Bedienung
Die HVX200 liegt, abgesehen vom relativ hohen Gewicht, gut in der Hand. Die Wertigkeit der Verarbeitung macht sich positiv in der Bedienung bemerkbar, vor allem die Bedienung rund um das Objektiv ist auf sehr hohem Niveau. Angefangen bei der großen, sehr gut justierbaren Zoomwippe, über das entriegelbare, perfekt manuell führbare Objektiv. Auch die Bedienung vom Handgriff her weiss zu gefallen, mit dem 3-modi-Schalter für unterschiedliche Zoom-Geschwindigkeiten. Zu den gut platzierten Elementen zählt das Blenderad an der linken vorderen Kameraseite, die frei belegbaren Programmiertasten, ebenfalls links, sowie die LCD-Sucher-Einheit, die wie gesagt bei direktem Sonnenlicht etwas mehr Kontrast mitbringen könnte. Ziemlich unverständlich hingegen ist die Navigation des Menues über ein Tastenkreuz an der Oberseite der Kamera geraten. Das Kreuz ist so ausgelegt, dass man seitlich vor der Kamera stehen muss und nicht normal hinter der Kamera. Auf Anfrage bestätigte Panasonic, dass bei der für Ende des Jahres geplanten HVX 210 eine komplett erneuerte Menue-Führung integriert wird, die besser aus der Perspektivik des Kameramanns bedient werden kann. Eher Geschmackssache oder Gewohnheit ist die Bedienung der Verschlusszeiten. Diese erfolgt bei der HVX200 über Tipptasten, die unter dem LCD-Screen liegen, bei anderen Camcordern erfolgt dies ebenfalls über ein Rad. Die Tasten für die Pegelkontrolle der Mikros liegen auf der Rückseite des Camcorders und lassen sich mit etwas Geschick auch problemlos bedienen. Der Vorteil dieser Pegelregeler liegt in einem schnellen Ablesen der aktuell anliegenden Aufnahmestärke des jeweils gewählten Mikros. Wer professionell Ton abnimmt, kommt ohnehin nicht um einen SQN herum und wird in der Regeln nicht ständig an den Reglern drehen wollen.

Das Handling der P2-Karten ist absolut überzeugend: Lautlos, sicher, schnell - was will man mehr? Sicher, etwas günstiger dürfen sie trotz der aktuellen Preissenkung noch werden - aber wer über einen entsprechenden Workflow bereits verfügt oder darüber nachdenkt, auf einen tapeless Workflow umzusteigen, der erhält damit ein ausgereiftes System. Auf einen Blick lässt sich über LEDs auf der Rückseite der Cam erkennen, welche Karte gerade aufzeichnet und im Sucher wird eingeblendet , wieviel Restzeit auf den eingesetzten Karten noch zur Verfügung steht.
Wir haben die Karten in einen älteren Mac G4 Laptop zum Capturen eingesetzt und waren sehr angenehm vom P2-Capture-Tool in der aktuellen Final Cut Pro Version überrascht. Die einzelnen Clips lassen sich auf der Karte als Thumbnails oder im vergrößerten Modus sichten und dann zügig auf die in Final Cut Pro angewiesenen Festplatten des Capture Verzeichnisses loggen. Einziger Kritikpunkt beim Loggen ist die seltsame Bezeichnung der DVCPRO HD Clips. Hier soll jedoch in der soeben angekündigten Version von Final Cut Pro Studio 2 Abhilfe geschaffen worden sein.
Zur Bestimmung der Schärfe des HD-Bildes sollte man sich grundsätzlich auf den Automatik-Fokus der Cam verlassen, weil weder Sucher noch Display ernstzunehmende Schärfe-Informationen liefern. Dies gilt jedoch für alle HD-Cams. Ein Kontroll-Monitor ist bei HD-Produktion einfach Pflicht. Als Fokussierhilfe stellt die HVX200 einen Fokus-Assist-Button zur Verfügung, der durchaus Annäherung an die höchstmögliche Schärfe erlaubt - die Erfahrung zeigt jedoch, dass die Automatik in 90% der Fälle am sichersten arbeitet - für den Rest wird über Komponente ein externer Monitor angeschlossen.
Da wir gerade beim Thema "anschließen" sind: Unbestätigten Gerüchten zur Folge soll die nächste Version der HVX 200, die HVX 210 über einen SDI-Out verfügen. Wer also nicht ohne hochwertiges, unkomprimiertes SDI-Signal leben kann, sollte sich noch bis Ende des Jahres gedulden, dann wissen wir mehr.



















