Der kleine Unterschied
Die GZ-HD5 unterscheidet sich von der GZ-HD6 übrigens nicht nur durch die kleinere Festplatte (60 gegenüber 120 GB), sondern auch noch durch den fehlenden Kopfhöreranschluss sowie eine nicht mitgelieferte Sonnenblende. Das nennen wir mal kreative Produktdifferenzierung.
Nach dem Auspacken liegt die Kamera satt in der Hand und auch die Anschlussvielfalt überrascht positiv. Neben Firewire (das nur im HDV-Kompatibilitätsmodus Sinn macht) findet man auch HDMI als normal große Buchse. Im Gegenüber den Vorgängern trifft man auf altbekannte Features wie FullHD-Aufzeichnung in MPEG2 mit 26,6 Mbit, aber auch auf neue Konzepte wie z.B. ein 1080i50 auf 1080p50 Upconverter bei der Ausgabe. Bei den Bildwandlern hat sich dagegen wenig verändert. Es sitzen weiterhin drei 1/5-Zoll-CCDs mit ca. 530.000 effektiven Pixeln hinter dem Objektiv, die durch Pixelshift versuchen FullHD-Auflösung zu erreichen. Nur Panasonic setzt ebenfalls auf eine ähnliche Konstruktion, während die gesamte Konkurrenz in dieser Preisklasse auf hochauflösende CMOS-Chips setzt. Damit ist JVC zwar vor dem berüchtigten Rolling Shutter Effekt geschützt, muss sich allerdings bei der Schärfe gegenüber vielen CMOS-Kameras geschlagen geben. Dafür wurde der optische Bildstabilisator (der bei der HD7 doch recht bescheiden eingriff) nun deutlich verbessert und wird nun auch wirklich seinem Namen gerecht.
Schrupfkur für SD-Karten
Einen Rückschritt gab es dagegen bei der SD-Karten-Unterstützung: Denn statt dem Vollformat setzt JVC nun auf die Micro-SD-Karte. Abgesehen, dass diese nur in deutlich kleineren Kapazitäten erhältlich sind als die Normalgrößen (4 GB vs. 32GB), sind diese meistens auch langsamer. Damit verwässert sich JVC eine Nische, die einige Kameramänner an den Vorgängermodellen besonders schätzten: Nämlich MPEG2-Videoströme direkt auf SD-Karten direkt aufzeichnen zu können. Zwar funktioniert das weiterhin (nur mit SP-Video -19Mbit/variabel), allerdings ist man nun bei den mickrigen Karten auf 4 GB beschränkt. Ein Schritt in die andere Richtung, nämlich auch HDV auf normalgroße SD-Karte aufzuzeichnen hätte dagegen sicherlich neue Käuferschichten angelockt.
Auch das Konzept der Audio-Abteilung wirkt etwas zu kurz gedacht. So erscheint eine Pegelanzeige nur, wenn ein externes Mikrofon angeschlossen wird. Aber selbst für dieses stehen keine manuellen Aussteuerungsmöglichkeiten bereit. Und wie bereits erwähnt wurde der Kopfhöreranschluss bei der GZ-HD5 ausgespart. Warum Firmen solche Entscheidungen wegen einer Buchse für ein paar Cent treffen, bleibt uns für immer ein Rätsel. Apropos Einsparen: Einen Sucher bietet ebenfalls keines der beiden Modelle.