Test Perfect Match Nvidia Geforce RTX 5090 - Die beste Grafikkarte für Blackmagic DaVinci Resolve

Perfect Match Nvidia Geforce RTX 5090 - Die beste Grafikkarte für Blackmagic DaVinci Resolve

Die RTX 5090 ist das neue Consumer Grafikkarten-Flaggschiff von Nvidia. Da müssen wir natürlich unbedingt mal schauen, wie sich die neue Karte unter Blackmagic DaVinci Resolve schlägt.

// 14:57 Do, 23. Jan 2025von

Alle zwei Jahre gibt es im Markt der Consumer Grafikkarten (GPUs) einen Wechsel der zugrundeliegenden Chiparchitektur. Neben Nvidia spielen in diesem Spiel AMD und neuerdings auch Intel mit. Gerade beginnt mit der Einführung der RTX 5090 wieder ein solcher Generationswechsel - doch dieses Jahr ist anders. Denn AMD verzichtet in diesem Zyklus darauf, in der Oberklasse mitzuspielen und Intel konnte bis heute noch nicht einmal in Oberklasse-Gefilde vordringen - sondern sammelt aktuell "nur" Achtungserfolge mit Einstiegsmodellen, die jedoch aufgrund unerwarteter Knappheit nicht einmal besonders günstig ausfallen. Und so steht Nvidias neuestes Top-Modell nun bereits zum Start ungewohnt konkurrenzlos da.



Doch trotz des ausbleibenden Konkurrenzdrucks seitens AMDs hat Nvidia beim Topmodell RTX 5090 gegenüber dem Vorgänger RTX 4090 trotzdem noch einmal deutlich zugelegt. So steigt der Speicherdurchsatz von 1.008 GB/s auf satte 1.792 GB/s und die Zahl der aktiven Shader Rechenkerne erhöht sich von 16.384 auf 21.760 Stück. Der Basistakt der Recheneinheiten wurde dagegen zugleich um ca. 10 Prozent gesenkt, wohl auch, um den nun ziemlich üppigen Stromverbrauch von fast 600 Watt etwas im Zaum zu halten. In Summe steht auf dem Papier damit schon mal eine Leistung von 104,9 TFLOPS (FP32), die gegenüber der RTX 4090 mit 82,6 TFLOPS einen Leistungszuwachs von ca. 25 Prozent erwarten lässt. In Applikationen zur Videobearbeitung ist jedoch der Speicherdurchsatz oft der eigentliche Flaschenhals, weshalb man zusammen mit der um 75 Prozent gestiegenen Speichertransferrate an einigen Stellen signifikante Geschwindigkeitszuwächse erwarten darf.



Dennoch behält Nvidia seine Konkurrenz weiter aufmerksam im Auge: Schließlich sollte auch Apple durch das neue GPU-Monster wirkungsvoll auf Abstand zu halten sein. Apples schnellster Resolve-Rechenknecht ist gerade der nicht mehr ganz so aktuelle M2-Ultra-Prozessor im Mac Studio oder Mac Pro. Dieser rechnet allerdings "nur" mit maximal 27,2 FP32-TFLOPS bei einem Speicherdurchsatz von gerade mal 800 GB/s. Dafür ermöglicht Apple mit seiner Unified Memory Architektur Speicheroptionen bis zu 192 GB RAM, die gerade für zukünftige KI-Anwendungen begehrlich sein könnten.



Bei Nvidias Consumer-GPUs bleibt man dagegen in dieser Generation auf maximal 32 GB VRAM beschränkt. Für relevante Applikationen zur Videobearbeitung spielen GPU-Speicher über 16 GB allerdings sowieso nur eine Nebenrolle - wie auch in unseren Benchmarks. Vor den ersten aussagekräftigen Zahlen aus unserer Praxis stehen somit nur noch ein paar Bemerkungen zum Einbau der Karte...





