Bedienung
Die Bedienung der Kamera wurde etwas umgestaltet. So gibt es neben der bekannt, bewährten iA-Vollautomatik jetzt auch noch iA+ (Intelligent Auto Plus). Hier kann man die Helligkeit und die Bildcharakteristik (wärmer/kälter) während der Aufnahme mit zwei Touchdisplay-Tasten dauerhaft korrigieren. Dazu fiel uns auf, dass nun im manuellen Modus die Blende nicht mehr gesetzt bleibt, wenn man anschließend zur manuellen Verschlusszeit-Einstellung (Shutter) springt. Das ist erst mal kein Drama, denn wenn man den Shutter zuerst festsetzt, bleibt dieser auch nach Änderung von Blende und Gain fest.
Sony Camcorder in dieser Preisklasse haben ja die etwas zweifelhafte Eigenschaft, dass sich Shutter und Blende nicht gleichzeitig manuell festsetzen lassen. Wir hoffen dass Panasonic hier nun nicht auch versucht, diese Form der manuellen Limitierung wieder mittelfristig einzuführen, um mehr Profi-Modelle wie die AC90 verkaufen zu können.
Vielleicht um gegen Sonys größten Pluspunkt - den schwimmenden Bildstabilisator Balanced Optical Steady Shot - anzutreten, kann Panasonic nun auch einen schiefen Bildhorizont digital korrigieren. Zusätzlich gibt es eine einblendbare Wasserwaage, die mit dünnen Haarlinien im Bild kennzeichnet, ob die Kamera korrekt ausgerichtet ist. Leuchten alle Linien grün, ist die Kamera perfekt im Lot.
Viel manuelle Kontrolle und gute Austattung
Ansonsten setzt die HC-X929 ein weiteres mal ihren Schwerpunkt auf solide Basis-Videoeigenschaften und gute Ausstattung die in dieser Preisklasse viele engagierte Amateurfilmer überzeugen dürften. Viele manuellen Kontrollmöglichkeiten, auch bei der Bildcharakteristik, gepaart mit einem Kopfhörer- und Mikrofonanschluss (manuell aussteuerbar), ein zusteckbarer Zubehörschuh und ein integrierter Sucher sind für viele Filmer nach wie vor ein wichtiges Kaufargument, das man gar nicht mehr so selbstverständlich in dieser Preisklasse findet. Dass die Bedienung dann noch durch einen mehrfach belegten Objektivring und Hilfsfunktionen wie Zebra, Histogramm oder Belichtungsmesser unterstützt wird, weiß sogar mancher Profi zu schätzen.
Der Sucher ist übrigens nach wie vor nicht sonderlich scharf, jedoch ist uns dieses Jahr erstmalig aufgefallen, wie gut der "Camera Function"-Button beim Sucherfilmen mit dem Objektivring harmoniert. So erlaubt er das blinde Durchsteppen aller wichtigen manuellen Funktionen wie Shutter, Blende, Weißabgleich oder Fokus während der Ring als Selektionswerkzeug funktioniert. So muss man das Auge nie von Sucher entfernen, wenn man etwas an der Kamera einstellen will. Und wir haben uns immer gefragt warum der Knopf fast gar nicht zu erreichen ist, wenn das Display geöffnet ist. Na eben, weil er in erster Linie fürs Sucherfilmen mit geschlossenem Display gedacht ist. Übrigens lässt sich die Kamera durch Ein- und Ausfahren des Suchers auch Ein- und Ausschalten.