hier nicht um alt oder jung! Du bist doch dann auch ein Beispiel, daß dieses verstaubte System im Grunde an zu vielen vorbeigeht. Mein Vater ist in Deinem Alter und schaut außer Tagesschau nur Youtube und Facebook.

Space


Antwort von macaw:

Pianist hat geschrieben:
macaw hat geschrieben:
Wir reden hier von UNTERHALTUNG, nicht der Alterssicherung oder dem Schutz von Umwelt und Gesundheit.
Nein, wir reden von politischer Teilhabe durch unabhängige Berichterstattung. Wir reden darüber, ob wir die Demokratie stärken wollen, oder ob wir dem Populismus Tür und Tor öffnen wollen.

Matthias
Oooooh, die Geschütze werden immer größer, nun ist es schon die Demokratie, die mit der Tagesschau gerettet wird. Was kommt als nächstes, der Klimawandel, der demographische Wandel? Welche Menschheitsprobleme lassen sich noch mit dem Rundfunkgerät lösen? Es bleibt spannend, liebe Zuschauer, bleiben Sie am Apparat!

Space


Antwort von dienstag_01:

macaw hat geschrieben:
Jörg hat geschrieben:
ach macaw, lass doch dein rentnerbashing.
ich bin 71, aber ob du Jüngling in irgendeiner Hinsicht progressiver bist, lassen wir mal dahingestellt.
Was soll der Blödsinn, es geht hier nicht um alt oder jung! Du bist doch dann auch ein Beispiel, daß dieses verstaubte System im Grunde an zu vielen vorbeigeht. Mein Vater ist in Deinem Alter und schaut außer Tagesschau nur Youtube und Facebook.
"Er schaut Youtube."
Was ja auch nichts anderes als eine Mediathek ist.

Space


Antwort von Jörg:

Du bist doch dann auch ein Beispiel, daß dieses verstaubte System im Grunde an zu vielen vorbeigeht. was heißt vorbeigeht?
ich kann, dank der ÖR wählen! was ich sehen will. Ich habe das Alibiprogramm ARTE, ich sehe etliches auf 3 SAT,
picke das Sehenswerte aus der Programmvielfalt der ÖR.
Im Gegensatz zum RBB gibt es im NDR große Mengen sehenswerten Lokalkolorit im 3.
Es ist leicht, die ÖR zu verteufeln, ohne zu bedenken, w i e arm TV nur mit Werbetv und streaming wäre.

Space


Antwort von cantsin:

Wie man von Amazons Schließung von DPReview zu (wieder mal) einer ÖR-Debatte kommen kann, ist schon sehr kreativ...

Denn was das Schicksal von DPReview zeigt, ist, dass Journalismus im Netz auf privatwirtschaftlicher Grundlage nur schlecht oder gar nicht funktioniert, und man eigentlich genau für solche Aufgaben öffentlich-rechtliche Finanzierung bräuchte. Das betrifft ja auch Projekte wie Wikipedia und The Internet Archive, die nur auf Spendenbasis überleben.

Übrigens ist/war nicht nur DPReview von einem Oligarchen abhängig, sondern auch die Washington Post, die ebenfalls von Bezos gekauft wurde. Und in Deutschland halten sich Tageszeitungen hauptsächlich wegen ihrer Print-Abonnenten im Rentenalter, die langsam wegsterben.

Aller kostenloser Journalismus im Netz funktioniert entweder auf der Basis von zweifelhaften Clickbait-/Kickback-/Schleichwerbungs-Geschäftsmodellen, oder weil irgendwo ein reicher Geldgeber dahinter sitzt.

Eigentlich bräuchte man die Rundfunk-Gebühren genau dafür, um Redaktionen von unabhängigen Netzmedien zu bezahlen (was übrigens auch die Slashcam-Redaktion einschließen könnte und sollte!).

Space


Antwort von Frank Glencairn:

cantsin hat geschrieben:
Und in Deutschland halten sich Tageszeitungen hauptsächlich wegen ihrer Print-Abonnenten im Rentenalter, die langsam wegsterben.

Solange Gates und Co weiter Millionenbeträge an die spenden, wird's schon nicht so schlimm werden.

image_2023-03-23_113622793.png

Space



Space


Antwort von freezer:

Ich habe vor 15 Jahren eine Zeitlang für einen privaten Regionalsender Beiträge gedreht und geschnitten.
Jeder einzelne Sendungsbeitrag war eine versteckte Werbung (bezahlt von einem Unternehmen), die Nachrichten oberflächlich, die Talks unkritisch und parteinahe.
Und der Sender siechte so dahin, für die Arbeit wurde sehr schlecht bezahlt und trotzdem ging er insolvent. Ironischerweise hatte der Sender sogar öffentliche Fördergelder bekommen (wie alle Privaten in Österreich).

Ich bin auch regelmäßig auf Pressekonferenzen mit vielen Journalisten.
Kritische Fragen kommen immer nur von:
ORF (Radio und oder TV) sowie von Kleine Zeitung, Der Standard, Die Presse und je nach Redakteur und politischer Ausrichtung von der Kronen Zeitung.
Alle anderen Privatmedien agieren als reine Echokammern.

Anekdote von einem Industrieunfall (große Explosion):
Alle öffentlich-rechtlichen Teams hatten sich an die Sicherheitsvorgaben gehalten, nur das Team eines Privatsenders kletterte über sämtliche Absperrungen um Nahaufnahmen von der noch hochgefährlichen Unfallstelle zu bekommen und brachten die Bergung in Gefahr.

Space


Antwort von Pianist:

dienstag_01 hat geschrieben:
"Er schaut Youtube."
Was ja auch nichts anderes als eine Mediathek ist.
Und woher kommen die Inhalte auf Youtube?

Matthias (ok, ich weiß, das ist eine Fangfrage)

Space


Antwort von MK:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Aber Marktführer wie Amazon, Disney und Netflix in die Knie zwingen zu wollen ist ein finanzierbares Geschäftsmodell der ÖR?
Mit regionalen Streamingnachrichten gaaaanz bestimmt... ;-)

Space


Antwort von dienstag_01:

Pianist hat geschrieben:
dienstag_01 hat geschrieben:
"Er schaut Youtube."
Was ja auch nichts anderes als eine Mediathek ist.
Und woher kommen die Inhalte auf Youtube?

Matthias (ok, ich weiß, das ist eine Fangfrage)
Ah, hatte ich mich wieder mal unklar ausgedrückt ;)
Dieselben Leute hier, die gegen Stzreaming-Angebote der ÖRR sind, beschreiben, dass der Vater (ältere Generation also) fast ausschließlich Streaming-Angebote nutzt.
Auf dieses kleine Ungleichgewicht in der Argumentation wollte ich hinweisen ;)

Space


Antwort von Pianist:

Aus meiner Sicht ist es wirklich wichtig, die Frage der technischen Verbreitung getrennt von der Frage der Erstellung der Programminhalte zu betrachten. Die Aussage "mein Opa streamt" oder "die Jugendlichen schauen nur noch Youtube" ist ja ziemlich witzlos, wenn wir nicht wissen, was die Leute da genau schauen. Möglicherweise schauen sie ja sogar öffentlich-rechtliche Inhalte. Ob ich die 20Uhr-Tagesschau im Fernsehen schaue, im Stream auf dem Handy oder später in der Mediathek, ist ja im Prinzip egal. Erst mal muss eine gute 20Uhr-Tagesschau entstehen, und dafür braucht man eine hervorragende Redaktion in Hamburg und ein weltweites Korrespondentennetz. Wenn man dann vielleicht auch noch mit mundgerechten Schnipseln in sozialen Medien die Leute erreicht, die keine ganze Sendung anschauen - um so besser.

Matthias

Space


Antwort von Mediamind:

Ich brauche weder den Müll der privaten, noch das betreute Denken der ÖR Erziehungssender. Ich finde es schier unerträglich, für den Staatsfunk zu zahlen. Der Unterhaltungswert ist grenzwertig und die Information stets gefärbt. Hier werden Haltungen vermittelt und keine Informationen. Keine NAchricht kommt ohne Fraiming daher. Zahle ich für den Mist nicht, geht es ab in den Knast. Das ist einer Demokratie nicht würdig.

Space


Antwort von Bluboy:

Momentan wird beim RBB kein gut motivierter und linientreuer Filmemacher für besondere Aufgaben gesucht.

Space


Antwort von Pianist:

Mediamind hat geschrieben:
Ich brauche weder den Müll der privaten, noch das betreute Denken der ÖR Erziehungssender. Ich finde es schier unerträglich, für den Staatsfunk zu zahlen.
Woher kommen eigentlich diese seltsamen Begriffe wie "betreutes Denken"? Sowas lese ich sonst immer in den Nutzerkommentaren von Leuten aus dem ultrarechten Spektrum unter Artikeln auf welt.de, denen man dort erschreckenderweise ziemliche Narrenfreiheit lässt. Das ist jedenfalls ein privates Medium, was so dermaßen mit Stimmungsmache durchsetzt ist, dass man sich die Vorwürfe gegen den öffentlich-rechtlichen Rundfunk äußerst ungerne gefallen lässt.

Und es ist eben gerade kein "Staatsfunk". Die dürfen und können (im Rahmen der rechtlichen Regelungen) machen, was sie wollen, ohne dass staatliche Stellen da eine Durchgriffsmöglichkeit hätten. Zum Glück.
Bluboy hat geschrieben:
Momentan wird beim RBB kein gut motivierter und linientreuer Filmemacher für besondere Aufgaben gesucht.
Ich bin an sich immer ausgelastet, aber wenn das nicht so wäre, könnte ich mir schon das eine oder andere Berlin- oder Brandenburg-Thema vorstellen, was ich gerne machen würde. Wenn Du mit "linientreu" meinst, dass ich ein großer Fan unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung bin, dann nehme ich diese Bezeichnung als Kompliment.

