Mittlerweile funktioniert in den Test-Builds auch schon die Crop-Mode-Preview hinreichend genau (allerdings nur in schwarz/weiß), weshalb wir uns noch einmal kurz daran gewagt haben, unser Testchart in diesen Modi abzufilmen. Da die Auflösung der Kamera dabei nahe an 4K herankommen kann (wenn auch nur wenige Sekunden in diesem Modus) wachsen wir mittlerweile aus unserem 7 Jahre alten Testbild heraus. Man sieht zwar noch deutlich klare Unterschiede, jedoch bleiben wichtige Testfrequenzen für die 4K-Auflösung außen vor. Bevor wir jedoch mit einem neuen Testverfahren an den Start gehen, begnügen wir uns erst einmal noch mit dem alten, auch der heiligen Vergleichbarkeit wegen.
Vielleicht noch ein kurzer Backgrounder: Mit dem Magic Lantern RAW Hack kann die 5D Mk3 nicht nur den vollen Sensor auslesen und mit maximal 1920 Horizontal-Pixeln speichern, sondern auch nur einzelne Bildauschnitte des Sensors (daher das Wort Crop) nutzen. In diesen Modi entspricht jeder Pixel des 5760 × 3840 Sensors genau einem Pixel der RAW-Aufzeichnung. Es werden also keine Pixel zusammengefasst, gemixt oder ausgelassen. Somit verspricht die native 1:1-Pixelauslesung maximale Schärfe, die sogar über 1920 Horizontal-Pixel hinausgehen kann.
Da nur ein Teil der Chipfläche ausgelesen wird, verringert sich jedoch der Crop-Faktor. Das Auflösungs-Limit bestimmt dabei nur die Geschwindigkeit der eigenen Speicherkarte, bzw. die theoretisch maximalen 167 MB/s der CF-Schnitstelle.
In unserem Crop-Calculator kann man mit entsprechenden Auflösungen schön spielen und bekommt die exakte Datenrate (bei 14 bit RAW), den resultierenden Crop-Faktor bezogen auf Kleinbild sowie die Aspect-Ratio geliefert.
Wahrscheinlich wird in der finalen Version die horizontale Sensor-Auflösung immer ein Vielfaches von 16 sein, weshalb gerade die maximale Horizontal-Auslesung in den aktuellen Versionen 3584 Pixel beträgt. Nach den letzten Optimierungen scheinen übrigens stabile 125 MB/s nicht mehr allzu utopisch. Falls sich nun noch ein CF-Karten Hersteller finden sollte, der entsprechend schnelle Karten ohne große Serienstreuung auf den Markt bringt, dürfte Canon dank Magic Lantern das 3K-Triple gelingen: 5D MK3 mit 3K-Auflösung für 3K Euro. Sprich die ersehnten 2880 x 1080 bei 24fps mit einem Crop von 2.0, einer schönen Cinema-Aspect Ratio von 2,67 bei 124 MB/s.
Und das führt uns nun direkt zurück zum Thema, wie die 5D Mk3 bei diesen Auflösungen denn eigentlich aussieht, bzw. auflöst. Hierfür haben wir euch diesmal eine visuelle Pyramide gebastelt (die auch unser Layout etwas sprengt)...

Wie man sehen kann, schlägt sich die 5D MK3 beachtenswert. Auffällige Moirés oder Aliasing Strukturen konnten wir nicht ausmachen. Der 1920er-Crop ist übrigens nicht ganz geglückt und ist leider ein paar Pixel zu groß geraten (dazu zeigt er evtl. einen defekten Pixel). Wie es scheint ist die Display-Preview in diesem Modus noch nicht hunderprozentig exakt.
In manchen Modi waren dazu noch weitere Verrenkungen mit der Kamerapositionierung nötig, um auf den richtigen Bildauschnitt zu kommen. Hier ist bei Magic Lantern noch viel mit heißer Nadel gestrickt. Dennoch gelangen uns immerhin alle anderen Auflösungen in der Relation dagegen praktisch perfekt. Die Schärfe ist dennoch mit Vorsicht zu beurteilen, da auch der von uns benutze Adobe DNG-RAW-Konverter in der Default-Einstellung leicht nachschärft. Diese Entscheidung bleibt letztlich beim Anwender in der Postproduktion und ist in Berichten wie diesem schlichtweg der (unserer) Willkür unterworfen. Vergleicht man die Ergebnisse mit dem 4K-Modus der EOS 1D C (ganz unten, in C-Log), so sieht man dennoch, dass die 5D-Mk3 sich hier prinzipiell nicht zu verstecken braucht.
Dank geht ein weiteres mal an Andrew Reid von EOSHD, mit dem wir diesen kurzen Test zusammen durchgezogen haben.