Overhead-Touchscreen
Das ausklappbare Display ist nicht unbedingt auf dem neuesten Stand und lässt sich hinsichtlich der mageren Schärfe keinesfalls mit aktuellen Displays der übrigen, aktuellen Sony-Pro HDV-Modelle vergleichen. Es dient gleichzeitig wie schon bei der HDR-HC7E als Touchscreen, und ist somit für die Bedienung der Kamera hauptsächlich verantwortlich. Da es jedoch direkt über dem professionell gelagerten Sucher angebracht ist, der standesgemäß aus der Seite der Kamera ragt, muss man bei der Schulter-Aufnahme mit der Hand sozusagen über die Stirn greifen. Das ist auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig und wirkt nicht sonderlich durchdacht. Der Sucher selbst ist übrigens mit seinen 123.000 Pixeln für eine verlässliche HD-Schärfebeurteilung definitiv unzureichend.
Anschlussreich
Die Audio-Abteilung dürfte Profis ebenfalls nicht gerade einladen, da XLR-Anschlüsse fehlen. Nur über eine Mini-Klinke findet das mitgelieferte Stereo-Mikrofon Anschluss an den Body. Zum Pegeln muss man anschließend ins Menü, weil externe Regler nicht vorhanden sind. Gegenüber einem Consumer-Modell wurde ansonsten immerhin die große Fläche der Außenhaut genutzt, um zahlreiche Anschlüsse ohne Konverter-Kabel zur Verfügung zu stellen. Im einzelnen sind das: USB und HDMI (große Buchsen), Firewire und LANC, sowie Komponenten, S-Video(Hoside), FBAS und Stereo-Audio als Chinch-Buchsen.
Bedienung
Da als Zielmarkt unter anderem der Ausbildungsbereich genannt wurde, interessiert natürlich vor allem, wie sich diese Kamera denn eigentlich bedienen lässt. Um es kurz zu machen, besser als erwartet, aber definitiv anders als übliche EB-Kameras, wodurch ein Lehrbetrieb an diesem Modell doch höchstens für zynische Ausbilder sinnvoll erscheint...
Denn zur aktiven Bildgestaltung befinden sich an der Kamera gerade einmal drei sinnvolle Tasten (Backlight, Nightshot, Manual) sowie ein Objektiv-Ring. Und nur über die Taste „Manual“ lässt sich von außen (also ohne Menü) auf bildrelevante Parameter Einfluss nehmen.

Drückt man die Taste, so lässt sich entweder Schärfe, Blende, Verschlusszeit, oder AE-und WB-Shift über den Objektivring regeln. Richtig gehört, man kann über den Ring immer nur einen der genannten Parameter regeln. Das dürfte im Profilbereich schon ein großer Ausschlusspunkt für diese Kamera sein. Bleibt man länger auf der Manual-Taste (2-3 Sekunden) so kann man zischen den zu regelnden Parametern (ebenfalls durch drehen des Rings) wechseln. Eigentlich eine nette Idee, nur leider bleiben die so eingestellten Parameter auch nur erhalten, wenn man danach zu einem anderen Parameter wechselt, indem man die Taste wieder 2-3 Sekunden hält. Bis wir diesen Trick raus hatten, sprang uns immer wieder beim Filmen die Automatik dazwischen, was doch -gelinde gesagt- etwas nervtötend war.