Touchscreen
Je öfter wir dagegen die Fokussier- und Belichtungshilfen durch den Touchsreen benutzen, desto besser gefällt uns diese Möglichkeit. Gerade bei einem kleinen Camcorder stellt man die Schärfe so deutlich sicherer ein, als über einen Ring oder ein Rad. Bei dieser Funktion bleibt Sony bis auf weiteres konkurrenzlos. Alternativ kann die Kamera auch automatisch auf Gesichter fokussieren, die sie im Bild erkennt. Das klappt erstaunlich gut, kann die Konkurrenz aber auch.
Doch nicht nur Scharfstellen durch Gesichtserkennung ist vorhanden. Im Fotomodus lässt sich sogar eine automatische Bildauslösung einstellen, bei der immer ein Bild geknipst wird, wenn die Kamera ein Lächeln erkennt. Hier traut Sony dann dem Benutzer das meiste Feintuning zu: So kann (und sollte) man vor der Eingabe einstellen, ob das Lachen ein Kindeslächeln oder ein Erwachsenenlächeln sein wird und dann noch wie hoch die Lächelempfindlichkeit (Hoch, Mittel, Niedrig) ausfällt. Für eine Automatik eigentlich zu viele Parameter. Umgekehrt lassen sich nach wie vor wichtige Parameter (allen voran die Belichtungszeit bei Videoaufnahmen) überhaupt nicht einstellen.
Sonstiges
Das mitgelieferte Handbuch geht übrigens auf die meisten Funktionen der Kamera gar nicht ein. Wer mehr erfahren will, sollte daher erst einmal das PDF der beigelegten CD ausdrucken. Und noch ein erwähnenswertes Detail am Rande: Die CX11 kann auch PAL-Formate als MPEG2-Strom mit Datenraten zwischen 9 und 3 Mbit aufzeichnen.
Bildqualität - aus dem Messlabor
Beim Bildtest gab es keine Überraschungen. Die Bildqualität entspricht der SR-11/12. Man könnte ihr sogar noch einen Tick mehr Schärfe attestieren, aber solche Unterschiede liegen innerhalb der Messtoleranz:

Im ISO-Chart sieht man mit bloßem Auge eine sehr gute Auflösungsleistung.

Bei der Farbauflösung spielt die CX11 in der AVCHD-Oberliga und schabt an der Grenze des 4:2:0-Farbraums.

Bei guter Beleuchtung liefert die CX11 saubere Farben ohne Ausfransungen und eine sehr natürliche Abstimmung. Schön.

Bei wenig Licht gibt es das klassentypische Verhalten mit viel Rauschen, Chroma-Fahnen und relativ wenig Farben. Andere Kameras unter 1000 Euro können es allerdings auch nicht besser.

Fazit
Einerseits bekommt man mit der CX11 die günstigste Möglichkeit, Sonys 1/3 Zoll-Exmor-Bildqualität zu erwerben (die neben Canon gerade das non-Plus-Ultra im 1000 Euro-Camcorder-Bereich darstellt). Tolle Features sind dabei auch der manuelle Kontrollring und die doch gerade bei kleinen Kameras praktischen Touchscreen-Möglichkeiten, die man bei der Konkurrenz überhaupt nicht findet. Im Gegenzug vermisst man dringend Sucher, Mikrofoneingang, Kopfhörerbuchse und manuelle Belichtungszeiten. Ebenfalls negativ fallen die hohen MemoryStick-Preise ins Gewicht. Leider ist das tolle Display der SR-11/12 nicht integriert worden, dafür ist die Kamera nochmal deutlich kompakter als die Festplattenschwestern.