
Seit der Einführung der neuen Macs mit Intel-Prozessoren hat Apple Stück für Stück die hauseigene Software-Palette angepasst. Wir haben das Paket aus iMAC und Final Cut Express HD 3.5 einem Kurzcheck unterzogen.
Nach dem Auspacken die erste Verwunderung: Irgendwie sieht der neue iMac genauso aus wie der alte. Doch schon beim ersten Start ist einiges anders. Es dauert nur ein paar Sekunden, bis das Betriebssystem OSX 10.4 hochgefahren ist, und dabei ist noch nicht mal etwas zu hören. Die Zeiten von Flugzeug-G4 und Lüfter G5 sind mit den neuen Intel-Prozessoren ein für allemal vorbei. Auch an der Ausstattung hat sich etwas getan: Gigabit-Lan zur schnellen Vernetzung gehört jetzt genauso zur Standardausstattung wie das moderne Bluetooth DER, eine ATI X1600 Grafikkarte, ein Superdrive oder die integrierte Webcam. Bei 1279 Euro ein absolut faires Angebot, für den Videoschnitt sollte man aber 1GB Arbeitsspeicher mit einplanen (Aufpreis im AppleStore: 99,99 Euro). Wie immer dabei: Das iLive-Paket. Mit iMovie können DV oder HDV-Videos bearbeitet werden, iDVD brennt wie immer alles als Video-DVD. Fortgeschrittenere greifen allerdings lieber zu Final Cut Express, Version 3.5 wartet dabei mit kleinen Neuerungen auf:
Universal

Um das Potenzial der neuen Prozessoren ausnutzen zu können, muss die Software angepasst werden. Zu erkennen ist das am Zusatz: „Universal Binary“, oder auf den deutschen Apple-Seiten an dem Logo „Universal“. Damit werden sowohl die alten G4/G5-Prozessoren unterstützt, als auch die neuen von Intel. Der Hammer: Der Leistungssprung durch die neuen Prozessoren ist so groß, dass die Umrechnung von HDV in das Intermediate-Format auch auf dem kleinen iMac bereits in Echtzeit funktioniert. Nebenbei: Auch vom großen FinalCut HD gibt es eine Universal-Version, auch Motion und die Audioprogramme Logic/LogicExpress sind bereits umgestellt. Wer noch keine Universal-Programme besitzt, kann die Intel iMacs aber meist trotzdem verwenden. Die Emulation „Rosetta“ sorgt bei den meisten älteren Programmen wie beispielsweise dem MSOffice-Paket für eine reibungslose, wenn auch etwas langsamere Ausführung.
Von draußen

Final Cut Express kann Projekte von LiveType und Motion direkt importieren. Auf der Timeline werden sie wie ein normaler Videoclip behandelt und können geschnitten oder mit Effekte versehen werden. Je nach Rechenleistung werden die Animationen sogar in Echtzeit wiedergegeben, dafür muss allerdings die Option „Unbegrenzte Echtzeit“ aktiviert werden.
Weiteres Highlight: Für Cutter mit mehreren Macs lassen sich Standardvorgaben auch auf im Netzwerk ablegen. Bei jedem Start scannt FinalCutExpress den Ordner „/Network/Library/Apllication Support/FinalCut Express Support/“ nach zusätzlichen Benutzereinstellungen, PlugIns oder Tastaturbelegungen.
Verbessert

Natürlich fließen in jedem Update auch kleinere Verbesserungen ein. Und so finden sich z.B. folgende Neuigkeiten: Die Keyframe-Unterstützung wurde erweitert. Bewegungseffekte und Filter können damit jetzt zumindest zum Teil über die Zeit gesteuert werden. Mehr Textgrößen sorgen für bessere Übersicht im Browserfenster oder der Timeline. SD und HD-Clips können in der Timeline gemischt werden, die Umrechnung des Farbraums (601&709) übernimmt FinalCutExpress automatisch. Außerdem kann die Echtzeitwiedergabe besser angepasst werden. So lässt sich Echtzeitdatenrate vorgeben (für Mobilfestplatten) oder eine dynamische Echtzeitvorschau anwählen.
Fazit
Die neuen Intel-Macs machen Spaß: Schnell, leise und im Marktvergleich nicht teuer. Damit eignen sie sich gut als Plattform für den Videoschnitt, z.B. mit FinalCutExpressHD. Version 3.5 sorgt dabei zwar nicht für spektakuläre Neuerungen, bringt aber saubere Produktpflege. Damit bleibt es ein Tipp in der Preisklasse von 300 Euro, nach wie vor gibt es soviel Profischnitt für so wenig Geld nirgendwo anders.
