Das Innenleben
Ihre kompakten Ausmaße sind vielleicht auf die drei 1/4- Zoll CMOS-Bildwandler zurückzuführen, die hinter der neuen 20fach-Zoom-Optik liegen. Warum Sony hier nicht wieder mindestens auf 1/3-Zoll gesetzt hat, bleibt rätselhaft. Gegenüber den direkten Konkurrenten werden hier Gestaltungsmöglichkeiten durch Tiefenschärfe verschenkt. Selbst günstige HDV-Einchipper liefern mittlerweile mehr effektive Bildfläche. Auch das Objektiv bietet mit 37,4mm (16:9-kb) ungewöhnlich wenig Spielraum im Weitwinkel. In diesen Bereichen zeigt der Vorgänger FX1, sowie die direkte Konkurrenz deutlich mehr.
Für externe Mikrofone gibt es zwar einen Mikrofon-Eingang, dieser ist jedoch nur als Mini-Klinke ausgelegt. XLR gibt es nur gegen Aufpreis im bauähnlichen Profi-Modell V1. Leider wurden auch noch die manuellen Regler für die Tonaussteuerung „vergessen“. Dafür gibt es einen echten HDMI-Ausgang, den man in dieser Produktklasse ansonsten (noch) nicht findet.
Die Bedienung
Bei der Bedienung gibt sich die Kamera keine Blöße. Fokus- und Zoom-Ring sind gut erreichbar, daneben liegt gleich das Blendenrad. Sechs frei belegbare Custom-Knöpflein erlauben wichtige Funktionen aus dem Menü nach außen zu legen, drei davon sind auch blind während des Filmens gut zu erreichen. Wer vorher mit der Sony VX-Serie gefilmt hat, fühlt sich sofort zu Hause. Aber auch sonst sollte die Eingewöhnung schnell gelingen.

Die Menü-Funktionen werden über ein Drehrädchen am Rücken der Kamera justiert. Dabei erlaubt die Kamera auch weitgehende Eingriffsmöglichkeiten in die Signalverarbeitung: Parameter wie Farbe, Schärfe oder Cinegamma sind hier schnell einem Picture Profile zugewiesen. Für viele Einstellungen dürfte dies auch völlig ausreichen, jedoch kommt die Kamera nicht ganz an die Einstellungenmöglichkeiten der Canon XH A1 heran. Dort gibt es beispielsweise noch Knee- und Black Level Einstellungen. Allerdings muss man zur Sony-Ehrenrettung sagen, dass man diese Details bei der XH A1 auch nicht mal so eben einstellen kann. Ohne Zusatzsoftware wie Console oder unseren XH-Tuner lässt sich die Canon Konkurrenz kaum sinnvoll einrichten. Bei der FX7 bleiben die justierbaren Bildparameter dagegen noch in einem pragmatischen Rahmen, der auch unterwegs sinnvoll sein kann. Allerdings kann Sony bis jetzt der Canon Console-Software nichts vergleichbares entgegen setzen. Hier sollte schnellstens eine Alternative auf den Markt, denn mit Console wird aus den Canon-Modellen eine eigene Camcorder-Klasse, die in einer anderen Liga spielt und besonders im Bereich szenischer Film einzigartig ist.
Wer dagegen hauptsächlich mit Automatik filmt, ist bei der Sony FX7 ziemlich gut aufgehoben. Hier erzeugt die Kamera ohne Feinjustage immer stimmige Farben mit einer ausgewogenen Belichtung. In der Vollautomatik springt allerdings der Shutter bei sehr hellen Bildern gerne mal ungefragt auf 1/60 oder sogar 1/125 Sekunde, obwohl die Blende noch nicht voll zu ist (und ja, wir hatten die Blendenlimitierung vorher abgeschaltet). Wer hier nicht gleich einen der zwei ND-Filter vorschaltet, bekommt zwar keine überbelichteten, aber dafür leicht ruckelige Aufnahmen. Immerhin deutet die Kamera in solchen Situationen einen ND-Filter-Wunsch ins Display ein, kann diesen aber prinzipbedingt nicht von selbst vollautomatisch zuschalten. Dies führt uns auch direkt zur Messung der ...