Matthias

Space


Antwort von dienstag_01:

Pianist hat geschrieben:
Aus meiner Sicht ist es wirklich wichtig, die Frage der technischen Verbreitung getrennt von der Frage der Erstellung der Programminhalte zu betrachten. Die Aussage "mein Opa streamt" oder "die Jugendlichen schauen nur noch Youtube" ist ja ziemlich witzlos, wenn wir nicht wissen, was die Leute da genau schauen. Möglicherweise schauen sie ja sogar öffentlich-rechtliche Inhalte. Ob ich die 20Uhr-Tagesschau im Fernsehen schaue, im Stream auf dem Handy oder später in der Mediathek, ist ja im Prinzip egal. Erst mal muss eine gute 20Uhr-Tagesschau entstehen, und dafür braucht man eine hervorragende Redaktion in Hamburg und ein weltweites Korrespondentennetz. Wenn man dann vielleicht auch noch mit mundgerechten Schnipseln in sozialen Medien die Leute erreicht, die keine ganze Sendung anschauen - um so besser.

Matthias
Der Aufmacher der Diskussion war Streaming und darum ging es mir.

Darüber hinaus kann ich deiner beinah religösen Verklärung von Tagesschau und Co. auch nichts abgewinnen. Mach dir mal den Spass und schau mal über den Tellerand.

Space



Space


Antwort von Pianist:

dienstag_01 hat geschrieben:
Mach dir mal den Spass und schau mal über den Tellerand.
Aber jetzt nicht zu Servus-TV, oder?

Matthias

Space


Antwort von dienstag_01:

Pianist hat geschrieben:
dienstag_01 hat geschrieben:
Mach dir mal den Spass und schau mal über den Tellerand.
Aber jetzt nicht zu Servus-TV, oder?

Matthias
Du verstehst schon noch, was Nachrichtensendungen sind, oder.

Space


Antwort von MK:

Wie sich hier wieder jeder gegenseitig die Worte auf der Tastatur umdreht ist großartig, da brauche ich gar kein TV/Radio mehr zur Unterhaltung.

Space


Antwort von dienstag_01:

MK hat geschrieben:
Wie sich hier wieder jeder gegenseitig die Worte auf der Tastatur umdreht ist großartig, da brauche ich gar kein TV/Radio mehr zur Unterhaltung.
Gerne. Wichtig ist, dass du bezahlst ;)

Space


Antwort von Pianist:

dienstag_01 hat geschrieben:
Du verstehst schon noch, was Nachrichtensendungen sind, oder.
Ja klar. Aber wenn ich mir die 19Uhr-heute-Sendung anschaue, oder die 20Uhr-Tagesschau, dann ist die Machart zwar ein wenig unterschiedlich, aber die Gewichtung von Themen ist bei verschiedenen Redaktionen sehr ähnlich. Unter Nachrichtenleuten ist an sich ziemlich klar, welche Nachrichten relevant für die Hauptausgabe sind, oder welche Themen vielleicht eher in die etwas magazinmäßigeren Sendungen am späten Abend gehören, also in die Tagesthemen oder das heute-journal. Die Privatsender wählen noch mal ganz anders aus, da schaffen es Meldungen aus der Unterhaltungsbranche viel eher mal in die Sendung als bei den Öffentlich-Rechtlichen.

In der Tagesschau haben zum Beispiel Meldungen über Kriminalfälle nichts zu suchen, außer wenn sie eine politische Dimension haben. Und wenn Madonna im höheren Alter Mama wird, ist das natürlich auch nichts für die Tagesschau.

Dass Regierungshandeln insgesamt nachrichtenrelevanter ist als Oppositionsarbeit, sollte auch klar sein. Daher gilt ja der Münte-Klassiker "Opposition ist Mist".

Von daher ist mir immer noch nicht klar, was die Kritiker der Tagesschau eigentlich an der Sendung auszusetzen haben.

Matthias

Space


Antwort von MK:

dienstag_01 hat geschrieben:
Gerne. Wichtig ist, dass du bezahlst ;)
Radio zweimal dank nicht geschäftlich genutztem PKW den man aber THEORETISCH ja auch mal geschäftlich nutzen könnte, und wenn man nur eine Briefmarke kauft.

Und dank Adressenhandel und Fehleinträgen bei Adresshändlern wurde neulich noch nach einer weiteren Doppelzahlung Seitens dem Beitragsservice gegiert was auch erstmal abgewehrt werden musste...

Space


Antwort von acrossthewire:

Mediamind hat geschrieben:
Zahle ich für den Mist nicht, geht es ab in den Knast. Das ist einer Demokratie nicht würdig.
Hast Du es eventuell kleiner? Wir zahlen über 2Mrd. jährlich direkt als Subvention an deutsche Landwirte dazu nochmal 6 Mrd. indirekt über die EU Kasse.
Der Flugverkehr wird mit über 10Mrd.jährlich subventioniert. Wir könnten diese Liste endlos fortsetzen und jeder wird irgendwelche Punkte finden
welche er für komplett verzichtbar hält. Diese Staatsverachtung mancher Menschen geht mir echt auf den Zeiger. Gründet doch verdammt nochmal eine Partei und kämpft
auf demokratischem Wege für Eure Belange anstatt immer in peinliches Gejammer auszubrechen das eure Stimmen angeblich nicht gehört werden.
Alle halbe Jahre wird hier die gleiche Sau von den immer gleichen Leuten durchs Forum getrieben. Beim ÖR ist beileibe nicht alles in Butter, aber ich habe bisher noch
keinen sinnvollen Vorschlag gehört wie mann es anders machen könnte ohne im viel stärkeren Maße von finanziellen und partikulären Interessenskonflikten umgeben zu sein.

Space


Antwort von Pianist:

MK hat geschrieben:
Radio zweimal dank nicht geschäftlich genutztem PKW den man aber THEORETISCH ja auch mal geschäftlich nutzen könnte, und wenn man nur eine Briefmarke kauft.

Und dank Adressenhandel und Fehleinträgen bei Adresshändlern wurde neulich noch nach einer weiteren Doppelzahlung Seitens dem Beitragsservice gegiert was auch erstmal abgewehrt werden musste...
Ja, sowas ist alles blöd, und da würde man den Kritikern viel Wind aus den Segeln nehmen, wenn man mit diesem Unfug aufhören würde. Jeder zahlt einmal für zuhause und fertig. Und ich habe auch nichts dagegen, wenn man die Gehälter der Intendanten auf irgendeine Bezugsgröße deckelt, also zum Beispiel Bundesminister oder dergleichen. Von mir aus muss es auch keine außertariflichen Verträge geben, sondern es muss doch anhand der Organigramme klar sein, welche Stellen zu besetzen sind und wie die dotiert werden müssen.

Man muss auch nicht sofort nach der Todesanzeige eine Witwe anschreiben...

Matthias

Space


Antwort von dienstag_01:

Pianist hat geschrieben:
dienstag_01 hat geschrieben:
Du verstehst schon noch, was Nachrichtensendungen sind, oder.
Ja klar. Aber wenn ich mir die 19Uhr-heute-Sendung anschaue, oder die 20Uhr-Tagesschau, dann ist die Machart zwar ein wenig unterschiedlich, aber die Gewichtung von Themen ist bei verschiedenen Redaktionen sehr ähnlich. Unter Nachrichtenleuten ist an sich ziemlich klar, welche Nachrichten relevant für die Hauptausgabe sind, oder welche Themen vielleicht eher in die etwas magazinmäßigeren Sendungen am späten Abend gehören, also in die Tagesthemen oder das heute-journal. Die Privatsender wählen noch mal ganz anders aus, da schaffen es Meldungen aus der Unterhaltungsbranche viel eher mal in die Sendung als bei den Öffentlich-Rechtlichen.

In der Tagesschau haben zum Beispiel Meldungen über Kriminalfälle nichts zu suchen, außer wenn sie eine politische Dimension haben. Und wenn Madonna im höheren Alter Mama wird, ist das natürlich auch nichts für die Tagesschau.

Dass Regierungshandeln insgesamt nachrichtenrelevanter ist als Oppositionsarbeit, sollte auch klar sein. Daher gilt ja der Münte-Klassiker "Opposition ist Mist".

Von daher ist mir immer noch nicht klar, was die Kritiker der Tagesschau eigentlich an der Sendung auszusetzen haben.

Matthias
Ich habe manchmal viel gegen die Tagesschau und manchmal überhaupt nichts, inzwischen schaue ich sie eigentlich eher selten. Warum? Wahrscheinlich, weil mir schon der selbstgesteckte Anspruch DIE Nachrichtensendung sein zu wollen, eher suspekt ist. Allein mit Seriösität wird man das aller Wahrscheinlichkeit nach nicht erreichen. Ich bin mir auch gar nicht sicher, ob das überhaupt ein seriöses Ziel sein kann.
Umgang mit Fehlern ist auch nicht gerade eine Stärke unserer Flaggschiffe, gerade in Zeiten des Beginns im Donbass gab es da das eine oder andere aussagekräftige Beispiel.

Space



Space


Antwort von Pianist:

dienstag_01 hat geschrieben:
Umgang mit Fehlern ist auch nicht gerade eine Stärke unserer Flaggschiffe, gerade in Zeiten des Beginns im Donbass gab es da das eine oder andere aussagekräftige Beispiel.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es kaum einen Ort gibt, an dem mehr über Fehler gesprochen wird, als auf den Readaktionskonferenzen von ARD-aktuell.

Matthias

Space


Antwort von Mediamind:

Macht Ihr mal...
Lässt man sich von dem Quatsch nicht beduseln lassen und will dafür auch nicht zahlen, kommt die Rechtsaußenkeule und das restliche Folterwerkzeug in der öffentlichen Diskussion blitzschnell heraus. Und nein, ich jammere nicht herum und werde auch keine Partei aufmachen. Als Liberaler gehört man in Schland eben zur aussterbenden Spezies. Ich bin dann mal raus.

