Frage von scrooge:Salü zusammen,
über die Frage der Bildqualität, Schärfe etc. wird hier in den Foren ja oft diskutiert. Sehr häufig lese ich dabei die Kritik, dass die Canon 550D einfach nicht scharf genug ist. Manche sind deswegen umgestiegen.
Nach den Tests die ich hier und auch andernorts gelesen habe ist die Bildqualität der 550D bei Videoaufnahmen nicht schlechter als die Bildqualität der 5D MKII. Die 5D bietet dank des größeren Sensors mehr Lowlight-Potential und mehr DOF, aber sie ist nicht schärfer als die 550D.
Wenn die beiden also vergleichbar sind, die Schärfe hier aber immer wieder bemängelt wird, wie kann es dann sein, dass mit der 5D Spielfilme gedreht wurden, die im Kino liefen und niemandem als unscharf negativ aufgefallen sind? Der Kameramann des Films "Rubber" (gedreht ausschließlich mit der Canon 5D) erzählte in einem Interview wie er seine ersten Testaufnahmen mit der 5D gemacht hat. Er ließ sie auf 35mm ausbelichten und sah sie sich in einem großen Kino an. Da wußte er dass er mit dieser Kamera einen Kinofilm drehen kann.
Warum wird dann auf den Canons so oft rumgehackt?! Warum sind angeblich zur Zeit nur GH2, GH3, D5200 und vielleicht 5DMKIII von der Bildqualität her "akzeptabel genug"?
Die Dynamik, die Farbwiedergabe, der ganze Look der 550D und ihrer "Geschwister" begeistert mich. Warum also werden sie so oft schlecht geredet, obwohl sie das nicht sind.
Kann mir das jemand erklären?
LG
Hartmut
Antwort von philbird:
Weil sonst die Pixelpeeper nix zu tun hätten;)
Nee im ernst, vor 5Jahren wäre jeder auf die Knie gegangen um die Qualität für das Geld zu bekommen.
Und in den letzten 5Jahren (seit der 5DmkII) ist erstaunlich wenig passiert.
Es geht eigentlich immer nur um die FRage: Was soll ich mir kaufen bei X Budget und da gibt es einfach etwas bessere Alternativen, trotzdem kann man damit gute Videos machen.
Antwort von Paralkar:
Eine DSLR für Kinofilme zu nehmen is ein umstrittenes Thema,
in Black Swan wurden auch einpaar wenige Shots in der Ubahn mit 5dm2 oder 7d gedreht. (Weiß nichtmehr genau)
Aber ich denke Kino in der mittleren Reihe, fällt das einem sogar weniger auf, insbesondere weil meist irgendwelche nahen Einstellungen gedreht werden
Aber die Canon DSLRs sind halt unscharf, wenn man sich das Video auf nem Monitor ansieht, es fehlen einfach details, mal abgesehen davon ist der Dynamic Range geringer und es bleibt nicht soviel Reserve für die Post, ist halt nur 420 8 bit 50 mbit h264.
Klar kann man damit drehen, und auch im Kino screenen, es kann gut aussehen, aber die Nachteile sind da.
Und eine Supertotalle mit ner DSLR schaut dann shcon oft nurnoch nach undefinierten Matsch aus.
Antwort von beiti:
Die 5D bietet dank des größeren Sensors mehr Lowlight-Potential und mehr DOF, aber sie ist nicht schärfer als die 550D. Ob das in dem konkreten Fall (5DII gegen 550D) so ist, kann ich nicht sagen. Aber generell gilt im Videobetrieb
nicht, dass der größere Sensor immer die bessere Lichtstärke hat (so wie beim Fotografieren).
Das liegt am Lineskipping, d. h. der unvollständigen Auslesung des Sensors im Videobetrieb.
Die allermeisten heutigen Video-DSLRs erreichen trotz ihres großen Sensors eine geringere Lichtstärke als herkömmliche Proficamcorder mit (vergleichsweise kleinen) 1/2"- oder 2/3"-Sensoren.
Wenn die beiden also vergleichbar sind, die Schärfe hier aber immer wieder bemängelt wird, wie kann es dann sein, dass mit der 5D Spielfilme gedreht wurden, die im Kino liefen und niemandem als unscharf negativ aufgefallen sind? Das ist alles relativ. Wenn man keinen Vergleich hat, sind die Bilder der genannten DSLRs meist scharf genug (und man kann noch in der Postproduktion etwas nachhelfen, wenn man Artefakte nicht scheut). Aber die Videos aus herkömmlichen Kleinchip-Camcordern sind halt oft noch etwas schärfer; dasselbe gilt für Bilder aus den digitalen Kino-Kameras.
"Das Bessere ist des Guten Feind." Als die 5DII auf den Markt kam, war sie für LowBudget-Filmer mit Bokeh-Ambitionen nahezu konkurrenzlos. Heute gibt es Alternativen, und dann wird natürlich verglichen.
