Bildqualität
Die 1/3-Zoll CCD-Bildwandler wurden samt Signalelektronik von den Vorgängern übernommen, weshalb sich hier kaum Veränderungen ergeben haben. Doch während seinerzeit die Kameras noch konkurrenzlose Bilder abgeliefert haben, ist das Rad der Zeit nicht stehen geblieben. Gerade im Low-Light Bereich schlagen sich die neuen Sony Exmor-Bionz-Kombis mindestens ebenbürtig. Besonders, was das Bildrauschen betrifft. Mit zugeschalteter Noise-Reduction „messen“ sich die Canon-Modelle aber nach wie vor sehr gut. Die Farben wirken bei 12 Lux etwas schwach, können aber ohne Probleme durch internes Setup ebenfalls gepusht werden. Wer nicht regelmäßig ganz ohne Licht filmt, dürfte mit den Low-Light-Möglichkeiten jedenfalls keine Probleme haben.
Sobald man in „normale“ Lichtverhältnisse kommt, führt diese Kamera dann jedes Messlabor ad absurdum. So lässt sich über die Parameter praktisch jeder Look einstellen. Man kann zwar die Werkseinstellungen messen, jedoch kann man hier nichts kritisieren. Zu „reale“ Farben können beispielsweise einfach in der Farbmatrix hochgezogen werden. Wem es nicht passt, der verändert die Kamera einfach nach seinen Wünschen.
Bleibt noch die Bildschärfe und auch hier gibt es (fast) nur Gutes zu berichten: Die Canons liefern knackscharfe Bilder an der maximalen Auflösungsgrenze von HDV. Wer auf künstliche Nachschärfung mit Contour besteht, kann diese natürlich ebenfalls noch manuell dazu schalten. Nur in den Bildkanten gibt es chromatische Aberrationen, die bei vollem Weitwinkel gelegentlich sogar deutlich sichtbar sind. Zwar behauptet Canon, das Objektiv komplett neu berechnet zu haben, jedoch konnten wir kaum eine Verbesserung in dieser Hinsicht feststellen. Dies ist jedoch ein allgemeines Phänomen dieser Geräteklasse. Abhilfe gebietet unter 10.000 Euro einzig die Sony EX1 mit ihrer digitalen CAC-Objektivkorrektur, die preislich mit der XH-G1s auf einer Stufe liegt.
Aus dem Testlabor

Die neue Canon XH-Serie nutzt wie bereits die Vorgänger praktisch die maximal mögliche Auflösung des HDV-Systems aus.

Besonders bemerkenswert ist wieder einmal, dass Canon hier praktisch ohne jegliche digitale Nachschärfung auskommt. Tadellos.

Ebenfalls nur Maximalwerte finden sich bei der Farbauflösung. Die Farben werden sauber bis in hohe Frequenz-Bereiche unterschieden.

Nur ein Hauch von kissenförmiger Verzeichnung im maximalen Weitwinkel. Auch dies ist bei 32mm (kb) Brennweite eine gute Leistung.

Einwandfrei - Bei guter Beleuchtung liefern die neuen Canons klare, sehr neutrale und natürliche Farben. In den Werkseinstellungen fanden sich keinerlei Ausfransungen.

Im Lowlight ist das Bild schön farbig und relativ hell. Das Rauschen liegt allerdings unter dem Wert „vergleichbarer Artgenossen“.

Für ein Gerät mit Kassetten-Laufwerk liefert das integrierte Mikrofon einen guten Störgeräuschabstand. Allerdings werden die Höhen etwas stark beschnitten.