Space


Antwort von dienstag_01:

Pianist hat geschrieben:
dienstag_01 hat geschrieben:
Umgang mit Fehlern ist auch nicht gerade eine Stärke unserer Flaggschiffe, gerade in Zeiten des Beginns im Donbass gab es da das eine oder andere aussagekräftige Beispiel.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass es kaum einen Ort gibt, an dem mehr über Fehler gesprochen wird, als auf den Readaktionskonferenzen von ARD-aktuell.

Matthias
Ach Gottchen ;)

Space


Antwort von cantsin:

Kann die ganze ÖR-Debatte bitte ins Offtopic?

Nur mal zur Erinnerung: Dieser Thread hier geht über DPReview...

Space


Antwort von Pianist:

Im Prinzip einverstanden, aber es hat sich eben generell in Richtung "Strukturwandel in der Medienwelt" verlagert. Ist ja ein äußerst relevantes Thema.

Matthias

Space


Antwort von Skeptiker:

cantsin hat geschrieben:
Kann die ganze ÖR-Debatte bitte ins Offtopic?

Nur mal zur Erinnerung: Dieser Thread hier geht über DPReview...
Warum so kategorisch?
Zu DPReview wurde doch bereits alles gesagt, was das Forum dazu sagen wollte.
Wenn man, ausser darüber zu sprechen, auch zu Massnahmen übergehen will, tut man das am besten im dpreview-Forum oder direkt beim Amazon-CEO.
Und zum erweiterten Thema, das offenbar viele beschäftigt, kommt das Forum endlich etwas aus der "Ich verstecke mich mal hinter meinem Equipment" (aka "ich equippe, also bin ich")-Reserve!

Space


Antwort von cantsin:

Skeptiker hat geschrieben:
Zu DPReview wurde doch bereits alles gesagt, was das Forum dazu sagen wollte.
Wer sagt das?
Und zum erweiterten Thema, das offenbar viele beschäftigt, kommt das Forum endlich etwas aus der "Ich verstecke mich mal hinter meinem Equipment" (aka "ich equippe, also bin ich")-Reserve! Dann IMO bitte in einem separaten Thread. (Meine persönliche Meinung: wir hatten diese ÖR-Debatte hier schon x-mal - nur fällt das wahrscheinlich nicht so auf, weil es immer Offtopic-Diskussionen in anderen Threads waren. Auch kann ich hier, in diesem Thread, keine neue Argumente zu den altbekannten ÖR-Standpunkten erkennen.)

Space


Antwort von Skeptiker:

cantsin hat geschrieben:
Skeptiker hat geschrieben:
Zu DPReview wurde doch bereits alles gesagt, was das Forum dazu sagen wollte.
Wer sagt das?
... ...
Das ist mein Schluss, weil ..

a) Diese Nachricht für die Kenner von dpreview so brisant ist, dass sie sich dazu äussern würden.
b) Diese Nachricht für jene, die dpreview nicht kennen, keine Alarmglocken läuten lässt.
c) Diese Nachricht für jene, die dpreview zwar kennen oder kannten, aber sich davon missbilligend abgewendet haben, eher ein Achselzucken (denglisch "so what?") auslöst, das höchstens in ein kurzes Statment mündet wie etwa "kratzt mich nicht weiter".

Und die, die jetzt nicht hier im Forum weilen, haben eher Gelegenheit, sich später noch zu melden, wenn diese Diskussion jetzt NICHT ins Off-Topic verschwindet.
-----------------------------------------------------------------------------
Im Übrigen bin ich der Meinung, dass man mit dem dpreview-Team unter der Leitung von Richard Butler nicht zu hart bzw. unfair ins Gericht gehen sollte.
Wie wissen nicht, wie stark es unter dem Druck von Amazons Verkaufszielen stand, und ich habe/hatte nicht den Eindruck, dass Butler sich auf Kompromisse in Bezug auf sorgfältige Testdurchführung eingelassen hat. Das Echo hätte er dann im Forum vernommen, in dem er sich regelmässig zu Fragen oder Statements geäussert hat.

Er (und andere) hat immer wieder Grundsatzartikel zu fotografischen Themen verfasst (zum Beispiel, was die Lichtäquivalenzen betrifft bei den diversen Berechnungen quer über Sensorformate), kürzlich erschien auch ein Video von Chris Niccolls über ETTR-Belichtung, und es gibt viele weitere Beispiele, wie die Beiträge von Roger Cicala (LensRentals) zur Fotografie-Geschichte oder zu diffizilen Messverfahren an Kameras und Objektiven.
Ausserdem wurden Randthemen wie Astrofotografie / Makrofotografie etc. regelmässig besprochen oder auch regelrechte Tutorial-Serien zur Photoshop&Co-Nachbearbeitung von Landschafts-Fotos angeboten (Erez Marom) und immer wieder Neuigkeiten aus aktellen Bild-Forschungsgebieten präsentiert.

Fazit:
Das angebotene Spektrum ist enorm breit, und diese Webseite nun als veraltet (was ist an sorgfältigen Kameratests samt Real-Bildbeispielen und 4fach-Kamera-Studiotesbildvergleich veraltet ?), ohne Anschluss an die iPhone-Generation (das mag stimmen, aber die SmartPhoner werden sich eher auf Ex-Facebook & Co treffen wollen als auf Seiten mit so viel Tech-Talk) oder gar irrelevant zu bezeichnen, greift zu kurz und sagt mehr über den Verfasser solcher Statements aus als über DPReview.
Ich hoffe, sie schaffen es, den gesamten Inhalt der 25 Jahre zu archivieren und öffentlich zugänglich zu machen, meinetwegen auch gegen eine bezahlbare Zugangsgebühr, wenn's denn sein muss.

Das heisst, ich hoffe es nicht nur, ich erwarte es eigentlich sowohl von Bezos, Amazon (falls die mal einen Augenblick an etwas anderes als Gewinn denken bzw. ideellen/edukativen Gewinn auch als Wert erkennen können) und dpreview, die dafür bis zum 10. April irgendeinen Konsens finden müssen. Einfach alles löschen ist KEINE Option!

PS:
Für die Unentschiedenen, ob löschen oder nicht, gibt's hier einen Themenüberblick:
https://www.dpreview.com/features

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Pianist hat geschrieben:
... dass ich ein großer Fan unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung bin
Bei solchen Sätzen wie diesem:
Pianist hat geschrieben:

Nutzerkommentaren von Leuten aus dem ultrarechten Spektrum unter Artikeln auf welt.de, denen man dort erschreckenderweise ziemliche Narrenfreiheit lässt.
kommen mir da immer eher Zweifel auf - das klingt eher nach jemandem der die freiheitlich demokratische Grundordnung ablehnt.
Ein echter Demokrat würde das Recht von Leuten - egal welcher politischer Richtung - unzensiert Kommentare zu schreiben, mit Klauen und Zähnen verteidigen. Du hingegen findest es erschreckend, daß sie das dürfen.

Von dem durschichtigen Versuch mit dem Satz Mediamind in die rechtsradikale Eke stellen zu wollen, mit der Begründung er hätte ein Wort benutzt, daß du schon mal in einem vermeidlich "rechten" Kommentar im Internet gelesen hast, mal ganz abgesehen.

Space



Space


Antwort von Pianist:

Ok, dann müssen wir jetzt mal über das "Toleranz-Paradoxon" reden. Wenn man Leuten, die eine offene, vielfälige, tolerante Gesellschaft ablehnen, zu viel Toleranz entgegenbringt, führt das ja langfristig zu einer Abschaffung genau dieser Toleranz. Es darf daher meiner Meinung nach keine Toleranz gegenüber Intoleranz geben.

Die Demokratie ist jedenfalls nicht in Gefahr, wenn man nicht jeden Mist freigibt, den Extremisten absondern, auch wenn jene Extremisten das gerne mal behaupten.

Matthias

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Pianist hat geschrieben:
Wenn man Leuten, die eine offene, vielfälige, tolerante Gesellschaft ablehnen, zu viel Toleranz entgegenbringt, führt das ja langfristig zu einer Abschaffung genau dieser Toleranz. Es darf daher meiner Meinung nach keine Toleranz gegenüber Intoleranz geben.
Da du ja nach eigenem Bekunden eine offene, vielfältige, tolerante Gesellschaft (wozu Meinungsfreiheit als eine der Grundsäulen gehört) ablehnst - also intolerant bist, und es nach deiner Meinung keine Toleranz gegenüber dieser Intoleranz geben darf, müßtest du dich nach deiner eigenen Logik jetzt selbst abschaffen.

Du merkst also das ist kein wirkliches Paradoxon, sondern einer dieser typischen Bullshit Bingo Sätze die Leute einfach so nachplappern ohne ihn zu reflektieren.

Space


Antwort von Pianist:

Wäre es für Dich wirklich erstrebenswert, wenn rechte Hetzer sich auf die Meinungsfreiheit berufen können? Wo würdest Du denn da die Grenze ziehen? Erst, wenn § 130 StGB verwirklicht ist oder schon früher?

Matthias

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Das ist wie mit der Schwangerschaft - man kann nicht ein bisschen schwanger sein.
Entweder man ist schwanger oder nicht.

So ist es auch mit der Redefreiheit, entweder man hat sie oder nicht.
Dazwischen gibt es nix.

Wenn man jetzt hergeht und sagt - du darfst alles sagen was du willst, außer das was dir die Regierung (oder sonst jemand) verbietet, dann waren alle totalitären Systeme der Geschichte eine Hort der persönlichen Freiheit, da das in allen genau so war.

Wenn man Redefreiheit will, dann muß man halt damit klarkommen, daß jemand auch mal was sagt das einem nicht passt,
wenn man zu schwach dazu ist, muß man sich wenigstens dazu bekennen das man gegen Redefreiheit ist, allerdings darf man sich dann nicht mehr Demokrat nennen.

Und ja, als Konstitutionalist bin ich der Meinung daß sich jeder Bürger dieses Landes auf die Verfassung berufen kann und muss - das ist der Kern der Demokratie, und die Väter des Grundgesetzes haben sich nach den Erfahrungen aus dem dritten Reich auch wirklich was dabei gedacht.

