Frage von Spreeni:Hallo,
ich bin letztens über einen Link zu
http://www.cineplus.ch/ gestolpert, die voreingestellte LUT für z.b. Hautton-Korrektur anbieten. Das führte mich zu der Frage, ob es sinnvoll ist, vorgefertigte LUT überhaupt einzusetzen, immer vorausgesetzt, man möchte sich die Arbeit mit Resolve, Speedgrade etc. sparen (aus Zeit- oder Kostengründen).
In solchen Fällen habe ich eine Primary und Secondary Korrektur im Schnittprogramm selbst vorgenommen, mit Colorista 2. Das geht bei kleinen Projekten, die kein aufwändiges Grading bekommen, recht schnell, muss dann aber für jeden Clip angepasst werden.
Die Website von Cineplus liest sich so, als ließe sich eine Primary Korrektur ganz simple durch die vorgefertigten LUT erledigen. Das kann ich mir gar nicht so recht vorstellen, da doch gerade im Doku-Bereich jede Szene oft ganz anders ausgeleuchtet ist und ganz unterschiedliche Anpassungen benötigt. Eine Demo-Veersion gibt es leider nicht, sonst hätte ich es gerne mal ausprobiert.
Mit den Color Grading-Suiten und LUT kenne ich mich nicht so aus, daher wollte ich mal hören, was ihr davon haltet, vorgefertigete LUT im Schnittprogramm zu verwenden.
VG, Spreeni
Antwort von iasi:
aus Zeit- oder Kostengründen ???
das hört man oft
klar ist es zunächst ein Investition sich einzuarbeiten - aber wie und warum dann z.B. Speedgrade aus Premiere kommend nun mehr Zeit kosten soll, als Colorista, weiß ich jetzt nicht so recht.
Antwort von Spreeni:
klar ist es zunächst ein Investition sich einzuarbeiten - aber wie und warum dann z.B. Speedgrade aus Premiere kommend nun mehr Zeit kosten soll, als Colorista, weiß ich jetzt nicht so recht.
ja, das ist aber ein ganz anderes Thema. Ich gehe für meinen Teil davon aus, dass vernünftiges Color Grading abgegeben wird an jemanden, der die nötige Ausstattung und Kenntnis hat. Selber reinarbeiten kann man machen, aber ich weiß dass ich dadurch nie die Ergebnisse eines CG-Spezis erhalten würde. Aber das ist, wie gesagt, ein völlig anderes Thema.
Adobe wirbt ja auch damit, LUT in Speedgrade zu erstellen, die man im Schnittprogramm einfach auf alle Clips anwenden kann. Das wäre ja das gleich Prinzip wie das, was auf der cineplus Website beworben wird. Mich erinnert das an Magic Bullet Looks, das zwar den Look verändert, aber das Material auch ziemlich zerstört. Ich weiß aber nicht, ob man das mit LUT vergleichen kann, da kenne ich mich, wie gesagt, nicht so aus.
Antwort von Frank Glencairn:
LUT ist nicht gleich LUT - manche wurden einfach in 5 Minuten in Resolve (oder sonstwo) mit Bordwerkzeugen zusamengestöpselt, andere basieren auf einem teuren und sehr aufwendigen Prozess der Film, Entwicklungsbäder, Ausbelichtungen, Messreiehen, Filmscan usw. miteinbezieht.
Das erstere ist mehr ein "Look" wie MagicBullet (und wird auch meistens auch so inflationär eingesetzt - draufschmeißen und gut is), letzteres ist ein Startpunkt für das eigentliche Grading.
Dann gib't es natürlich noch technische LUTs, z.B. Linear>rec709 - das ist dann nochmal ne andere Nummer.
Antwort von iasi:
ja - so ganz einfach ist die Antwort nicht ...
Speedgrade/Premiere bietet zudem mit Lumetri doch noch etwas mehr, als nur die "üblichen" LUTs
Antwort von Frank Glencairn:
Und was genau bieten die mehr? "Lumetri" ist doch nur eine Marketingname, das kann auch nicht mehr per-se als "andere LUTs"
Antwort von r.p.television:
Ich setze hin und wieder LUTs direkt in der NLE-Timeline ein um SLOG2 von 16bit auf ein gewünschtes 10bit Arbeitsformat mit normaler Gammakurve zu transferieren.
Meine Methode wird zwar den meisten richtigen Coloristen lächerlich vorkommen aber ich komme so am schnellsten klar.
Ich habe meist zwei oder drei Einstellungsebenen mit verschiedenen LUTs und variere die Deckkraft. Ich zumindest komme so schneller zum tatsächlich gewünschten Ergebnis als wenn ich beispielsweise in Colorista 2 herumbiege.
Das klappt aber natürlich nicht bei allen Projekten so.
Ansonsten nutze ich LUTs zur Orientierung oder als Basis für ein weiteres Grading wie die meisten.
Antwort von Heinrich123:
Wie geht das genau? Z.B. bei FCX?
Antwort von iasi:
Und was genau bieten die mehr? "Lumetri" ist doch nur eine Marketingname, das kann auch nicht mehr per-se als "andere LUTs"
Die LUTs sind festgemeistelt - mit Lumetri kann man eben in Speedgrade alle Möglichkeiten nutzen und diese direkt in Premiere übernehmen.
Vom Ansatz her das Ideal - wäre Speedgrade nur etwas mehr wie z.B. Resolve
Antwort von r.p.television:
Wie geht das genau? Z.B. bei FCX?
Keine Ahnung wie das bei FCPX geht. Ich nutze Premiere CC.
Antwort von Spreeni:
Danke für eure Erfahrungen, ich höre daraus heraus, dass es in einzelnen Fällen durchaus sinnvoll sein kann, fertige LUT für die Grundkorrektur zu benutzen. Dann werde ich es mal riskieren, die o.g. LUT zu testen bzw. kaufen. Ich werde dann berichten...
@r.p.television: Schöne Idee, das mit den unterschiedlichen Einstellungsebenen.
Antwort von Spreeni:
OK, ich habe mal die o.g. KinoLUT von Cineplus gekauft und ein wenig rumprobiert. Da ich CS5.5 benutze habe ich keine Einstellungsebenen und muss mich mit LUT Buddy von Red Giant "behelfen". Für eine Grundkorrektur sind die KinoLUT Einstellungen definitiv zu extrem. Wenn man mit Einstellungsebenen und der Deckkraft arbeitet (wie von @r.p.television beschrieben) können sie aber recht nützlich sein.
Ich habe jedenfalls viel über LUT gelernt und so waren die 15 Euro nicht ganz umsonst investiert. Bei der Gelegenheit, wenn jemand die KinoLUT Einstellungen kaufen möchte, ich würde sie günstig veräußern.
Antwort von ruessel:
....und seltsamerweise funktionieren viele LUTs nicht mit LUT Buddy.... auch den Header austauschen hilft da nix.
Und Ja, hier gehts auch bald weiter: http://forum.slashcam.de/ruessels-bmpcc ... 19763.html