Praxis Film Grain in Resolve mit eigenen Fotoemulsionen simulieren

Film Grain in Resolve mit eigenen Fotoemulsionen simulieren

Realistischer Film Grain hat immer wieder Saison. Allerdings muss man für eine Simulation nicht gleich mehrere hundert Euro ausgeben. Mit etwas Handarbeit kann man in Resolve auch kostenlos ein virtuelles Filmentwicklungslabor einrichten...

Nach unserer kurzen Review von Dehancer Pro hat es uns doch mal wieder in den Fingern gekribbelt, etwas eigenes in Resolve auszuprobieren. Zwar bekommt man mit dem Plugin (wie auch mit vielen anderen auch) praktisch per Knopfdruck eine nahezu perfekte Simulation von analogem Film geliefert, muss dafür aber auch tief in die Tasche greifen.



Wer nur ein bisschen herumspielen will, muss jedoch nicht gleich seinen Geldbeutel zücken, sondern kann sich mit etwas Handarbeit auch sein eigenes virtuelles Filmentwicklungslabor in Resolve einrichten. Allerdings muss man im Gegenzug etwas Hirnschmalz investieren...




Grain und Grain und Filmgrain

Wer auf der Suche nach authentischem Film Grain ist, findet eine breite Auswahl im Netz. Das geht von originalen analogen FilmScans über zahlreiche Plugins bis zu den internen Effekten der Software-Hersteller. Und so kommt auch Resolve (in der Studio Version) bereits mit einer Film Grain Simulation, die zahlreiche Parameter anbietet.



Doch dem meisten "Grain von der Stange" ist gemein, dass er nur suboptimal mit dem unterlegten Clip "reagieren" kann. In der Regel passiert dies, weil man den simulierten Grain per "Overlay" mit einem Clip überlagert.



Viele Grain-Simulatoren gehen aufgrund dieser einfachen Overlay Methode nicht sonderlich spezifisch auf ihr Inputmaterial ein. Sprich der Grain wird nach ein paar Parametern wie Größe, Struktur und Zufallsverteilung generiert und dann mit dem Bild in einer Overlay-Operation vermischt. Selbiges passiert, wenn man zu GrainScans greift. Nur wird hier statt eines Generators ein Clip mit Rauschen mit einer Overlay-Funktion auf den Filmclip gelegt.



Echtes Filmkorn liegt jedoch in drei Schichten vor. Das bedeutet: Für eine realistische Simulation müsste jeder Farbkanal "anders" rauschen und ein spezifisches Rauschmuster aufweisen. So sind beispielsweise die Chroma-Kristalle in analogem Film je nach Farbschicht unterschiedlich geformt und klumpen auch unterschiedlich "groß" zusammen.



Dieses Verhalten von analogem Film wollen und können wir nicht exakt simulieren, jedoch können wir probieren, das Rauschen auf drei Farbkanälen separat zu erzeugen. So könnte vielleicht bei dem einen oder anderen Projekt noch ein Hauch zusätzliche Authentizität ins Bild gezaubert werden. Vielleicht sogar mit Parametern, die man bei herkömmlichen Analogfilm-Simulationen gar nicht findet.



Dies sollte nicht allzu schwer in DaVinci Resolve zu realisieren sein, weil einem die Nodes diese Arbeit doch recht leicht machen sollten...




Leserkommentare // Neueste
mash_gh4  //  00:01 am 3.12.2021
unterstützung dafür ist zwingend erforderlich bzw. ein fix eingeforderter bestandteil der spezifikation praktisch aller neuen video codecs -- also nicht nur AV1 spezifisch --,...weiterlesen
cantsin  //  23:40 am 2.12.2021
Naja, dieser Ansatz läuft ja - wenn ich ihn richtig verstehe - darauf hinaus, dass man dem Softwareplayer per Metadaten sagt "füge beim Abspielen xy Prozent Bildrauschen als...weiterlesen
mash_gh4  //  23:30 am 2.12.2021
eherlich gestanden versteh ich wirklich nicht, wie man sich im jahr 2021, wo sich eigentlich herumgsprochen haben sollte, dass sich ein primitives hinzufügen von grain nicht...weiterlesen
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