Space


Antwort von Pianist:

Meiner Meinung nach gibt es da sehr wohl Grenzen. Wenn die Freiheit der Rede zum Beispiel dafür genutzt wird, gegen Minderheiten zu hetzen, oder um andere Menschen verächtlich zu machen. Darauf reagieren sehr viele Menschen aus gutem Grund äußerst allergisch. Wenn zum Beispiel jemand immer wieder saublöde Sprüche gegen bestimmte Personengruppen im beruflichen Umfeld bringt, und die Kollegen deshalb nicht mehr in der Kantine mit ihm essen wollen, dann ist es natürlich leicht, einfach zu behaupten, dass wir keine Meinungsfreiheit mehr hätten.

Matthias

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Für Fälle wie Beleidigung etc. gibt es aus gutem Grund eigene Gesetzte die das regeln, das ist ne völlig andere Baustelle, und wie man das in persönlichen Beziehungen handhabt - und sich dann halt woanders hin setzt - hat auch nichts mit der Verfassung zu tun.
Die Verfassung ist ein Abwehrrecht gegen die Regierung - nicht gegen deine Kollegen. Dafür ist das BGB zuständig.

Space


Antwort von Pianist:

Die Verfassung spielt da eh nicht mir, weil Grundrechte Abwehrrechte der Bürger gegen den Staat sind. Bürger untereinander können gar keine Grundrechte verletzen, weil sie keine Staatsgewalt ausüben. Ich bin jedenfalls froh, dass wir eine wehrhafte Demokratie sind, die ihren Gegnern die Stirn bietet. Es wäre ja auch ziemlich bescheuert, wenn man den Leuten freien Lauf lassen würde, die unsere Demokratie und unsere Freiheit abschaffen wollen, oder?

Matthias

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Pianist hat geschrieben:
Die Verfassung spielt da eh nicht mir, weil Grundrechte Abwehrrechte der Bürger gegen den Staat sind. Bürger untereinander können gar keine Grundrechte verletzen, weil sie keine Staatsgewalt ausüben.
Sag ich doch.
Pianist hat geschrieben:
Ich bin jedenfalls froh, dass wir eine wehrhafte Demokratie sind, die ihren Gegnern die Stirn bietet. Es wäre ja auch ziemlich bescheuert, wenn man den Leuten freien Lauf lassen würde, die unsere Demokratie und unsere Freiheit abschaffen wollen, oder?
Der Punkt ist, daß du noch nicht begriffen hast, daß das bedeutet dir die Stirn zu bieten.
Wer gegen Redefreiheit ist, ist gegen Demokratie und Verfassung - du liegst auf der falschen Seite ds Bettes Matthias, und du merkst es nicht mal.

Und nimm das bitte nicht persönlich, ich hab nichts gegen dich, und mag auch deine Beiträge hier.
Ich bin nur extrem empfindlich, wenn es um Demokratie, Verfassung und Freiheit geht.

Space


Antwort von balkanesel:

Pianist hat geschrieben:
Die Verfassung spielt da eh nicht mir, weil Grundrechte Abwehrrechte der Bürger gegen den Staat sind. Bürger untereinander können gar keine Grundrechte verletzen, weil sie keine Staatsgewalt ausüben. Ich bin jedenfalls froh, dass wir eine wehrhafte Demokratie sind, die ihren Gegnern die Stirn bietet. Es wäre ja auch ziemlich bescheuert, wenn man den Leuten freien Lauf lassen würde, die unsere Demokratie und unsere Freiheit abschaffen wollen, oder?

Matthias
geht"s eh noch?

Space


Antwort von Skeptiker:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
... Und ja, als Konstitutionalist bin ich der Meinung daß sich jeder Bürger dieses Landes auf die Verfassung berufen kann und muss - das ist der Kern der Demokratie, und die Väter des Grundgesetzes haben sich nach den Erfahrungen aus dem dritten Reich auch wirklich was dabei gedacht.
Vielleicht gab's ja auch Mütter des Grundgesetzes! ;-)

Aber im Ernst: Die Erfahrungen des Dritten Reiches lehrten eben in Deutschland zweierlei: Nach den Bücherverbrennungen, wie wichtig die Freiheit des Wortes und Gedankens ist und nach den Reden von Hitler, Goebbels ("Wollt Ihr den totalen Krieg?") & Co: Wie verführerisch die Macht des Wortes sein kann, wenn sie in den Händen von Verführern ist.

Du bewegst Dich offensichtlich eher in der angelsächsischen Tradition, wo beispielsweise in den USA die Redefreiheit grosszügiger gefasst wird. Diese Freiheit zur Äusserung betrifft dort z. B. auch die Freiheit, faschistische Symbole öffentlich zu zeigen, was in DE - die Geschichte! ("wehret den Anfängen") - eben nicht erlaubt ist. Auch in der englischen Tradition scheint mir Recht auf freie Rede ausgeprägter zu sein ("Speaker's Corner") als in DE. Und ich erinnere mich z. B., dass für Prinz Harry ein Party-Auftritt in Nazi-Uniform zwar Kopfschütteln hervorgerufen, aber keine weiteren Konsquenzen gehabt hat. In DE nicht denkbar.

Man muss bei der Freiheit der Rede also zweierlei berücksichtigen:
1. Die individuelle Freiheit eines jeden, zu sagen war er/sie denkt.
2. Den Ort an dem er das sagt. Früher war es maximal ein grosser Platz oder auch ein Parlament, heute ist es potenziell quasi das gesamte Internet - entweder sofort oder sich schnell verbreitend.
Wenn also jemand (per Tastatur an strategischer Stelle) ruft "Werft die ... alle ins Feuer, sie sind unser Verderben!", kann das sehr konkrete Folgen haben (die man teils z. B. in Indien zwischen Hindus und Moslems beobachten kann, aber auch anderswo).

Nachträgliche Korrekturen: jede Menge Tippfehler- sorry!

Space


Antwort von Pianist:

Es gab sogar vier Mütter des Grundgesetzes! :-)

Ansonsten schließe ich mich da gerne an. Mit "jeder darf alles sagen" ist es eben nicht getan. Wenn daher eine Redaktion entscheidet, jemandem keine Plattform mehr zu bieten, geht das aus meiner Sicht in Ordnung bzw. ist sogar zwingend geboten. Das machen Privatsender übrigens auch nicht anders als Öffentlich-Rechtliche.

Matthias

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Skeptiker hat geschrieben:


Vielleicht gab's ja auch Mütter des Grundgesetzes! ;-)
Die gab's tatsächlich - Friederike Nadig, Elisabeth Selbert, Helene Weber und Helene Wessel :-)
Skeptiker hat geschrieben:

Aber im Ernst: Die Erfahrungen des Dritten Reiches lehrten eben in Deutschland zweierlei: Nach den Bücherverbrennungen, wie wichtig die Freiheit des Wortes und Gedankens ist und nach den Reden von Hitler, Goebbels & Co: Wie verführerisch die Macht des Wortes sein kann, wenn sie in den Händen von Verführern ist.
Von ersterem Gedanken ist leider nicht viel übrig geblieben - und was die Reden (und ihre Wirkung) betrifft, rate ich jedem sich mal die berühmte Sportpalastrede im Volltext runter zu laden, und sich dann zu fragen ob er sowas nicht kürzlich wieder gehört hat.

Und ja, natürlich hab ich einen angelsächsischen Bias, was das betrifft.
Bin halt nicht rein deutsch.

Space


Antwort von Skeptiker:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:

...
Bin halt nicht rein deutsch.
Was ich nicht als Nachteil sehe! ;-)

Space


Antwort von Darth Schneider:

Er hat recht,



Tony sollte DPRewiew kaufen und mit ihm zusammen weiterführen..
Dann haben wir mehr Toneh..;)
Gruss Boris

Space


Antwort von Skeptiker:

Hier kommt ein enttäuschter Tony Northrup im Original:

AMAZON DELETED DPREVIEW. Seriously.
https://www.youtube.com/watch?v=gObQ5FgHsZE

Klingt etwas zu resigniert - man sollte nicht zu früh aufgeben (noch Zeit bis zum 10. April), falls das DPR-Team noch motiviert ist weiterzumachen und Ermutigung/Support erhält.

Das Mindeste wäre das Archivieren der 25 Jahre DPR, statt alles zu löschen.

Und für Interessierte hier noch ein Überblick übers DPR-Angebot:
https://www.dpreview.com/features

Space


Antwort von cantsin:

Skeptiker hat geschrieben:
Klingt etwas zu resigniert - man sollte nicht zu früh aufgeben (noch Zeit bis zum 10. April), falls das DPR-Team noch motiviert ist weiterzumachen und Ermutigung/Support erhält.
Nur hat das DPReview-Team darüber - bzw. über die eigene Website - keinerlei Entscheidungsbefugnis oder Eingreifmöglichkeiten, weil die Site Amazon gehört (und zwar wirklich im Sinne einer Firmenabteilung) und Amazon beschlossen hat, sie dichtzumachen.


Screenshot_20230323-204359.png

Space


Antwort von Skeptiker:

cantsin hat geschrieben:
Skeptiker hat geschrieben:
Klingt etwas zu resigniert - man sollte nicht zu früh aufgeben (noch Zeit bis zum 10. April), falls das DPR-Team noch motiviert ist weiterzumachen und Ermutigung/Support erhält.
Nur hat das DPReview-Team darüber - bzw. über die eigene Website - keinerlei Entscheidungsbefugnis oder Eingreifmöglichkeiten, weil die Site Amazon gehört (und zwar wirklich im Sinne einer Firmenabteilung) und Amazon beschlossen hat, sie dichtzumachen.
Ist bestimmt richtig, aber wenn's nur ums Finanzielle geht, würde sich Amazon doch umstimmen lassen, wenn jemand mit dem richtigen Betrag winkt, oder nicht?

