FCPX und iMac 5K
Um eine erste Einordnung der Schnittperformance des neuen iMac 5K zu erhalten, kam unser 4K Renderprojekt für Final Cut Pro X sowie für Premiere Pro CC zum Einsatz, mit dem wir bereits die 8- und 12 Core Mac Pros traktiert hatten.

Bei diesem speziell für 4K Videobearbeitung von uns entworfenen Projekt haben wir möglichst praxisnahe Effekte zusammengetragen und sie auf insgesamt vier zeitgleich abspielende 4K-Clips angewandt. Zu den Effekten zählen: Farbkorrekturen, Gaußscher Blur, Slowmos, Transfermodi, Blenden, Skalierungen und gekeyframte Bewegungen.
Um möglichst aussagekräftige Ergebnisse zu erhalten, deaktivieren wir in FCPX die Renderfunktion für den Hintergrund und löschen vor jedem Durchgang den gesamten Rendercache auf der Festplatte. Hinzu kommt ein frischer Start des Rechners, um auch nichts im Ram-Cache zu haben, was die Ergebnisse verfälschen könnte.

Worauf wir keinen Einfluss haben, sind effektivere Softwareimplementierungen seitens des Betriebssystems oder der Schnittsoftware selbst – aber das sollte klar sein.
Beim FCPX Rendertest messen wir zunächst die Fähigkeit des Rechners, das Projekt in Echtzeit von der Timeline mit pixelnativer Qualitäts-Einstellung („Bessere Qualität“) möglichst ohne Dropped Frames abzuspielen. Die 8 und 12 Core Mac Pros waren an dieser Aufgabe knapp gescheitert. Sie produzierten 2 Dropped Frames Stops. Um das Projekt flüssig wiederzugeben, mussten Effekt reduziert werden.
Ohne Dropped Frames gaben der 8- und 12 Core Mac Pro das 4K Projekt erst wieder, nachdem wir bei den drei farbkorrigierten 4K Clips den Gaußschen Blur deaktivierten sowie den vierten 4K Clip, der im Transfermodus als bewegtes Overlay abgespielt wird, ebenfalls „blind“ schalteten. Eine andere Möglichkeit, dieses 4K Projekt fehlerfrei in höchster Qualität auf den Mac Pros wiederzugeben bestand im Weglassen aller eingebauten Blenden. Doch nun zum neuen iMac Retina 5K:
Zwar macht sich bei der Anzahl der Dropped Frames beim iMac ein Performance-Unterschied bemerkbar – hier waren es deutlich mehr als bei den Mac Pros – aber: Der iMac 5K schaffte genau die gleichen reduzierten 4K-Projekte wie die Mac Pros und hatte genau auf dem gleichen Komplexitätslevel unseres 4KProjekts seine Leistungsgrenze zwischen Dropped Frames und flüssiger Wiedergabe. Will heissen: Sobald wir einen vierten 4K Clip beim auf 3 Clips reduzierten Projekt hinzunahmen, kamen Droped Frames. Genauso verhielt es sich beim Projekt ohne Blenden: Auch dieses spielt der iMac 4K ohne Dropped Frames ab. Sobald eine Blende hinzu kam, kamen auch die Dropped Frames wieder.
(Auch die 4K Performance unter Premiere CC haben wir uns kurz angeschaut und auf den ersten Blick scheint die aktuelle Version von Premiere Pro CC der Reaktivität und der 4K-Leistung von FCPX 10.1.3. in nichts nachzustehen. Um etwas über die Stabilität der aktuellen Premiere Pro CC Version auf dem neuen iMac 5K Retina sagen zu können, fehlte und bislang die Zeit – wir versuchen das im zweiten Teil nachzuholen. Hier gilt es erstmal festzustellen, dass Premiere Pro CC auf dem gleichen Leistungsniveau wie FCPX 10.1.3. in Sachen 4K Rendertest agiert.)
Was bedeutet das für den Vergleich zu den Mac Pros?
Zwar lässt sich die höhere Performance der Mac Pros deutlich messen (Dropped Frames und s.a. unsere weiteren Tests) aber zumindest in der 4K Videopraxis, wie sie von unserem FCPX Projekt hier simuliert wird, nivellieren sich die Geschwindigkeitsvorteile. Der 5K iMac unter FCPX macht eine hervorragende Figur.
Wer hauptsächlich 4K Videoprojekte im Schnittprogramm bearbeitet und weniger auf GPU-gebundende Compositing-Power angewiesen ist, erhält unserer Meinung nach beim neuen iMac 5K nahezu Videoschnittleistung auf Augenhöhe der Mac Pros und damit das deutlich bessere Preis-Leistungsverhältnis. Nicht übel.
Trotzdem sollte man diese Ergebnisse nicht komplett für bare Münze nehmen, denn wie gesagt, kann sich auch durchaus was bei der Performance von FCPX und auch bei Mac OS X 10.10 Yosemite seit unserem Test der Mam Pros verändert haben. Trotzdem ein interessanter Fingerzeig in Richtung dessen, in welcher Disziplin der neue iMac 5K seinen größeren Mac Pro Brüdern am deutlichsten das Wasser reichen kann.



















