Rolling Shutter
Erfreuliches gibt es vom Rolling Shutter zu berichten. War die Terra 6K noch von starkem Wobbling geplangt, hat sich Terra 4K deutlich gebessert. Wir verorten ihre Auslesegeschwindigkeit im Bereich von 12-16ms, was sich absolut auf Augenhöhe mit der Konkurrenz befindet. Sollte die Terra 5K mit ihrem Global Shutter einmal ausgeliefert werden, könnte sie dies sogar noch toppen.
Farben bei 1200LUX
Schon das 6K-Modell verzauberte uns bei der Color Science. Auch das 4K-Modell steht hier seinen Geschwistern nicht nach und liefert sehr ansehnliche Ergebnisse. Hier einmal unser 1200LUX-Testbild mit KineLog aufgezeichnet:

Für unseren Geschmack reicht dabei schon eine leicht S-förmige Kontrast-Kurve, um dem Bild den nötigen Pep mitzugeben. Die Farben sehen dabei nach unserem Geschmack auch ohne spezielle Entzerrungs-LUT schon sehr stimmig aus:

Lowlight 12 LUX
Sehr interessantes gibt es im Datenblatt zum Sensor zu lesen: So soll er ein Dual Native ISO Sensor sein, der zwei Base ISO Werte annehmen kann: Die Base ISO 800 wird bei allen ISO Werten unter 1280 genutzt, die Base ISO 3200 greift dagegen ab ISO1280. Warum die Base ISO3200 nicht erst ab ISO3200 genutzt wird bleibt dabei rätselhaft. Ebenso wie die Herkunft des Sensors. Sollte hier etwa Panasonic als Lieferant herhalten? Dafür spräche, dass “Dual Native ISO” eigentlich eine Panasonic-exklusive Technologie ist. Und auch das etwas unübliche Sensor-Format würde gut als Multi-Aspect-Ratio Sensor in eine Micro FourThirds Kamera passen.
Wie dem auch sei, auch bei wenig Licht verhält sich die Terra 4K ihrer Senselgröße entsprechend. Hier einmal unser Testkasten bei 12 LUX mit F2, 1/24s und ISO800:

Und das gleiche nocheinmal mit dem gehobenen DUAL-ISO-Punkt bei F2,8, 1/24s und ISO 6400:

Das Rauschen empfinden wir bei beiden Aufnahmen subjektiv als sehr angenehm. Die Terra 4K rauscht weniger als eine EVA1, aber mehr als eine URSA Mini Pro. Artefakte bleiben aufgrund der niedrigen Prores 4:2:2 HQ Kompression weitgehend aus. Die KineRAW-Aufzeichnung beherrschte unsere Terra 4K noch nicht.
Sensor-Fazit
Die Terra 4K glänzt vor allem bei der guten Color Science und der verringerten Auslesezeit des Rolling Shutters, die nun auf Augenhöhe mit der direkten Konkurrenz steht. Der 1:1 Sensor-Readout liefert bei der Schärfe zwar ein gutes Ergebnis, wird jedoch von Kameras mit Sensor-Downsampling mittlerweile oft übertroffen. Ein Herunterskalieren in der Postproduktion (wie bei der Terra 6K) ist mit der Terra 4K in 4K prinzipbedingt nicht möglich. Dafür ermöglicht das 1:1 Pixel-Verhältnis relativ große Sensel, die bei wenig Licht die Kamera konkurrenzfähig platzieren. Der Crop-Faktor liegt mit 1,85 schon spürbar unter Super35mm, dafür nutzt man auch niemals die möglicherweise schlechteren Randbreiche einer Optik.