Aber vielleicht spielen andere Gründe mit, dass nun angeblich alles endgültig gelöscht werden soll. Nur, können sie denn verhindern, dass die Seite vorher komplett abgespeichert wird? Das wohl nicht (ausser durch technische Blockaden). Aber nachher dafür sorgen, dass sie niemand öffentlich zugänglich macht, wohl schon.

Und wenn's nur um die jetzige Negativwerbung ginge, die in den über 3000 Kommentaren auf DPReview nun nachzulesen ist, könnten sie die ja löschen und dem fotobegeisterten Publikum den Rest zur freien Verfügung überlassen.

Na - egal, was kommt - wenn DPReview tatsächlich eine Lücke hinterlässt, dann ist wohl noch Platz für so eine umfassende und vergleichsweise seriöse (zu all den dauersprechenden und gestikulierenden Influencern, die auch ok, aber nicht unbedingt DIE Alternative sind) Infoseite im www vorhanden, und vielleicht erwächst aus DPReviews Versenkung ja ein neues Foto-Pflänzchen mit ein paar frischen Ideen und Zukunftspotenzial !

Space


Antwort von cantsin:

Skeptiker hat geschrieben:
cantsin hat geschrieben:


Nur hat das DPReview-Team darüber - bzw. über die eigene Website - keinerlei Entscheidungsbefugnis oder Eingreifmöglichkeiten, weil die Site Amazon gehört (und zwar wirklich im Sinne einer Firmenabteilung) und Amazon beschlossen hat, sie dichtzumachen.
Ist bestimmt richtig, aber wenn's nur ums Finanzielle geht, würde sich Amazon doch umstimmen lassen, wenn jemand mit dem richtigen Betrag winkt, oder nicht?
Die Zeit ist wohl schon vorbei, denn das Aus der Seite wurde ja schon im Januar beschlossen, und offenbar hat sich in den Monaten davor und danach kein Käufer gefunden.

(Übrigens kam heute auch die Nachricht rein, dass die Firma, die DPreviews alten Konkurrenten Imaging Resource vor kurzem gekauft hatte, gerade selbst aufgekauft wurde.)

Space


Antwort von Skeptiker:

cantsin hat geschrieben:
Skeptiker hat geschrieben:


Ist bestimmt richtig, aber wenn's nur ums Finanzielle geht, würde sich Amazon doch umstimmen lassen, wenn jemand mit dem richtigen Betrag winkt, oder nicht?
Die Zeit ist wohl schon vorbei, denn das Aus der Seite wurde ja schon im Januar beschlossen, und offenbar hat sich in den Monaten davor und danach kein Käufer gefunden.
Was mich erstaunt. Es muss da noch unbekannte Gründe geben. Vielleicht gab's einen richtigen Krach im schlecht belüfteten Besprechungsraum, und Amazon ist eingeschnappt - Weg mit dem ganzen Krempel und dem aufsässigen Team, das zu wenig Werbung/Käufe generiert und stattdessen exotische Fachartikel über die neusten wissenschaftliche Bild-Errungenschaften verfasst oder Foto-CEOs in Japan interviewt oder im neusten Produkt-Video mit 2 Komikern herumkaspert statt 10x "Amazon" zu verlinken oder wenigsten ein A'z-T-Shirt zu tragen etc. etc..

Oder das DPRewiew-Team hat einfach keine Lust mehr (jedenfalls unter den jetzigen (geänderten?) Bedingungen), weiterzumachen.

Space


Antwort von cantsin:

Skeptiker hat geschrieben:
Was mich erstaunt. Es muss da noch unbekannte Gründe geben. Vielleicht gab's einen richtigen Krach im schlecht belüfteten Besprechungsraum, und Amazon ist eingeschnappt - Weg mit dem ganzen Krempel und dem aufsässigen Team, das zu wenig Werbung generiert und stattdessen exotische Fachartikel über die neusten wissenschaftliche Bild-Errungenschaften verfasst oder Foto-CEOs in Japan interviewt etc. etc..
Ich vermute eher, dass Amazon im Zuge seiner Entlassungen von 18.000 Mitarbeitern alle Konzernteile auf Profitabilität evaluiert hat und bei DPReview der Daumen gesenkt wurde. Und Amazon wäre nicht Amazon, wenn sie nicht alle Optionen durchgerechnet hätten. Doch sie kamen zum Schluss, dass ein harter Schnitt für sie die beste Lösung ist.

Da DPReview ja keine eigene Firma ist, konnten sie sie nicht Konkurs bzw. chapter 11 gehen lassen, und wegen der bestehenden Arbeitsverträge wäre wahrscheinlich auch ein Verkauf an einen neuen Eigentümer nicht einfach gewesen.

Gut möglich, dass DPReview bei seinem Selbstverkauf an Amazon im Kamera-Boomjahr 2007 gute finanzielle Konditionen für die Mitarbeiter aushandeln konnte, die sich jetzt als Bumerang erweisen. Und dass die Betriebskosten der Site wegen der Terabytes von Foto-Kamera-Dateien sehr hoch sind, weswegen sich auch kein Käufer finden ließ. - Aber das ist jetzt natürlich meine Spekulation...

Space


Antwort von Skeptiker:

cantsin hat geschrieben:
Skeptiker hat geschrieben:
Was mich erstaunt. Es muss da noch unbekannte Gründe geben. Vielleicht gab's einen richtigen Krach im schlecht belüfteten Besprechungsraum, und Amazon ist eingeschnappt - Weg mit dem ganzen Krempel und dem aufsässigen Team, das zu wenig Werbung generiert und stattdessen exotische Fachartikel über die neusten wissenschaftliche Bild-Errungenschaften verfasst oder Foto-CEOs in Japan interviewt etc. etc..
Ich vermute eher, dass Amazon im Zuge seiner Entlassungen von 18.000 Mitarbeitern alle Konzernteile auf Profitabilität evaluiert hat und bei DPReview der Daumen gesenkt wurde. Und Amazon wäre nicht Amazon, wenn sie nicht alle Optionen durchgerechnet hätten. Doch sie kamen zum Schluss, dass ein harter Schnitt für sie die beste Lösung ist.

Da DPReview ja keine eigene Firma ist, konnten sie sie nicht Konkurs bzw. chapter 11 gehen lassen, und wegen der bestehenden Arbeitsverträge wäre wahrscheinlich auch ein Verkauf an einen neuen Eigentümer nicht einfach gewesen.

Gut möglich, dass DPReview bei seinem Selbstverkauf an Amazon im Kamera-Boomjahr 2007 gute finanzielle Konditionen für die Mitarbeiter aushandeln konnte, die sich jetzt als Bumerang erweisen - aber das ist jetzt natürlich meine Spekulation...
Dass es von Amazons Seite vor allem ums Geschäft geht, nehme ich auch an. Vielleicht spielen noch rechtliche Fragen hinein (Urheberrechte, schliesslich wurde auch jede Menge externes Info-Material verwendet).

Die vollen Hintergründe werden vermutlich nach dem endgültigen DELETE offengelegt (und falls nicht offen, dann als Gerücht), wenn es nichts mehr zu retten gibt und man sich wieder dem "Big business as usual" zuwenden kann: "Aus den Augen, aus dem Sinn".

Aber slashCAM hält zum Glück die Stellung mit News, Kameratests, offener Diskussionsplattform und was es sonst noch alles gibt - das ist doch sehr erfreulich! ;-)

Space


Antwort von macaw:

Skeptiker hat geschrieben:
Du bewegst Dich offensichtlich eher in der angelsächsischen Tradition, wo beispielsweise in den USA die Redefreiheit grosszügiger gefasst wird. Diese Freiheit zur Äusserung betrifft dort z. B. auch die Freiheit, faschistische Symbole öffentlich zu zeigen, was in DE - die Geschichte! ("wehret den Anfängen") - eben nicht erlaubt ist. Auch in der englischen Tradition scheint mir Recht auf freie Rede ausgeprägter zu sein ("Speaker's Corner") als in DE. Und ich erinnere mich z. B., dass für Prinz Harry ein Party-Auftritt in Nazi-Uniform zwar Kopfschütteln hervorgerufen, aber keine weiteren Konsquenzen gehabt hat. In DE nicht denkbar.
In Deutschland herrscht halt die skurrile Vorstellung, daß sich politische Bedrohungen wohl erstmal ordentlich anmelden und diese nur dann ernst zu nehmen sind, wenn sie von rechts kommen ("rechts" ist hierbei frei gestaltbar).
"Wehret den Anfängen"... Wo ist denn die Wehrhaftigkeit, wenn die Grundpfeiler der Gesellschaft von "Religionen" (naja, eigentlich nur einer Religion), seltbsternannten Ökoheuchlern und einer aufgeblasenen Shitstormarmee mit täglich wechselndem Feindbild angegriffen werden?

Nochmal zu DPReview: Kein Gewinn = keine Zukunft.

Space


Antwort von Frank Glencairn:

Skeptiker hat geschrieben:


Dass es von Amazons Seite vor allem ums Geschäft geht, nehme ich auch an.
Um was soll es einer Firma denn sonst gehen?
Das ist doch der ganze Grund, warum man eine Firma überhaupt aufmacht.
Möglichst viel Geld zu verdienen ist immer der einzige Zweck einer Firma.

Ich verstehe diese Überraschung von vielen nicht, wenn sie plötzlich feststellen, das eine Firma andere Ziele hat als caritative.

Space


Antwort von cantsin:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Das ist doch der ganze Grund, warum man eine Firma überhaupt aufmacht.
Möglichst viel Geld zu verdienen ist immer der einzige Zweck einer Firma.
Und deshalb ist das Ende von DPReview nur ein logischer Teil des Kollapses des Kamera-Massenmarkts.

Würde mich mal interessieren, ob es einen Markt für ein wirklich unabhängiges Kameratechnik-Medium gibt, das ähnlich häufig und ausführlich berichtet und testet wie DPReview - und dann gerne auch mit mehr Abstand zur Industrie. Denn so eine Publikation könnte sich ja nur auf Spenden- bzw. Abobasis halten. Ich vermute mal: diesen Markt bzw. die Zahlungsbereitschaft gibt es nicht...