Hinzu kommt, dass der Drang zur geringst möglichen Schärfentiefe langsam nachlässt (Gott sei dank - das Unschärfe-Pumpen in vielen Amateurvideos war ja kaum noch zu ertragen). Man achtet wieder mehr, gemäß der Regeln des klassischen Kinofilms, auf ein ausgewogenes Verhältnis zwischen scharfem Hauptobjekt und Freistellung. Und dazu sind Kameras mit etwas kleinerem Sensor oft besser geeignet - wie etwa die MFT-Kameras von Panasonic, deren Bildfenster in etwa dem 35-mm-Kinofilm entspricht.
Die Dynamik, die Farbwiedergabe, der ganze Look der 550D und ihrer "Geschwister" begeistert mich. Da freu Dich und mach schöne Filme damit! ;)
Antwort von alibaba:
die canons haben subjektiv einfach ein sehr schönes bild
genauso ist die schärfe im richtig gewählten einsatzbereich der 5d durch das geringe dof subjekitv schärfer als die aps-c geräte.
Die 5er hatte einfach nen WOW Effekt der bei mir schön langsam erst wieder beim Sprung zur BMCC aufkommt.
Alles dazwischen ist doch echt marginal.
Antwort von scrooge:
Ob das in dem konkreten Fall (5DII gegen 550D) so ist, kann ich nicht sagen. Aber generell gilt im Videobetrieb nicht, dass der größere Sensor immer die bessere Lichtstärke hat (so wie beim Fotografieren).
Ich habe vor ein paar Tagen Testaufnahmen gemacht: Die 5D war mit gleichem Objektiv ein ganzes Stück heller als die 550D.
Aber generell hast du schon recht. Die kleinsensorigen Panasonic Camcorder mit 1/4 oder 1/5 Chip stehen beispielsweise bei Lowlight oft besser da als meine HV30 mit 1/2,7" Chip.
Da freu Dich und mach schöne Filme damit! ;)
Jepp, gerade meinen neuen Spielfilm mit der 550D fertig gestellt.
Antwort von beiti:
Die kleinsensorigen Panasonic Camcorder mit 1/4 oder 1/5 Chip stehen beispielsweise bei Lowlight oft besser da als meine HV30 mit 1/2,7" Chip. Aber die HV30 macht keine Lineskipping. Der Grund dürfte dann eher im technischen Fortschritt liegen.
Das Lineskipping-Problem, also dass preiswerte Video-DSLRs keine ihrer Sensorfläche entsprechende Lichtstärke erreichen, ist prinzipbedingt und hat mit der hohen Auflösung bzw. der unzureichenden Auslesegeschwindigkeit zu tun.
Antwort von VideoUndFotoFan:
Die kleinen Panas machen auch kein Lineskipping !
Warum auch: Die Sensor-Auflösung ist nur wenig größer als Full-HD.
Und es sind Cams mit 3 Sensoren - allein dadurch, daß kein Debayering gemacht werden muß, ist das Bild bereits viel artefaktfreier.
Die DSLR haben durch ihren Bayer-Filter nun mal deutliche Unschärfe, oder, falls der Filter weniger unschärft, erhebliche Aliasing-Probeleme.
Und die starke Herunterskalierung macht die Sache nicht besser.
Die kleinen Panas dagegen haben kaum mehr Sensor-Pixel, als für HD notwedig ist - gerade mal soviel mehr, daß noch eine eine elektronische Stabilisierung realisiert werden kann (zusätzlich zur mechanischen).
Antwort von olja:
Das ist kein Alleinstellungsmerkmal von Camcordern.
Wer z.B ne Pana GH2 hat, kann sich das aussuchen, wie der Sensor ausgelesen wird.
1:1 crop mode is a tap directly into the sensor, it takes a 1920×1080 window from the centre of the sensor so no scaling or image processing is required. It then takes this RAW sensor data and bypasses the usual image processor completely, sending it direct & uncompressed to the encoder chip.
True 1080p resolution for first time on a DSLR
No moire
No aliasing
No scaling
No binning
No line skipping
aus http://www.eoshd.com/content/457/panaso ... hing-again
Nachteil ist allerdings, das das Bild in bei höheren ISO-Werten
eben deshalb verrauschter wird. Vorteil, man spart sich diverse Objektivwechsel von Festbrennweiten. Einen sichtbaren Unterschied hab ich bisher noch nicht wahrgenommen. Kann daran liegen, das ich noch nicht drauf geachtet habe, oder das Processing der Pana so gut is
Antwort von Bachi:
Die 550D ist eine tolle Kamera, keine Frage...
Vielleicht täusche ich mich, aber das Bild der 5D II hat auf mich damals, als ich sie mal verwendet habe, schärfer gewirkt als das der 60D z.B...
Vielleicht lags auch nur daran, dass ich ein L Glas drauf hatte ;)