Gleichstand in FullHD
Interessanterweise konnte Nikon in der FullHD-Bildqualität zu Zeiten der 5D Mk3 sogar technisch mindestens aufschließen (u.a. mit der D810/D750/D7100, D5200 ), jedoch war das Kind schon in den Brunnen gefallen und das Gros der DSLR-Filmer hatte sich bereits auf Canon festgelegt. Doch mit 4K starten nun beide Hersteller nun deutlich zeitnäher ins Rennen. Das liegt daran, dass sich Canon lange Zeit gelassen hat 4K überhaupt in seinen Fotoapparaten zu integrieren. Das Rennen machen zudem gerade andere Hersteller wie Panasonic oder Sony, die das Thema 4K-Video schon früh in ihren Modellen weitaus stärker verankert hatten.

Und so stehen wir nun vor der D850. Sie ist nicht Nikons erste DSLR mit 4K-Aufzeichnung, jedoch die erste, die hierfür die volle Sensorfläche nutzen kann. Dazu hat Nikon bei ihr auch erstmals Features wie Peaking integriert, was die Kamera nicht nur gegenüber Canons direktesten Konkurrenten, der 5D Mk4 interessant erscheinen lässt. Allerdings wirkt auch die unverbindliche Preisempfehlung von 3.800 Euro Ende 2017 für Filmer nicht wie eine EInladung zum Systemwechsel...
Haptik und Ausstattung
Schon erste Kontakt mit der D850 vermittelt Professionalität: Ein massiver Brocken Technik, der aufgrund seiner typischen Nikon Ergonomie sofort vertraut in der Hand liegt. Im wahrsten Sinne hervorstechend ist das ausklappbare Display, das sich Filmer meistens noch öfter wünschen als Fotografen.

Durch die Touch-Funktionen bekommt man einen weiteren Freiheitsgrad in der Bedienung, wobei sich die Kamera ebenso ohne Displayberührung aufgrund der vielen Knöpfe und Schalter vorzüglich bedienen lässt. Die freie Einstellung der Blende in der Live-View ist mittlerweile keine Thema mehr und möglich. Und auch, wenn die Konzeption der Kamerabedienung in erster Linie der fotografischen Anwendung geschuldet ist, empfinden wir die Bedienung mit Blendenrad und Belichtungszeit im schnellen Drehrad-Zugriff auch für Filmer als angenehm.
Nichts derart subjektives muss man über Einschaltzeit sagen. Schalter auf “ON”, und L(ive)V(iew)-Taste gedrückt, schon ist die Kamera in weniger als einer Sekunde für Videoaufzeichnung aufnahmebereit. Dies empfinden wir als wichtig, weil man so guten Gewissens die Kamera auch zwischendurch ausschalten kann um Akku zu sparen. Der mitgelieferte Akku hält übrigens bei kontinuierlichem Filmen fast 90 Minuten durch.