Space


Antwort von Pianist:

Die Frage ist ja: Braucht man sowas heute noch, wo es für jede Kamera eine oder mehrere Facebook-Gruppen gibt, in der sich Leute rund um den Globus austauschen, die alle mit genau dieser Kamera arbeiten, und wo man jede erdenkliche Frage mit Praktikern besprechen kann?

Und Slashcam existiert ja immerhin auch! :-)

Matthias

Space


Antwort von macaw:

cantsin hat geschrieben:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Das ist doch der ganze Grund, warum man eine Firma überhaupt aufmacht.
Möglichst viel Geld zu verdienen ist immer der einzige Zweck einer Firma.
Und deshalb ist das Ende von DPReview nur ein logischer Teil des Kollapses des Kamera-Massenmarkts.

Würde mich mal interessieren, ob es einen Markt für ein wirklich unabhängiges Kameratechnik-Medium gibt, das ähnlich häufig und ausführlich berichtet und testet wie DPReview - und dann gerne auch mit mehr Abstand zur Industrie. Denn so eine Publikation könnte sich ja nur auf Spenden- bzw. Abobasis halten. Ich vermute mal: diesen Markt bzw. die Zahlungsbereitschaft gibt es nicht...
Ich glaube das ist auch unserem Zeitgeist geschuldet, die Entwicklung geht rasend schnell. Man schaue sich doch einmal an, was bereits ein an output relativ sparsam arbeitendes Traditionshaus im Bereich Film wie Arri in den 12 Jahren an zu großen Teilen sehr unterschiedlichen digitalen Kameras rausgekloppt hat (Alexa Classic/Plus/M/Studio/XT/SXT/65/Mini/LF/LF Mini, 35), während das zu Photochemischen Zeiten vielleicht gerade mal ein größeres Update einer Kamerareihe gewesen wäre. Die Arri BL Reihe wurde z.B. 1972 gestartet und endete 1990. Im Fotobereich ist das ja um Größenordnungen mehr, dazu kommen noch permanente Veränderungen an den Softwares usw. usf.

Space


Antwort von cantsin:

macaw hat geschrieben:
Ich glaube das ist auch unserem Zeitgeist geschuldet, die Entwicklung geht rasend schnell. Man schaue sich doch einmal an, was bereits ein an output relativ sparsam arbeitendes Traditionshaus im Bereich Film wie Arri in den 12 Jahren an zu großen Teilen sehr unterschiedlichen digitalen Kameras rausgekloppt hat (Alexa Classic/Plus/M/Studio/XT/SXT/65/Mini/LF/LF Mini, 35), während das zu Photochemischen Zeiten vielleicht gerade mal ein größeres Update einer Kamerareihe gewesen wäre. Die Arri BL Reihe wurde z.B. 1972 gestartet und endete 1990. Im Fotobereich ist das ja um Größenordnungen mehr, dazu kommen noch permanente Veränderungen an den Softwares usw. usf.
...und im Smartphone-Bereich, den DPReview links hat liegen lassen (was vermutlich zu seinem Untergang beigetragen hat), geht es noch schneller... Das ist die eigentliche Komplexität, dass sich nämlich die Grenzen zwischen Kino-, Video-, Foto-Kamera sowie Kamera, Smartphone und anderen Elektronik-Gadgets immer mehr auflösen. Was aber aus journalistischer Perspektive gerade eine Herausforderung sein sollte, um da Licht ins Dickicht zu bringen und Lesern, die diesen Entwicklungen unmöglich folgen können, kritische Orientierung zu bieten.

Eigentlich wäre so ein Online-Medium eine klassische ÖR-Aufgabe, wenn der ÖR nicht in Medienparadigmen aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts festsitzen würde.

Space


Antwort von Pianist:

cantsin hat geschrieben:
Eigentlich wäre so ein Online-Medium eine klassische ÖR-Aufgabe, wenn der ÖR nicht in Medienparadigmen aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts festsitzen würde.
Aber ist das aus deren Sicht nicht schon wieder eher "special interest"? Es gab in den 70er Jahren eine Sendung "Schmalfilm als Hobby" mit dem damaligen Tagesschau-Kameramann Jan Thilo Haux. Die wurde dann irgendwann in den 80ern umgebaut in Richtung "Video". Aber seitdem nichts mehr in der Richtung. Das wird einfach viel zu wenig Leute interessieren. Allenfalls Themen wie "Kochen" oder "Gartengestaltung" errreichen offenbar nennenswerte Mengen an Leuten.

Das ist auch so eine schwierige Mischung aus Hobby und Berufsleben. Da wäre mir nicht mal klar, wie man sowas aufbauen müsste, um beide Gruppen (und die weite Grauzone dazwischen) zufriedenzustellen. Von daher: Nein, das sehe ich irgendwie nicht als Aufgabe für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Der kann sich nur um sehr allgemeine Themen kümmern, die potenziell alle Menschen betreffen, und das auch nur sendungsbezogen, weil es sonst gegen den Rundfunkstaatsvertrag verstoßen würde.

Matthias

Space


Antwort von Frank Glencairn:

cantsin hat geschrieben:


Würde mich mal interessieren, ob es einen Markt für ein wirklich unabhängiges Kameratechnik-Medium gibt, das ähnlich häufig und ausführlich berichtet und testet wie DPReview - und dann gerne auch mit mehr Abstand zur Industrie. Denn so eine Publikation könnte sich ja nur auf Spenden- bzw. Abobasis halten. Ich vermute mal: diesen Markt bzw. die Zahlungsbereitschaft gibt es nicht...
Im Podcast/YT Bereich gibt es schon einige die extrem erfolgreich auf so ein "Value for Value" Modell setzen, also quasi auf Hörerspenden-Basis.

Space


Antwort von cantsin:

Wahre Worte:

https://youtu.be/iXWyZTAP72w?t=53

"One fundamental reason for the site to exist in the first place was to generate sales for Amazon. Those entertaining reviews, those arguments in the forum and the camera database and all that - they were there only so that we would spend as much time browsing the site as possible until we hopefully clicked one of the links and bought something from Amazon. That was the main purpose for the site to exist in the first place".

Space


Antwort von MrMeeseeks:

Youtube ist doch auch nichts anderes. Die ganzen käuflichen Youtuber werden von Sony, Panasonic & Co. eingeflogen, haben eine tolle Woche in Japan oder Afrika auf Safari und dann hauen sie pünktlich zum Release überraschend alle das gleiche Gesülze raus als würde man eine Checklist abhaken.

Lieber unterstütze ich mit einem Kauf ein Dpreview als mit einem Klick irgendwelche verlogenen und rückgratlosen Hansel auf Youtube. Wie oft habe ich schon etwas gekauft und dann negative Aspekte selber entdeckt welche in 20 "Reviews" nicht genannt wurden.

Space


Antwort von cantsin:

MrMeeseeks hat geschrieben:
Lieber unterstütze ich mit einem Kauf ein Dpreview als mit einem Klick irgendwelche verlogenen und rückgratlosen Hansel auf Youtube.
Na, DPReview hat doch das YouTube-Influencer-Spielchen munter mitgespielt (und seine Video-Reviews zu einem erheblichen Teil auf Hersteller-bezahlten Safaritrips gedreht).

Space


Antwort von Skeptiker:

cantsin hat geschrieben:
Wahre Worte
-> Link zum YouTube-Video von Matti Sulanto (mit lauter Amazon-Links im Text darunter)
Sympathischer Mensch, und klar hat er recht mit weniger Technik-Talk, mehr Zeit für eigene Fotografie!
Aber Fotografie (oder Videografie) ist eben nicht nur Fotografie.
Es ist auch ein Treffpunkt für Gleichinteressierte, ein gesellschaftlicher Anlass, der fast alle irgendwie tangiert, seit es auch Smartphone-Fotografie gibt.
Und man kann sich dem Thema von ganz verschiedenen Seiten nähern - fotografisch (indem man es tut), technologisch (auf die Ausrüstung bezogen - als Profi-Anwender(in), Gelegenheits-Benutzer(in), Sammler(in) oder einfach Technik-Faszinierte(r) - oder ganz allgemein den technischen Fortschritt auf diesem Gebiet betreffend), argumentativ durch Teilnahme an Forumsdiskussionen (das Schärfen der eigenen Argumente kann ja auch Spass machen), informativ (Rat suchend/gebend oder um zu sehen, was die anderen so meinen und machen) etc. etc..

Und da ist eine Webseite wie dpreview (genauso wie slashCAM) eben nützlich: Als zuverlässige Daten- und Faktenquelle, als Treffpunkt, als Anregung für eigenes Denken und Tun.
Man sollte dabei nach Matti Sulanto (in weniger drastischen Worten als ich jetzt) wenn sich's einrichten lässt (ohne schwerste Entzugserscheinungen) den Fehler vermeiden, wie unter Hypnose/Zugzwang/Gruppenzwang, mit Profilneurose/ Early(First) Adopter-Hype permanent dem letzen Schrei hinterherzuhecheln (ich bin auch nicht immer immun dagegen - und schliesslich gibt's ja auch noch ein Kollektor(Will haben)-Gen!;-)), als ging's um Leben oder Tod. Statt mit dem vorhandenen Equipment mal irgendetwas Befriedigendes (für einen selbst, oder sogar Vorzeigbares auch für andere) zu kreieren.

Ich bleibe dabei: Auch wenn Amazon ein Business ist mit dem einzigen Zweck, Geld zu verdienen (das hat Frank Glencairn zuvor ja klar gemacht, und diese Definition ist finanztechnisch auch allgemein akzeptiert, das Gegenteil wäre die Pleite), so ist Business nicht gleich Business. Man muss auch als Business nicht zwingend nur dem Darwinismus frönen, man kann auch mal über den Cashflow-Tellerrand hinausschauen (wenn's um ein digitales ''Kulturgut' geht), das ist nicht verboten. Wenn Bezos und sein Amazon das in diesem Fall mit "dpreview will be deleted in the near future" (wir werden sehen, ob's wirklich passiert, ohne das irgendwo ein Archiv-Backup zugänglich wird) nicht zustande bringt, dann ist das (Geld hin oder her) IMHO ein moralisches Fragezeichen oder deutlicher: Nichts als bescheuert!

