Samsung NX1 - Aus dem Messlabor
Da das Objektiv mit einer Anfangsblende von 3,5 arbeitet, konnten wir in unserem Testkasten bei wenig Licht damit keine sehr brauchbaren Bilder einfangen. Normalerweise versuchen wir mit unseren Zeiss-Objektiven zugunsten der Vergleichbarkeit immer bei Blende 1.4 zu filmen. Um hier mitzuhalten hätte sich ein Prime oder zumindest das 16-50mm/2.0-2.8 besser gemacht. Mit der mitgelieferten Optik hatte die NX1 dagegen in diesem Test schon schlechte Start-Voraussetzungen. Dies war das hellste Bild, das wir aus unserem 12-LUX-Testkasten herauskitzeln konnten:

Unserer kurzen Erfahrung nach können wir da nur hinzufügen, dass bis ISO1600 deutlich rauschefreiere Bilder möglich sind, die man ggf. auch praktisch benutzen kann.
Bei 1200 LUX musste dagegen das Objektiv wie bei anderen Testkandidaten nur mit Blende 5,6 bei ISO100 ran. Hier einmal unser Ergebnis in den Werkseinstellungen der Kamera ohne Bildprofil:

Die Farben sind kräftig, aber nicht total überdreht, dafür sitzt der Schwarzpunkt ungewöhnlich hoch, d.h. dunkles Grau wird schon als sattes Schwarz aufgezeichnet. Das könnte zum größten Teil gleich die sehr rauschfreie Anmutung vieler Aufnahmen bei niedrigen ISOs erklären. Dieser harte CutOff in den Schatten beschneidet aber auch die wahrgenommene Dynamik, weil es damit praktisch keine Abstufungen in den dunklen Bildbereichen gibt.
Frei definierbare Bildprofile stehen nicht zur Verfügung, jedoch können u.a. Schärfe, Sättigung und Kontrast individuell in jedem Bildprofil justiert werden. Hier also noch einmal 1200LUX bei heruntergegelten Schärfe-, Kontrast- und Sättigungswerten:

Wie schon erwähnt, können diese Einstellungen ein Log-ähnliches Profil jedoch nicht voll ersetzen, da sich die Farben bei Verschiebung durch eine Gradationskurve nicht konstant/linear mitverschieben. All dies hat zur Folge, dass man ohne Tüftelei aus der NX1 keinen sehr "natürlichen Filmlook" hervorzaubern kann. Das Bild wirkt eher zu sauber, mit überhöhtem Kontrast und in den Werkseinstellungen dazu überschärft. Also eher ein asiatischer, technischer Look, den man auch von 4K-Demo-Loops im Fernsehfachhandel kennt. Aber eben keine weichen Kontrastverläufe, die eher an analogen Film erinnern würden. Auf der anderen Seite erkennt man auf einem 4K-Monitor eben selbst die feinen Plattenrillen oder die (moirefreien) Stoff-Muster in der Rose und dem Schmetterling deutlich.
Und wo wir schon am Ball sind, wollen wir auch noch ein paar Worte über HEVC verlieren...