Einbau, Installation und Betrieb - Nvidia RTX 5090

Es ist zwar nicht abzusehen, wie leicht man als potentieller Käufer in nächster Zeit an die Founders Edition der RTX 5090 gelangen kann, aber alleine das Konzept dieser PCIe 5.0-Steckkarte könnte es Wert sein, sich um genau um diese Version zu bemühen: Denn für ein GPU-Flaggschiff fällt die von Nvidia selbst vertriebene Karte ziemlich schlank aus: Nur zwei Slots belegt dieses RTX 5090-Modell, was gegenüber vielen dicken Brummern der letzten Generation schon beinahe dürr anmutet:



600W bei nur 2-Slot-Breite - RTX 5090 Founders Edition
600W bei nur 2-Slot-Breite - RTX 5090 Founders Edition


Um allerdings die Karte mit 600W zu versorgen, ist entweder ein modernes Netzteil mit einem 16-pin 12VHPWR Anschluss vonnöten. Oder man behilft sich mit dem beiliegenden Adapterkabel für vier (!!) klassische 8 Pin PCI-Stromstecker. Mit etwas Reserve im Hinterkopf darf man darum für eine RTX 5090 wohl lieber gleich ein 1000W Netzteil im Desktop-Gehäuse einplanen.



Die Installation selbst verlief wie gewohnt auch mit dieser Nvidia Karte unter Windows problemlos. Karte eingesteckt, neueste Treiber installiert und läuft. Apropos unauffällig: Bei ruhendem Desktop ist die Karte im Betrieb nahezu unhörbar. Unter Last bleiben deutlich vernehmbare Lüftergeräusche dagegen nicht aus, weshalb man für seinen Arbeitsplatz auch durchaus ein Gehäuse mit guter Lärmdämmung einplanen darf. Außerdem bleibt man so auch von dem deutlichen Spulen-Rasseln verschont, das bei manchen Effekten sehr klar zu vernehmen ist.







Blackmagic RAW Benchmark - Nvidia RTX 5090

Typischerweise fällt unser erster Blick wie immer auf den Blackmagic RAW Benchmark. Dieser testet unter verschiedenen System-Architekturen die soft- und hardware-optimierte Decodierung des Blackmagic RAW Codecs in diversen Auflösungen und Qualitätsstufen. Auch diesen Test absolviert die RTX 5090 problemlos:



Perfect Match Nvidia Geforce RTX 5090 - Die beste Grafikkarte für Blackmagic DaVinci Resolve : Speed Test RTX5090


Allerdings fallen hier einige Zahlen besonders auf, wenn man einen Blick in unsere etwas schludrig geführte BRAW-Decoding Vergleichstabelle der letzten Jahre blickt.



Die Nvidia RTX 5090 Super agiert hier zwar ungefähr 20 Prozent schneller als eine früher getestete RTX 4080 Super. Da diese bei uns wiederum kaum schneller lief, als eine deutlich günstigere Intel ARC 770 Karte, hatten wir ursprünglich noch den 256 Bit Speicherbus als Systembremse im Verdacht. Dass nun auch die weitaus schnellere RTX 5090 hier nicht mehr deutlich zulegt, könnte vielleicht einer fehlenden Softwareoptimierung geschuldet sein.



Wahrscheinlicher profitiert Blackmagic RAW jedoch deutlich von Unified-Memory Architekturen - denn selbst die kleinsten "Pro Mac"-Prozessoren mit 200MB/s Speicherdurchsatz übertreffen schon die Decoding-Werte der RTX 5090. Und ein aktueller M4 Max kommt hier sogar auf fast die vierfache BRAW-Decoding-Leistung einer RTX 5090. Da selbst die schnellsten PC-Desktop Plattformen aktuell nur knapp 100 GB/s erreichen, ist daher stark anzunehmen, dass dieser Benchmark durch Speicher Transfers mit dem PC-Hauptspeicher gebremst wird. Wir planen, dieses Nadelöhr übrigens in einem separaten Artikel noch genauer zu analysieren, um hier mehr Klarheit zu schaffen.