Space


Antwort von samga:

digicamfinder.com scheint zumindest die Kamera-Vergleichsdatenbank von dpreview.com übernommen zu haben. Gemäss eigenen Angaben:
Next, we’ll add Lenses, wire up more filters, pull in review data and.. why don’t you say what you want us to do next?

What about the discussion forums? Worry not, they have also been re-created by DPR users at DPRevived.com — head there to find old friends.
Deren Datenbank ist Open-Source und unter https://github.com/open-product-data/digital-cameras verfügbar.

Eine kurze Diskussion dazu findet sich unter https://news.ycombinator.com/item?id=35394758.

Space


Antwort von Skeptiker:

Habe mir gerade dieses Video angesehen (ist vom 1. April und scheint dennoch kein Scherz zu sein):

Where Do We Go From Here?
https://www.youtube.com/watch?v=f9MG9XVVvCc

Im Video wird gesagt, dass die gesamte(?) dpreview-Webseite nun auf archive.org gespeichert sei und dass auch Spin-Offs im Aufbau sind (samga hat oben digicamfinder bereits erwähnt), die darauf zugreifen und weiterentwickelt werden sollen.

Laut verlinktem Video gibt es:
https://digicamfinder.com - mit allen auf DPReview vorgestellten Kameras, anscheinend samt Links zu den ausführlichen Testberichten

https://dprevived.com - hier sollen künftig die gesamten Forumsdiskussionen zugänglich sein (die wären vielleicht besser bei den Kamera-Reviews aufgehoben)

https://www.youtube.com/@PetaPixel - Chris & Jordan mit neuen Video Reviews

Dann habe ich auch nach dem noch recht neuen (Gesamt-)Amazon CEO gegoogelt (seit Juli 2021): Andrew (Andy) Jassy (Jeff Bezos ist noch Executive Chairman):
Der ist schon lange bei AZ, hat dort das Cloud Business aufgebaut - offenbar AZ's (und auch im Vergleich zur Cloud-Konkurrenz) grösstes und erfolgreichstes Business.
Geschätztes Privatvermögen Ende 2020 fast 400 Mio USD. Scheint von Ausbildung und Tätigkeit her ein reiner Zahlen- und Businessmensch zu sein - ein erfolgreicher. Ob er vielleicht Smartphone-Fotograf ist oder ob er sich jemals auf die dpreview-Seiten verirrt und eine Kamera-Review gelesen hat, war nirgends zu erfahren (ich habe aber auch nicht danach gesucht).

Fazit:
Teil-Entwarnung. Es tat und tut sich Einiges im Hintergrund und vielleicht steigt ja irgendwann wieder ein Photo-Phoenix (Pho-Phö) aus der Asche - mit 25-Jahre-Archiv als Backup UND aktuellen Reviews!

Space


Antwort von berlin123:

Skeptiker hat geschrieben:

Fazit:
Teil-Entwarnung. Es tat und tut sich Einiges im Hintergrund und vielleicht steigt ja irgendwann wieder ein Photo-Phoenix (Pho-Phö) aus der Asche - mit 25-Jahre-Archiv als Backup UND aktuellen Reviews!
Es wundert mich, dass er archive.org erwähnt. Dort werden alle Websites gespeichert, die irgendwo verlinkt sind. Aber der service ist sehr langsam und oft funktionieren die weiterführenden internen Links nicht. Oder haben die einen speziellen Deal mit archive.org?

Man kann auch von dort Daten per Website Scraping abstauben, aber sehr viel einfacher wäre das alles wenn jemand die Datenbank plus Mediafiles von dpreview zur Verfügung gestellt bekommt.

Space


Antwort von cantsin:

Skeptiker hat geschrieben:
Teil-Entwarnung. Es tat und tut sich Einiges im Hintergrund und vielleicht steigt ja irgendwann wieder ein Photo-Phoenix (Pho-Phö) aus der Asche - mit 25-Jahre-Archiv als Backup UND aktuellen Reviews!
Woher nimmst Du das letzte?

Die heutige Faktenlage ist:

1) DPReview ist gescrapet wird auf archive.org liegen (und zwar hier) - wobei noch nicht klar ist, ob nur die Artikelseiten oder auch die (wahrscheinlich Terabyte-schweren) Testfoto-Galerien inkl. originaler Kamera JPEG- und RAW-Dateien archiviert wurden. Oft sind diese Galerien die einzigen netzöffentlichen Quellen für Raw-Dateien spezifischer Kameras, mit denen man die Kompatibilität zur eigenen Rawkonverter-Software testen kann;

2) mit digicamfinder.com ist zumindest DPReviews Kameradatenbank wieder zugänglich (und mit zeitgemäßerem Interface versehen), wenn auch zur Zeit noch mit unvollständigen Suchfeldern;

3) mit DPRevived.com gibt's einen Versuch, die Nutzerforen von DPReview auf einem neuen Server/Dienst fortzuführen, wobei man da erst abwarten muss, ob das auch funktioniert (hinsichtlich Serverbandbreite/-kosten, Moderationskapazität, juristischer Forenhaftung etc.).

4) DPReviews YouTuber wechseln auf einen neuen Kanal (den von Petapixel), waren aber schon vor ihrer DPReview-Zeit auf einem anderen (Händler-)Kanal.

Aber von einer Fortführung der klassischen redaktionellen Arbeit inkl. aktueller Reviews ist AFAIK nirgends die Rede.

Auch die wertvollste interaktive Funktion von DPReview - nämlich das Studioszenen-Kamera-Vergleichstool - wird nach dem jetzigen Stand wohl verloren gehen. Sie beruht ja auf spezieller serverseitiger Programmierung und serverseitigen Daten, die man ohne Zugriff auf den Server-Quellcode nicht replizieren kann....

Space


Antwort von Skeptiker:

Habe gerade auf digicamfinder.com einen Test mit den archive.org-Links gemacht (eine ganz alte Kamera 2007, eine ganz neue, die Fuji X-H2). Das originale Seitenlayout ist vorhanden, aber der Seitenaufbau zu langsam (berlin123 hat es erwähnt) im Vergleich zu dpreview.com, und zahlreiche Bilder wurden auch nach geduldiger Wartezeit nicht geladen.
Ob das 4er-Testbild vorhanden ist (für das ich jeweils die Cookies einschalten musste), konnte ich so leider nicht prüfen.

Hoffentlich kann man die ganze Seite auf einen schnelleren Server transferieren.

@cantsin:
Nein, von redaktioneller Fortführung habe ich auch nichts gelesen - deshalb das "vielleicht". Aber man weiss ja nichts Genaueres nicht (doppelte Verneinung als EINE gemeint).
Das DPReview-Team braucht nach dem Schock sicher mal eine Verschnaufpause und wird sich dann entweder in alle Richtungen zerstreuen oder vielleicht in neuer oder alter Form wieder vereinen, wenn man noch motiviert ist und die richtige Zusammensetzung vorliegt (und finanzielle Fragen positiv geklärt sind).
Mit der kompletten Sicherung der Seite (falls sie vollständig ist und die jetzt nicht geladenen Bilder im Hintergrund vorhanden sind) ist ein Grundstein gelegt für künftige Ideen - lassen wir uns überraschen (oder machen wir mit, falls möglich).

Sehe gerade, dass Du schreibst, die 4er-Studioszene sei verloren. Das will ich nicht hoffen und kann es nicht glauben. Wenn Amazon die ganze Webseite sowieso auf Nimmerwiedersehen loswerden will, kann es ihnen ja egal sein, den Quellcode zum 4er-Vergleich noch herauszurücken, um ihr Image bei den Dpreviewern nicht ganz abstürzen zu lassen. Und sonst gibt's vielleicht andere Möglichkeiten, das Ganze zu rekonstruieren.

Und wenn man seitens dpreview et al. es nicht schafft, die ganze Seite inkl. aller Gallerie-Bilder und Testbilder und Kurse etc, etc. abzuspeichern bis zum 10. April, dann sollte Amazon fairerweise wenigstens bereit sein, mit der Gesamtlöschung zu warten, bis das passiert ist.

Space


Antwort von cantsin:

Skeptiker hat geschrieben:
Habe gerade auf digicamfinder.com einen Test mit den archive.org-Links gemacht (1 ganz alte Kamera 2007, eine ganz neue, die Fuji X-H2). Das originale Seitenlayout ist vorhanden, aber der Seitenaufbau zu langsam (berlin123 hat es erwähnt) im Vergleich zu dpreview.com, und zahlreiche Bilder wurden auch nach geduldiger Wartezeit nicht geladen.
Ob das 4er-Testbild vorhanden ist (für das ich jeweils die Cookies einschalten musste), konnte ich so leider nicht prüfen.

Hoffentlich kann man die ganze Seite auf einen schnelleren Server transferieren.
Das wird wohl kaum passieren - hab's gerade selbst getestet. Das DPReview-Archiv wird auf der normalen "Wayback Machine" von archive.org gehostet (bzw. als normaler Unterteil davon), und die ist und war schon immer schneckenlahm.

Und noch ein Tiefschlag: Bei den Galerien wurden die Raws nicht archiviert. Anklicken führt zu dieser Meldung:
Screenshot 2023-04-04 210029.png Das DPReview bracht nach dem Schock sicher mal eine Verschnaufpause und wird sich dann entweder in alle Richtungen zerstreuen oder vielleicht in neuer oder alter Form wieder vereinen, wenn man noch motiviert ist und die richtige Zusammensetzung vorliegt (und finanzioelle Fragen positiv geklärt sind). Maximal ginge eine neue Online-Publikation, unter neuem Namen und mit neuer Firma, und zumindest einem Teil der alten Redaktion. DPReview war seit 2007 keine selbständige Firma mehr, sondern eine Abteilung/Marke von Amazon, die jetzt eingestellt wurde - genauso, wie z.B. Google letztes Jahr die "YouTube Originals" (seine Streaming-Eigenproduktionen) eingestellt hat - und nicht mehr zurückkommt. Die ehemaligen Angestellten haben keinerlei Rechte am Titel. Und wie man an der obigen Fehlermeldung sieht, liegt auch der gesamte Content von DPReview in der Amazon-Cloud .

