Test JVC GZ-VX815 und GZ-VX810

JVC GZ-VX815 und GZ-VX810

Wir haben uns die Zeit genommen, einen kurzen Blick auf die neuen "kleinen, schwarzen" von JVC zu werfen. Schick und klein sind sie wirklich, aber stimmt auch die Bildqualität?

// 16:55 Mi, 30. Jan 2013von

Um mehr Camcorder-Modelle im Frühjahr durchschleusen zu können, haben wir uns vorgenommen uns bei der Texten etwas kürzer zu fassen. Ein erster Versuch in diese Richtung sind dabei die neuen JVC Oberklassenmodelle GZ-VX815 und GZ-VX810. Dabei kann der Stil im Sinne eines schnellen Outputs mal durchaus etwas stichwortartig ausfallen. Wir hoffen jedoch, dies ist durchaus in eurem Sinne, wenn es dafür mehr Output an dieser Stelle gibt. Und los gehts....



Sieht man sich den Vergleich zwischen den beiden Modellen auf der JVC-Webseite an, so staunt man nicht schlecht. Der einzige Unterschied scheint ein beigelegtes HDMI-Kabel zu sein. Wir hatten jedenfalls die JVC GZ-VX815 in unserem Test, falls in Zukunft noch andere Unterschiede an Licht kommen sollten.



Die Kamera macht durch ihre kantige Form einen schönen und schlichten Eindruck:



JVC GZ-VX815 und GZ-VX810 : cam0




Ausstattung

Der Objektiv-Verschluss ist halbbautomatisch, d.h. er muss immer manuell von Hand geschlossen werden, springt aber auf, sobald man das Display ausklappt. Das 3-Zoll-Touch-Display selbst ist mit seinen 230.000 Pixeln für einen HD Camcorder schon äußerst gering auflösend und ist beim manuellen Fokussieren keine Hilfe. Auch Peaking oder Expanded Fokus sind nicht vorhanden.



Der 1/2,3 Zoll-BSI-Sensor wird von einem lichtstarken F1.2 Objektiv unterstützt, das mit einer Kleinbild-Anfangsbrennweite von 29.4mm ziemlich weitwinkelig ausfällt. Der optische 10fach-Zoom endet übrigens bei ebenfalls bemerkenswerten F2.8. Allerdings sind trotz dieser guten Werte praktisch keine Bokeh-Effekte zu erzielen, da der Sensor mit einem geschätzten Crop-Faktor von ca. 6 hierfür einfach zu klein ist.



Neben iFrame (mit 960 x 540 oder (Achtung neu!)1280 x 720), beherrscht die Kamera AVCHD-Aufnahmen, allerdings nur mit 50i bis zu 24 Mbit/s. Bei der Wiedergabe über die Kamera können die Videos auch auf 1080p50 interpoliert werden.





Bedienung

Die Bedienung der Kamera ist praktisch nur über das Menü möglich. Und das ist verschachtelter, als bei allen Konkurrenten. Um beispielsweise die Blende manuell einzustellen, sind mindestens 5 Touchaktionen notwendig. Und das ohne die Einstellung am Display selber. Hat man einmal eine Einstellung bestätigt, fliegt man dazu aus dem Menü und muss den Weg anschließend wieder antreten. Für eine manuelle Audio-Aussteuerung (übrigens nur in 5 Stufen) sind sogar 7 Punkte durchzuklicken.



Blende und Helligkeit (=Gain) können zwar getrennt eingestellt werden, aber nicht gleichzeitig mit dem Shutter. Für ernsthafte manuelle Anwendung die die GZ-VX815 daher nicht zu empfehlen. Wie das auch besser geht, zeigt Panasonic, die seit einigen Generationen die manuellen Einstellmöglichkeiten für Weißabgleich, Blende + Gain, Fokus und Shutter auf der vordersten Display Menü-Ebene per Direktklick anbieten und auch wirklich einzeln einstellbar machen.



Ach ja, in die Bildcharakteristik der VX800/815 lässt sich nicht manuell eingreifen.







Wlan

Nachdem JVC einer der Camcorder-WLAN-Vorreiter war, gibt es hier wohl mittlerweile die meisten integrierten Zusatzfunktionen: Dies geht von der Wohnungsüberwachung mit automatischem Foto-E-Mail-Versand über Live-Streaming via USTREAM, Live-Vorschau und ferngesteuerte Aufzeichnung, einer Übertragung an Fernseher bis zum drahtlosen Backup. Wir haben in diesem Kurztest diese Dienste jedoch nicht einzeln durchprobiert, sondern konzentrieren uns ein weiteres Mal auf die Bildqualität in unserem....





Messlabor

Der Sweep verläuft ruhig ohne große Kontour-Buckel, endet jedoch etwas früh, was wohl auf einen neuen OLPF (Optical Low Pass Filter) zurückzuführen sein dürfte. Frühere Modelle waren bisweilen "zu scharf".



Luminanzauflösung



Das ISO-Bild bestätigt unsere Theorie: Die extreme Schärfe der Vorgängerin erreicht die VX815 nicht, sondern ist deutlich softer. Dafür gibt es auch keine Falschmuster mehr durch Moiré-ähnlichne Effekte und das Bild wirkt deutlich natürlicher.



ISO-Testbild



Das trifft auch auf die Farbauflösung zu. Starker Pegel zu Beginn, der schnell stark abfällt, dabei aber sauber verläuft.



Chrominanz-Auflösung



Eine Verzeichnungskorrekur hat JVC der VX815 nicht spendiert. Im für JVC eher untypisch starken Weitwinkel von ca. 30mm (kb) biegen sich daher die Balken...



Objektiv-Verzeichnung



Für JVC wenig überraschend knallen die Farben stärker als bei allen Konkurrenten im Camcorder-Business. Das muss man mögen, denn zurückfahren lassen sie sich in der Kamera nicht.



1200 Lux (Klicken für Bild in voller Auflösung)



Bei wenig Licht greifen die Rauschfilter der JVC VX815 schnell und auch hart zu. Neben weniger Schärfe will auch der Weißabgleich nicht richtig greifen.



12 Lux Automatik (Klicken für Bild in voller Auflösung)



Mit einem Shutter von 1/25s und voll aufgedrehtem Gain bekommt man das Bild noch einen Tacken heller.



12 Lux mit 1/25 Sek und manuellem Weißabgleich. (Klicken für Bild in voller Auflösung)



Nichts außergewöhnliches in der Audiosektion: Leicht beschnittene Höhen bei durchschnittlichem Rauschen.



Störgeräusche





Fazit

Die JVC ist schick, portabel und dürfte ihre Käufer vor allem durch die zahlreichen WLAN-Funktionen anlocken. Wer die Kamera wegen eben dieser Funktionalität aussucht, bekommt ansonsten einen eher durchschnittlichen Camcorder, der zwar einige manuelle Einstellmöglichkeiten bietet, diese jedoch kaum benutzbar preisgibt. So gesehen sind die GZ-VX815 und die GZ-VX810 eher Livestyle-Gadgets als echte Camcorder für ambitionierte Videoamateure. Diese bekommen bei anderen Herstellern mehr reine Videoqualität und bessere Bedienmöglichkeiten (dafür weniger schick verpackt) im selben Preissegment.


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