In der Praxis ist die Leistung der RTX 5090 beim BRAW-Decoding für die meisten Anwendungsfälle dennoch schnell genug, da sie selbst 8K noch mit über 71 fps in der niedrigsten Kompressionsstufe decodieren kann. Allerdings lassen höhere Werte grundsätzlich immer noch mehr Raum für zusätzliche GPU-Echtzeit-Effekte.





4:2:2 Hardware-Decoding mit der Nvidia RTX 5090

In deren vermehrten Genuss kommt man nun allerdings, sobald man 4:2:2 10 Bit Codec Material in der Timeline bearbeitet. Denn erstmals unterstützt Nvidia nun das Dekodieren dieser Formate in Hardware. Bereits eine Hardware-Decoding-Einheit dieser neuesten, sechsten Generation soll bis zu acht 4K-Streams mit 60 fps decodieren können. Und die RTX 5090 sowie die RTX 5080 sind sogar gleich mit zwei Decodern ausgestattet. Die RTX 5070 / 5070 Ti soll dagegen nur mit einer Decoding-Einheit ausgeliefert werden.



10 Bit 4:2:2 Log-Aufnahmen sind wohl aktuell das effizienteste (und meistgenutzte) Format, um mit modernen Kameras Videoaufnahmen für professionelle Nachbearbeitung aufzuzeichnen. Apple unterstützt diese Formate bereits seit Jahren im Hardware-Decoding, doch am PC unter Windows war dies bislang nur mit Intel-CPUs möglich. Wer dagegen in seinem Rechner nur AMD oder Nvidia Komponenten verbaut hatte, musste diese Codecs in Software decodieren – was unnötige Rechenkapazitäten verschlingt und nicht selten in ruckeliger Wiedergabe auf der Timeline resultiert. Außerdem raubt das Decoding per Software natürlich Rechenressourcen, die dann eventuell für weitere Echtzeit-Effekte fehlen.



Wir konnten die Unterstützung für das Hardware 4:2:2 10 Bit Decoding bereits in einer vorveröffentlichten Presse-Demoversion von Blackmagic DaVinci Resolve mit diversen 4:2:2 10 Bit Clips (u.a. von Canon, Panasonic und Sony) testen. Alle Clips ließen sich hier auch mit vier Spuren ruckelfrei auf der Timeline scrubben, wobei in unserer speziellen Resolve Preview-Beta der zweite Hardware-Decoder niemals angesprungen ist. Zum Hardware-Decoding macht ein aussagekräftiger Test deswegen erst mit einer finalen Integration in Resolve Sinn. Die vorliegende Demoversion macht jedoch schon einen sehr guten Eindruck, da sich die Timeline mit zahlreichen, unterschiedlichen 4:2:2 10 Bit Clips absolut responsiv bei ruckelfreier Wiedergabe bedienen ließ.





Benchmarks in Resolve 8K - Nvidia GeForce RTX 5090

Das führt uns nun zu den einzelnen Test-Disziplinen unter Resolve. Und damit zu unserer Übersichtstabelle mit aktuellen 8K-Vergleichswerten:



Workstation 8K Benchmark, Resolve 18/19
Platform50 Curved CC Nodes 24pMotion Blur Better,Large,30.0Spatial NR, small, 50,50Spatial NR, large,100,100Temp NR 1 faster small 50 50 50Temp NR 2 better large 50 50 50

Mac Mini M4 24GB

8,53,56,525,52,75

Lenovo Yoga 9i mobile RTX 4070

7,258,513,25412,56,5

Intel Arc 770 (Desktop)

10,258,520,56,513,56,5

RTX 2080 Ti (Desktop)

10,513216,51710

Apple M4 Max 40GPU 512 Bit

24172482413

AMD RX 7900 GRE (Desktop)

12,7517,518,55,52414,5

Nvidia RTX 4080 Super (Desktop)

15,2522,25249,52416,5

Nvidia RTX 5900 (Desktop)

24(70%)24(70%)24(60%)18(100%)24(60%)24(90%)

Alle Benchmarks unter Version 18/19 von DaVinci Resolve Studio. Alle Spalten beschreiben die Wiedergabe in fps. Die Messungen wurden ohne aktive Scopes sowie ohne eine aktive Vorschaukarte ermittelt.