Ich halte aber auch eine Wiederauferstehung unter neuem Namen und auf neuen Servern für unwahrscheinlich, weil dieser (doch altmodische, 90er Jahre/Boomer-) Typ Netzmedium nicht mehr zeitgemäß und profitabel ist. Wenn, dann müssten die ihr Medium schon sehr anders gestalten und positionieren...

Space


Antwort von Skeptiker:

Wenn das redaktionelle Team sich zerstreut und jede(r) für sich einen individuellen Neuanfang plant und auch startet (vielleicht etwas weg vom Hamsterrad "Wir müssen stets die Ersten und Besten sein" mit einer nie zufriedenen, immer hungrigen Foto-Enthusiasten-Schar im Nacken), dann bleibt wenigstens das Archiv (hoffentlich kommen die RAWs noch dazu), und jemand ganz anderes hat die Chance, auf dem Themen-Gebiet einen Neuanfang zu wagen und es ebensogut oder besser/neuer/zeitgemässer zu machen.
Oder die KI übernimmt irgendwann! :-(

Space


Antwort von cantsin:

Skeptiker hat geschrieben:
Und wenn man seitens dpreview et al. es nicht schafft, die ganze Seite inkl. aller Gallerie-Bilder und Testbilder und Kurse etc, etc. abzuspeichern bis zum 10. April, dann sollte Amazon fairerweise wenigstens bereit sein, mit der Gesamtlöschung zu warten, bis das passiert ist.
Nee, DPReview selbst macht diese Archivierung nicht. Das sind alles externe Leute vom Archive Team von archive.org bzw. auf Reddit. Deswegen können die auch nur archivieren, was ein normaler Nutzer sieht und kommen nicht an die drunterliegenden Datenbanken und den drunterliegenden Programmcode 'ran (wie z.B. bei der Studioszene).

Für digicamfinder.com wurde ja eine komplett neue Datenbank auf Basis der heruntergeladenen DPReview-Produktseiten programmiert... Das kann man mit Daten machen, die im Frontend bzw. Volltext des HTML-Code stehen, aber nicht mit den Daten der Studioszene, die im Server-Backend verborgen sind.

Amazon hält ja auch alle Rechte an diesem Code und diesen Inhalten. In den USA ist der redaktionelle Arbeitgeber immer Copyright-Inhaber (anders als beim europäischen Urheberrecht). Das Scraping für archive.org und digicamfinder.com geht ja nur auf der Basis der "fair use"-Regelungen im angloamerikanischen Copyright (bzw. deren großzügigen Auslegung durch archive.org - weswegen sich wohl auch niemand anders hieran getraut hätte), und darüber hinaus auf Basis der Annahme, dass Amazon kein Interesse mehr an diesen Inhalten bzw. ihren Rechten hat.

Space


Antwort von Skeptiker:

Dann hoffe ich, dass dpreview und Amazon noch so weit im Gespräch und nicht zerstritten sind, dass die RAW-Dateien der Testfotos auf dem amazonaws-Server (Dein Bild-Link weiter oben) und der Quellcode für das Funktionieren der 4er-Studioszene von AZ zur Verfügung gestellt werden - als kleines Abschiedsgeschenk nach knapp 16 Jahren (immerhin) ohne Happy End (leider).

Space


Antwort von cantsin:

Skeptiker hat geschrieben:
Dann hoffe ich, dass dpreview und Amazon noch so weit im Gespräch und nicht zerstritten sind,
Nochmals, das ist derselbe Laden. Es gibt eigentlich kein DPReview, sondern nur Amazon. Das ist so, wie Google und YouTube.

Space


Antwort von Skeptiker:

cantsin hat geschrieben:
Skeptiker hat geschrieben:
Dann hoffe ich, dass dpreview und Amazon noch so weit im Gespräch und nicht zerstritten sind,
Nochmals, das ist derselbe Laden. Es gibt eigentlich kein DPReview, sondern nur Amazon. Das ist so, wie Google und YouTube.
Nochmals: DPReview verkauft keine Kameras und Amazon versteht offensichtlich nichts von guten Kamera-Reviews.
Aber ich weiss, was Du sagen wolltest und warum.

Und @Frank Glencairn (mit Daumen hoch): Bevor Du jetzt nochmals schreibst "Ein Unternehmen ist nur zu einem Zweck da: Um Geld zu verdienen!":
Ist Dein Credo und ist ok - ich hab's verstanden - wie auch macaw's früheres Statement "Kein Gewinn - keine Zukunft". Vom Finanzstandpunkt aus betrachtet, keine Einwände.
Ich bin zwar Biologe, aber kein (Sozial-)Darwinist (im Sinne von "Nur der Fitteste überlebt" (oder darf überleben)) und sage: Wir haben unser Gehirn evolutiv nicht nur zum Geldverdienen entwickelt mit dem Reflex "Was nicht lohnt, muss weg", sondern wir haben potentiell genug Hirnkapazität und Phantasie, um Lösungen zu finden, falls das mal nicht 100% klappt¨. Wenn Amazon das nicht schafft und ihrer DPReview-Sektion (so jetzt richtig und für alle verständlich?) genau 3 Wochen Zeit gibt, bevor die Webseite verschwindet, stecken die vielleicht noch in der Entwicklungsphase!

Space


Antwort von cantsin:

Skeptiker hat geschrieben:
Nochmals: DPReview verkauft keine Kameras und Amazon versteht offensichtlich nichts von guten Kamera-Reviews.
Damit bringst Du ja das Problem auf den Punkt. Tatsächlich verkaufte DPReview Kameras, nämlich über seine Affiliate Links, die die ganze Redaktion finanzierten (und, IMHO, auch durch allgemein sehr wohlwollende/industrienahe Reviews, mit seit ca. 2010 nur noch "Recommended"/"Silver"/"Gold"-Testurteilen - deren Wohlwollen wiederum vom Druck gespeist wird, dass Leser die affiliate links klicken; bzw. dass umgekehrt jeder negative Review für DPReview - und ähnlich operierende Websites - Geldverlust durch verlorene affiliate link-Durchklick-Verkäufe bedeutet).

Amazon hat sehr wohl verstanden, dass vielgelesene Reviews bzw. vielgelesene Konsumentenratgeber ein gutes Frontend für Webshop-Verkäufe sind. Das ist auch außerhalb von Amazon/DPReview ein verbreitetes Geschäftsmodell des Onlinehandels. In Deutschland wird es vor allem von Axel Springer betrieben, die sich auf diese Weise wirtschaftlich erfolgreich vom Zeitungsverlag zum Online-Medienhaus umstruktiert haben. Nur ist der Kameramarkt seit 2007 zu sehr geschrumpft, als dass ein Massenhändler wie Amazon dafür noch ein Konsumentenportal unterhalten muss.

Space


Antwort von rush:

Es kann wohl weiter gehen...

"We’re thrilled to share the news that Gear Patrol has acquired DPReview"

https://m.dpreview.com/site-news/829831 ... ear-patrol

Space


Antwort von Skeptiker:

rush hat geschrieben:
Es kann wohl weiter gehen...

"We’re thrilled to share the news that Gear Patrol has acquired DPReview"
...
Erfreulich bzw. "Good News"!
:-)

Gear Patrol scheint eine Webseite zu sein für die Kaufberatung von Produkten aller Art ("Tech" und darin "Foto" ist nur ein Bereich von vielen).
Und nach Anklicken eines zufällig gewählten Artikels sah ich viele "sponsored"-Labels an den Folge-Artikeln.
Da kommt die Frage auf: Wie unabhängig ist die Seite von den Herstellern der besprochenen Produkte?
Und unter welchem Druck stehen die Journalisten, dass die Verkaufszahlen nach der "Gear"-Besprechung möglichst steigen?

Wie auch immer: Zunächst mal eine gute Nachricht - auch, dass das eingespielte, derzeitige Team in dieser Form mit neuem Elan weitermachen will und kann. Ich drücke insbesondere Richard Butler die Daumen!

Alles Weitere wird die Zukunft zeigen.

Space


Noch was unklar? Dann in unserem Forum nachfragen
Zum Original-Thread / Zum Videoschnitt Allgemein-Forum

Antworten zu ähnlichen Fragen //


Autoscript Voice: intelligenter Teleprompter hört und scrollt selbstständig mit
Hört ihr FILMEMACHER-PODCASTS?
Auf Kopfhörer was anderes hören als auf Speaker?
Passt auf euer Equipment auf...
Aufgeblasen - RED zaubert Dragon X Sensor von 5K auf 6K
Neue Nikon Z7 II nimmt mit Atomos Ninja 4Kp30 ProRes RAW auf - gegen Aufpreis
AMDs kommender Ryzen 7 5800H - auf Augenhöhe mit Apples M1?
"Herr der Ringe" auf Ultra HD Blu-ray: Streit um die Bildqualität
"Designated Survivor" auf Netflix - neuer Showrunner, neue Qualität
DJI Ronin SC schaukelt sich auf
Mini DV auf PC übertragen
Premiere Export auf IOS oder gewisse Androids Handy Fehler
Red Komodo auf "ner Drohne
Die K+K-Frage - Kirchen auf/Kinos zu
Firewire auf USB zum Capturen am Mac
FCP Skalieren 5K auf 4K




slashCAM nutzt Cookies zur Optimierung des Angebots, auch Cookies Dritter. Die Speicherung von Cookies kann in den Browsereinstellungen unterbunden werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mehr Infos Verstanden!
RSS Suche YouTube Facebook Twitter slashCAM-Slash