Die Praxis
Kurz gesagt: Der Einsatz der SM961 als Rendercache funktioniert einfach beeindruckend. Hat man sich die Arbeitsweise einmal angewöhnt auf dem ersten Node (oder einem universalen Timeline Node) den Rendercache zu aktivieren, startet das Programm unmittelbar bei bei Inaktivität auf dem Desktop mit der Hintergrundberechnung. Dabei empfehlen wir ruhig die Wartepause, bis der Backgroundrenderer anspringt auf den minimalen Wert von 1 zu setzen:

Die Auswahl des richtigen Codecs für Zwischenspeicherung macht es dann noch einmal interessant. Wenn man RAW-Material mit sehr hohem Kontrastumfang hat, erkennt man durchaus Unterschiede zwischen den Optionen.

Kurze Erkenntnis unsererseits: Nur bei "Uncompressed 16 Bit Float HDR" sowie bei “DNxHR444 – HDR” lässt sich auch nach einer extremen Farbkorrektur kein Unterschied zwischen dem gecacheten Frames und dem Echtzeit-Debayering ausmachen. Alle anderen Optionen (10 Bit Uncompressed, sowie die übrigen DNxHR-Varianten) reduzieren die gespeicherte Dynamik sichtbar.
16 Bit Float benötigt dabei 48,6 MB für einen 4K-Frame, DNxHR444 – HDR dagegen “nur” 7,1MB. Und hier kommt nun unser Rendercache ins Spiel: Denn das Scrubben funktioniert auch mit diesen beiden Top-Varianten butterweich wenn die Frames einmal im Hintergrund abgelegt wurden. Nachträgliche Korrekturen ab Node 2 flutschen dann ebenso weich in Echtzeit auf einer GTX1070 oder RX480, während sich die Timeline ohne aktivierten Rendercache schon sehr zäh anfühlt. Scrubbt man mit DNxHR444 in der 4K-Timeline, bringt dies allerdings auch unseren 6 Core i7 ganz schön ins schwitzen, während die CPU bei “Uncompressed 16 Bit Float HDR” fast nichts zu tun hat, weil die Bytes einfach nur von dem SSD-Cache praktisch ungewandelt durchgereicht werden. Somit kann der Rendercache auch eine starke CPU bei der Arbeit ersetzen und schon mit einer deutlich schwächeren CPU butterweiches 4K-Echtzeitgrading ermöglichen. Allerdings muss die SSD in diesem Fall mindestens 1.167 MB/s liefern können, was normale SATA-SSDs nicht leisten können.
Für die SM961 ist dies hingegen kein Problem. Der Vollständigkeit halber dazu auch mal ein kurzer Benchmark-Test…

Tatsächlich schafft die SM961 auch auf unserem System sequenzielle Leseraten über 3000 MB/s. In der Praxis war es hiermit sogar möglich mit 50 fps 4K Material in der Timeline ruckelfrei abzuspielen und zu scrubben. Und die ebenso bemerkenswerte Schreibrate von immerhin noch 1500 MB/s sorgt dazu dafür, dass beim Backgroundrendering hier in der Regel auch kein Flaschenhals vorliegt.