Ergonomie/Handling/Ausstattung
Auf den ersten Blick ist die Sony A7S III kaum von den aktuellen Sony Alphas zu unterscheiden. Und das hat auch seine Gründe: Mit ihren Abmessungen von 128,9 mm x 96,4 mm x 77,5 mm besitzt die Sony A7S III die exakt gleichen Maße wie die aktuelle Sony A7R IV. Lediglich beim Gewicht stellt sich die A7S III mit 699g (inkl. Akku + Karte) als minimal schwerer heraus.

Der sichtbarste Unterschied beim Gehäuse-Layout liegt dann auch beim Aufnahme-Knopf, der bei der A7S III im Vergleich zur A7R IV seine Position mit dem C1 Funktions-Button getauscht hat – also von der Kamerarückseite nach oben gewandert ist. Wer bereits mit Sony Alphas Erfahrung besitzt, sollte sich auch bei der neuen A7S III schnell zurechtfinden. Insgesamt bewegt sich die Verarbeitungsqualität des aus einer Magnesiumlegierung bestehenden und jetzt auch spritzwassergeschützten Gehäuse der Sony A7S III auf hohem Niveau.
Zu den wichtigsten Ausstattungs-Updates der Sony A7S III dürfte vor allem der jetzt als Klappdisplay gefertigte 3“ Monitor gehören, der jedoch mit 1,4 Mio Bildpunkten etwas unterdurchschnittlich im Vergleich zur Konkurrenz auflöst.

Wie bei fast allen aktuellen LC-Displays dieser Kameraklasse sollte man bei hellem Umgebungslicht an genügend Abschattung denken. (Die A7S III bringt auch einen „Sonnenscheinmodus“ für den Monitor mit, den wir uns das nächste Mal genauer anschauen wollen.)
Unter den aktuellen videoafinen Top-Vollformat DSLMs (Canon EOS R5, Panasonic S-Serie) darf die Sony A7S III nach wie vor das kompakteste und leichteste Design für sich beanspruchen. Klare Pluspunkte der Ergonome stellen für uns neben dem seitlich ausklappbaren Display eine insgesamt verbesserte Handausformung und die neue Aufnahme-Knopf Positionierung dar. Wer wie wir mit eher großen Händen unterwegs ist, dürfte bei längeren Drehtagen mit der A7S III von einem Cage profitieren.
Doch auch die Kehrseite des kompakten und leichten Formfaktors wollen wir hier nicht verschweigen: Wer vor allem schwerere, lichtstarke (Zoom-)Optiken an der Sony A7S III im Einsatz hat, hält ein recht frontlastiges Setup in der Hand.

Wir haben vor allem mit dem lichtstarken Sony FE 24–70 mm F2.8 GM aufgenommen, das zwar Dank Direct Drive Ultraschall Motor sehr gut fokussiert, zusammen mit Vario ND und Step-Up Ringen jedoch bei knapp 1 kg landet und für eine optimale Gewichtsverteilung mehr Gegengewicht am Kamerabody benötigt.
Wie fast alle aktuellen Sony Alpha-Modelle verfügt die A7S III ebenfalls über einen MI-fähigen Blitzschuh an den sich weiteres Sony-Zubehör anschliessen lässt.

So stellt Sony (neben Panasonic) nach wie vor einer der wenigen Hersteller dar, die einen XLR-Adapter für ihre spiegellosen Kameras anbieten - für uns ein wichtiges Zubehör für eine videoafine Systemkamera.
Als Karte kam bei unseren Aufnahmen mit der Sony A7SIII die 160 GB Version der neuen Cfexpress Type A Karte zum Einsatz. Im Gegensatz zum Vorgänger bietet die Sony A7S III jetzt zwei Cardslots, die als Dual Use Card-Slots neben SD-Karten auch die neuen Cfexpress Type A Karten verarbeiten können.

Mit Schreibraten von 700 MB/S legen diese zwar deutlich unter den Transferraten der bereits etablierten Cfexpress Type B Karten (ca. 1.500 MB/s) sind dafür jedoch kleiner und immer noch mehr als doppelt so schnell wie die schnellsten SD-Karten.
Für die Videoaufnahme bei der Sony A7S III sind die neuen Cfexpress Type A Karten tatsächlich nur für ein Videoformat relevant wie man gut unserer Tabelle zu den Formaten der A7S III entnehmen kann:

Nur wer im neuen XAVC S-I 4K Codec 100fps in 10 Bit 4:2:2 filmen möchte, benötigt die neuen Cfexpress Type A Karten – alle anderen Formate werden auch mit SDXC V90 Karten abgedeckt.
Der jetzt in Standardgröße ausgelegte HDMI-Out Port gehört zu den weiteren, wichtigen Neurungen bei der Ausstattung der Sony A7S III. Wir schätzen die deutlich robusteren, größeren HDMI-Stecker (wenn es schon HDMI sein muss) sehr. Die Handhabung ist deutlich einfacher und häufig kann man auf eine zusätzliche Kabelklemme verzichten. Auch für die angekündigte externe 12 Bit 4K ProRes Raw (max 60p) Aufzeichnung der A7S III zusammen mit dem Atomos Ninja V dürfte ein Fullsize HDMI-Anschluß von Vorteil sein.
Mit zu den erfreulichsten Handling-Verbesserungen bei der Sony A7S III zählt für uns das komplett neu strukturierte Kamera-Menü mit einer deutlich verbesserten Trennung zwischen Video- und Fotobetrieb sowie der implementierten Touch-Bedienung.

So fallen im Video-Betrieb beispielsweise allein im zentralen „Shooting“-Menü über 30 Foto-relevante Menüpunkte weg, was die Übersichtlichkeit deutlich steigert. Nicht anders sieht es bei den für die Bewegtbildaufnahme ebenfalls wichtigen Obermenüs „Exposure/Color“ sowie „Focus“ aus. (Bei „Playback“, „Network“, „Setup“ und „My Menu“ gelten hingegen alle Einstellungen sowohl für Foto als auch für Video).