Es war ja schon zu erwarten, aber hier noch einmal schwarz auf weiß: In allen Tests setzt sich die RTX 5090 souverän vor alle Mitbewerber, die wir bisher bei uns in der Redaktion hatten. Sogar im extremen Node Stacking mit 50 Layern in 8K schafft Nvidia jetzt ruckelfreie 24 fps, was bisher eine Domäne von Apple-Rechnern war.



Allerdings bringt uns die RTX 5090 zugleich auch endgültig in die Test-Bredouille, weil unser 8K Test leider immer noch auf 24 fps limitiert ist. Wir haben diesen Test aus Gründen der Vergleichbarkeit über die Jahre unverändert gelassen. Doch was seinerzeit noch nach ferner Zukunft klang, ist mit der RTX 5090 nun wahr geworden: Die meisten der getesteten GPU-Effekte laufen nun bei 24p8K in Echtzeit. Um zu sehen, wie nah die Karte am Limit agiert, haben wir in der Tabelle daher noch in Klammern die GPU-Auslastung bei dem jeweiligen Effekt angegeben. 100% bedeutet, dass die GPU bei 24fps bereits am Limit arbeitet, während 60% bedeutet, dass auch noch ein paar andere, "leichte" Effekte dazu genutzt werden könnten.





Es gibt also keine Ausreden mehr, ein neuer Benchmark muss zwingend her. Wir sind auch schon seit längerem am Werkeln, aber wir wollen natürlich auch den kommenden KI-Funktionen gerecht werden - und das natürlich möglichst zukunftstauglich für eine längere Nutzungsdauer des nächsten Benchmarks.



Wer heute schon auf KI-Funktionen unter Resolve schielt, kann aktuell mit einer Nvidia Karte aber sowieso praktisch nichts verkehrt machen, es sei denn man benötigt noch mehr als 32 GB Speicher. Und selbst diesen Markt wird Nvidia sicherlich in Kürze für KI-Interessierte bedienen. Allerdings dann sehr wahrscheinlich auch deutlich höheren Preisregionen.





Fazit

Wer noch auf eine klassische Windows-Desktop/Workstation für seine Medienarbeit setzt, kann sich mit der RTX 5090 ein Spitzensystem für Resolve zusammenschustern, das aktuell schlichtweg konkurrenzlos ist. Angesichts der gebotenen Leistung wirkt der Preis von 2300 Euro für die Karte keineswegs übertrieben.



Nicht nur, dass kein anderer Hersteller in dieser Preislage nur annähernd diese Leistung für GPU-Effekte bieten kann. Auch mit dem endlich integrierten 10b422-Decoding macht Nvidia den Videoschnitt nun für alle Anwender mit professionellen Codec-Formaten noch einmal deutlich responsiver. Und nicht zuletzt werden die in Zukunft immer häufiger anzutreffenden KI-Effekte von dieser Karte bestmöglich unterstützt werden. In Summe ergibt dies ein nahezu uneingeschränkt empfehlenswertes Produkt für alle Resolve Anwender, die noch Zugriff auf einen PCIe-Steckplatz haben - und die gebotene Echtzeitleistung bei der täglichen Arbeit produktiv nutzen können.



Perfect Match Nvidia Geforce RTX 5090 - Die beste Grafikkarte für Blackmagic DaVinci Resolve : RTX5090 189


Ähnliche Artikel //
Umfrage
    Welche Streaming-Dienste nutzt Du?













    Ergebnis ansehen

slashCAM nutzt Cookies zur Optimierung des Angebots, auch Cookies Dritter. Die Speicherung von Cookies kann in den Browsereinstellungen unterbunden werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mehr Infos Verstanden!
RSS Suche YouTube Facebook Twitter slashCAM-Slash