Neue OFX Plugin-Schnittstelle

Besonders begrüßenswert: Vegas hat eine neue Plugin-Architektur bekommen, die voll dem Open Effects Association Standard entspricht (OFX). Damit können nun ab sofort Plugins eingesetzt werden, die sonst nur für Nuke und Konsorten erhältlich waren. Grundsätzlich ist eine Unterstützung solch eines offenen Standards schon deswegen begrüßenswert, weil sich so einmal gekaufte Effekte auch mitnehmen lassen, sollte man einmal sein angestammtes Schnitt- oder Compositing-Programm wechseln. Für den Anwender bedeutet dies in jedem Fall eine gewisse Investionssicherheit. Und für Plugin-Entwickler ist das natürlich ebenfalls ein Gewinn, weil sich so ein Plugin gleich für mehrere Plattformen entwickeln und vermarkten lässt.





3D

Die großen, neuen Hauptfeatures sind eindeutig um die 3D-Editing-Funktionen angesiedelt. So beherrscht Vegas 10 nun ohne zusätzliche Tools den Import, die Anpassung, eine Preview und den Export von 3D-Projekten in diversen Formaten. Die Vorschau im Schnitt ist dabei sowohl anaglyph, als auch mit der "neuesten nVidia Technologie" möglich. Letzteres bedeutet leider im Klartext, dass eine externe Vorschau nur mit Nvidias 3D Vision Pro für Quadro-Grafikkarten funktioniert. Die viel günstigere GeForce Lösung 3D-Vision Home wird leider aktuell nicht unterstützt. Dazu beherrscht Vegas auch noch diverse SidebySide-Darstellungen, untereinander und sowie Schachbrett und Interlaced-Verfahren, die ein über HDMI angeschossener Fernseher direkt interpretieren kann.



Die 3D-Integration war letztlich auch der Grund, warum sich unser Test immer wieder verzögert hat. Denn erst mit Version 10.0d lassen sich erstmals auch Sonys eigene MVC-Dateien direkt importieren, die beispielsweise die Sony HDR-TD10 erzeugt. Gerade hiermit öffnet sich ein bemerkenswerter Workflow, der grundsätzlich auch schon rund funktioniert. Aber auch der 3D-Import von Panasonics SDT750 Dateien klappte problemlos. Mann muss einzig die Clips von Hand interpretieren, und zwar korrekt als “Nebeneinander(Halb)”.



Falls man mit zwei Kameras gefilmt hat (oder die Konvergenz schlecht eingestellt hatte), kann man nach einem Import die stereoskopische 3D-Anpassung für entsprechenden Korrekturen benutzen. Die Einstellmöglichkeiten fallen sehr praxisnah aus. So lässt sich nicht nur die horizontale Verschiebung korrigieren, sondern auch eine vertikale Verschiebung, Zoom, Keystone und Drehung der Bilder zueinander. Wer mit Spiegel-Rigs gearbeitet hat, kann zusätzlich das Bild horizontal und vertikal kippen bzw. spiegeln.



Sony Vegas Pro 10 - Multitalent auf Speed : 3d anpassung


Da bei jeder dieser Aktionen ungewollte Schnittränder entstehen, können diese auch automatisch durch Zoom und Crop entfernt werden. All dies erlaubt schnell und bequem die Anpassung von zwei Bildströmen in einer 3D-Komposition. Gleichzeitig kann der Filter stereoskopische 3D-Anpassung auch dazu genutzt werden, vorgelagerte 2D-Effekte (u.a. Titel) in der Raumtiefe zu platzieren.



Bemerkenswert geht es anschließend im Workflow weiter. Denn nach der stereoskopischen 3D-Anpassung stehen in der Filterliste zwei Effekt-Ströme (für das linke und das rechte Auge) parallel zur Verfügung. Der Effekt-Strom wird sozusagen in zwei separate 2D-Kanäle gesplittet. Ziemlich genial, denn so lassen sich alle integrierten 2D-Effekte direkt im 3D-Raum nutzen, da diese somit einfach mit Pixelverschiebungen auf 2 Ströme verteilt werden. Per default werden dabei die Parameter für beide Bildkanäle zusammen eingestellt, jedoch kann man die Parameter auch für jeden Kanal einzeln anpassen. Eine Farbkorrekur ist so beispielsweise sehr leicht möglich.





Einfache Filter werden dabei allerdings nicht “echt” 3D, sondern auch Effekte wie Lichtstrahlen spielen sich weiter auf einer Ebene ab. Diese lässt sich jedoch beliebig in der Raumtiefe platzieren, z.B. indem man einfach Sonys stereoskopische 3D-Anpassung separat anwendet. Bei der Konstruktion einer 3D-Szene hilft dann auch die Flexibilität, jeden Effekt sowohl auf Clips als auch auf ganze Tracks anzuwenden.



Dazu lassen sich einzelne Tracks/Clips/Assets auch wirklich im 3D-Raum drehen und bewegen, indem man den Compositing-Modus des Tracks auf 3D-Source Alpha stellt. Anschließend sind die Parameter der Trackanimation um entsprechende 3D-Funktionen erweitert. So lässt sich beispielsweise hier auch der synthetische Objektiv-Abstand für jeden Track separat einstellen.  



Sony Vegas Pro 10 - Multitalent auf Speed : 3D-Quellalpha




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