4K-Funktionalität

Es ist naheliegend, dass man die Nikon D850 in erster Linie an Canons 5D Mk4 misst. Gerade beim 4K-Signalfluss gibt es dabei signifikante Unterschiede. Die Canon kann 4K intern sogar mit 4:2:2 Farbsubsampling (in MJPEG) aufzeichnen, jedoch ist diese genaue Farbunterabtastung für einen 1:1 Sensor-Readout dies gar nicht einmal unbedingt notwendig. Für die interne MJPEG-Aufzeichnung in 4K muss man dabei große Speicherkarten einplanen, denn mit rund 70MB/s Datenrate fallen bei Canon pro Minute aufgezeichnetes Video über 4 GB Daten an.



Die Nikon zeichnet dagegen 4K intern “nur” in H.264/4:2:0 mit 150 Mbit/s auf. Weil die D850 jedoch eine Art Oversampling betreibt stünde gerade ihr eine 4:2:2 Aufzeichnung besonders gut. Diese Farbunterabtastung lässt sich immerhin extern über HDMI (allerdings nur in 8 Bit) erzielen. Hierfür bietet Nikon einen Mini-HDMI-Port, und nicht wie viele Konkurrenten die extrem filigrane Micro-HDMI-Buchse. Panasonic zeigt dagegen bei der GH5 mit einer einfachen, großen HDMI-Buchse wie man Filmerwünsche ernsthaft bedienen kann.



Einen externen Recorder kann man bei Canons 5D Mk4 übrigens nur für FullHD-Aufzeichnung nutzen, denn die 4K-Auflösungen werden hier nicht einmal über HDMI ausgegeben. Zur Bildqualität der D850 hatten wir ja bereits einen separaten Artikel auf slashCAM veröffentlicht.



Es gibt neben 25p, 30p, 50p und 60p auch eigene 24p-Formate, jedoch kann die Kamera keine 1/24s oder 1/48s Belichtungszeit einstellen. 1/25s sind beim filmen die längste Belichtungsdauer.






Bedienung

Die D850 bietet zur Belichtungskontrolle ein Histogramm, das aber nicht im Display verschiebbar ist und oft wichtige Bildbereiche überlagert. Dazu hat die D850 in der Wiedergabe eine Ansicht, die neben dem Vorschaubild auch eine nach Kanälen getrennte RGB Histogramm-Anzeige bietet (allerdings nur von dem ersten Frame der Aufzeichnung). Dies ist sehr praktisch, weil man hier zuverlässig sehen kann, ob einzelne Farbkanäle clippen. Zusätzlich kann man sich sogar die geclippten Bereiche in der Vorschauansicht blinkend anzeigen lassen.



Nikon D850 - 4K(önigin) für Vollformat-DSLR-Filmer  : D850 back


Fokuspeaking war der heiß ersehnte Wunsch vieler Nikon Filmer, den die D850 nun auf den ersten Blick erfüllt. Die Funktion war erst einmal für uns gar nicht so leicht zu finden, da sie a) etwas unkonventionell mit “Konturfilter-Pegel” übersetzt wurde und b) nicht zu aktivieren ist, solange man ein 4K-Format eingestellt hat. Erst in FullHD-Auflösungen lassen sich Peaking Farbe und Stärke definieren und bei Bedarf zuschalten. Das ist für uns absolut unverständlich, da das Peaking im Fotomodus sogar bis zu 8K Sensorauslesung funktioniert. Immerhin funktioniert (auch) in 4K die Displayvergrößerung als Fokushilfe tadellos. Sie zeigt selbst bei großen Faktoren alle 4K-Details, ohne dass die Bildwiederholrate einbricht.



Die große Enttäuschung ist jedoch der Autofokus beim Filmen. Trotz spannender Features wie Touch Focus und Gesichtserkennung gelang uns keinerlei sanfte Schärfeverlagerung. Jede neue Schärfe-Ebene wird von der Kamera beidseitig mit sichtbaren “Schüben” angefahren und hektisch justiert. Beim Fotografieren ist die ja kein Problem, aber eine kontinuierliche, saubere Schärfeverlagerung bekommt man mit der Nikon D850 deswegen nur manuell hin. Hier hat Canon mit dem Dual Pixel Autofokus wirklich einen dicken Pluspunkt zu bieten.




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