I Handling & Ergonomie
Im Vergleich zum Vorserienmodell hat sich an der hochwertigen Anmutung der EX1 nichts verändert und das ist auch gut so: Das Gesamt-Finish beeindruckt mit großer Präzision - auch was die Passgenauigkeit von Schaltern und Knöpfen anbelangt. Hier findet sich keine ungenaue Fuge, kein Klappern oder zu zart geratenes Bauteil. Die PMW-EX1 vermittelt die Robustheit einer Profimaschine, die auf den täglichen Einsatz bei Wind und Wetter abgestimmt wurde. Dies geht teilweise soweit, dass, wie bei Profi-Fujinons üblich, der Auslöser mit einer dicken Gummimanschette überzogen wurde und damit einiges an Druckkraft für den Kamerastart benötigt wird. Ein anderes Beispiel ist der On-Off-Schiebeschalter auf der Rückseite, der gegen ungewolltes An- oder Ausstellen relativ tief und schwergängig in das Gehäuse verlagert wurde oder der Druckknopf für den manuellen Weissabgleich auf der Vorderseite des Gehäuses, der nur minimal heraussteht und somit keine Angriffsfläche für Stöße bietet. Die EX1 schreit also an allen Ecken und Enden: Ich bin kompakt und robust und für Profis gemacht - sei es für den rauen Transport an entlegene Orten oder als Arbeitspferd im Kameraverleih - so schnell dürfte die EX1 nicht kaputt zu kriegen sein.

Zur Langlebigkeit beitragen dürfte ebenfalls das Wegfallen mechanisch bewegter Teile rund um die Aufzeichnungseinheit. Durch den Umstieg von Tape (oder Disk) auf SxS-Flash-Karten in Express-Card-Größe fällt eine Vielzahl von feinmechanischen Transportelementen weg. Preislich dürfen sich die SxS PRO Express Karten von Sony jedoch noch gerne nach unten bewegen. Im Strassenpreis-Vergleich liegen die 16GB Karten von Sony bei ca. 966,- Euro, während Panasonics P2 16GB für ca. 849,- Euro zu haben sind. Hier wird sich sicherlich mit der Zeit etwas bewegen.
Highlight und größter Trumpf der EX1 ist nach wie vor das integrierte Fujinon-Objektiv mit seiner absolut exzellenten Abbildungsleistung - und dies über den gesamten Bildbereich bis in die Ecken hinein. (S. Notizen aus dem Testlabor). Auflösung, chromatische Aberration, Lowlightverhalten sind derzeit einfach von einem anderen Stern und damit die neue Referenzklasse der slashCAM Redaktion. Mehr dazu in Kapitel III. Doch auch das Handling des Objektivs lässt kaum Wünsche offen. Mit dem äußeren Objektivring lässt sich schnell zwischen automatischer und mechanisch-manueller Schärfe entkuppeln. Die Linsengruppen bewegen sich gleichmässig und genau richtig gedämpft, der Zoom bietet mechanische Starts und Stops an und der Blendenring ist ein echter Blendenring, der in der Blendenautomatik rotiert und im manuellen Betrieb sich präzise an die entsprechenden Lichtverhältnisse anpassen lässt. Das Fujinon ist ein absoluter No-Brainer und es fällt tatsächlich schwer, an andere Cams zurückzukehren, wenn man einmal die hochwertige Mechanik des EX-1 Objektivs gespürt hat. Etwas Eingewöhnung bedarf die Dämpfung der Zoomwippe - hier liess sich nicht auf Anhieb gleichmässig zoomen, sondern erst nach etwas Übung.
Auch das VGA-Display hat im Serienmodell nichts von seiner Brillianz und sehr guten Auflösung verloren. Zwar sollte, wer manuell die Schärfe führen möchte, trotzdem mit einem Kontrollmonitor arbeiten, doch der Detailreichtum im VGA Display ist nach wie vor beeindruckend. Bei strahlendem Sonnenschein und lediglich dem eigenen Kopf als Schattenspender über dem Klappschirm waren Menueinfomationen oder Bildinhalte problemlos beurteilbar - das lässt sich von der Konkurrenz nicht ohne weiteres sagen.
Merklich sind hingegen die relativ langen Start- und Umschaltzeiten der EX1. Wer beispielsweise vom Kamerabetrieb in den Rekorder schalten möchte, um die soeben aufgenommenen Shots schnell mal zu sichten, darf ein Weilchen (ca. 5-8 Sekunden) warten, bis die Cam ihren neuen Betriebsmodus gebootet hat.
Jetzt aber zu den Qualitätsproben der EX1:
Die Tageslicht-Panorama-Schwenks wurden alle mit manuellem Weissabgleich, manueller Belichtung sowie auf Grund des sehr hellen Sonnenlichts mit 2 vorgeschalteten internen ND Filtern aufgenommen. Kontrolliert wurde die Belichtung mit eingeschaltetem 70% Zebra bei vollem Erhalt der Zeichnung des blauen Himmels. Ein Vergleich zur Belichtungsautomatik der EX1 brachte in dieser Situation genau die gleiche Belichtung. Mit entsprechend durchsonnten Motiven scheint die Automatik jetzt im Vergleich zur Vorserie besser klar zu kommen. Bei bedecktem, grauen Himmel belichtet sie noch einen Tick über, jedoch bei weitem nicht so kräftig, wie das Vorserienmodell.
Wir haben die MPEG2-Streams aus den MPEG4 Containern als m2v herausextrahiert. Das bedeutet, dass hier zum Download das unbearbeitete Rohmaterial direkt aus der EX1 vorliegt. Zum Betrachten der Shots empfehlen wir den kostenlosen, vielseitigen VLC-Player. Die Dateigrößen bewegen sich zwischen 20 und 200 MB.
Besonderes Augenmerk bei den Panoramaschwenks verdient die hohe Auflösung der PMW EX1, die sich beispielsweise im feingliedrigen Uferbereich sowie in der Auflösung der Wellenbewegung auf dem Wasser zeigt. HQ steht für High Quality mit 35 Mbit/S und zum Vergleich ebenfalls ein Shot mit 25 Mbit/S (SP).


















