Unterschiede zur Pocket Cinema Camera

In diesem Zusammenhang könnte man meinen, die interne Aufzeichnung auf SD-Karten ist bei Anschluss eines Video-Assist schon wieder obsolet. Irrtum, denn die Micro Cinema Camera bietet bei genauerem Hinsehen einen dramatischen Vorteil gegenüber der Pocket Cinema Camera: Und der heißt interne RAW 3:1 Aufnahme...



RAW 3:1 ist in der Kombination mit einer schnellen SD-Karte schlichtweg seine große Sache. In unserem Fall wurden die Einzelframes bei der Aufzeichnung nicht einmal 2 MB groß. Bei 24 fps blieben wir mit der Datenrate somit deutlich unter 50MB/s und konnten anschließend in Resolve sofort und direkt von der SD-Karte mit einem USB-Reader ruckelfrei RAW losschneiden, was ein ziemlich baffes Gefühl hinterließ. Übrigens gehen in RAW 3:1 sogar 60fps auf eine (entsprechend schnelle) Speicherkarte, genauso wie in alle Quicktime-Codecs bis zu 60p unterstützen. Nur bei purem RAW ist die Aufzeichnung auf 30fps limitiert. Die 60fps sind dabei jetzt nicht unbedingt cinematisch zu verwerten, aber man nimmt sie gerne für Zeitlupenaufnhamen mit. Die Sensor-Auslesung bleibt dabei fast selbstredend auf dem selben Niveau wie bei 24/25/30p.



Natürlich will der Sensor auch für solche Fälle gekühlt werden, weshalb in der Kamera auch ein Lüfter im Dauerbetrieb werkelt.



Die Micro Cinema Camera besitzt seitliche, relativ offene Lüftungschlitze um den Sensor auch mit 60 fps in einem derart kompakten Gehäuse auslesen zu können.
Die Micro Cinema Camera besitzt seitliche, relativ offene Lüftungschlitze um den Sensor auch mit 60 fps in einem derart kompakten Gehäuse auslesen zu können.


Dieser ist allerdings nicht sonderlich auffällig laut sondern säuselt meistens sehr dezent vor sich hin.




Aus dem Messlabor

Nachdem wir eigentlich nur noch 4K-Kameras testen, stellt die Micro Cinema Camera schon aufgrund ihrer Auflösung eine echte Ausnahme dar. Dies müssen wir vorausschicken, da sich die hier gezeigten Auflösungscharts NICHT mit den anderen 4K-Kameras aus unserer 4K-Datenbank vergleichen lassen. Der abgefilmte Bild-Ausschnitt ist ein anderer und entspricht unseren früheren HD-Kamera-Tests. Und beim FullHD-Debayering zeigt sich sodann auch der größte Schwachpunkt der Blackmagic Micro Cinema Camera.



Die Blackmagic Cinema Camera im slashCAM HD!! Auflösungstest
Die Blackmagic Cinema Camera im slashCAM HD!! Auflösungstest


Da zu wenig Sensel für ein sauberes FullHD Debayering zur Verfügung stehen, fallen vor allem Chroma-Details mit sichtbaren Pixelmustern auf. Gerade in aliasing-kritischen Motiven kommen dann auch entsprechende Strukturen zum Vorschein. Man kann diese Probleme zwar umgehen, indem man beispielsweise immer sehr offenblendig mit ND-Filter filmt. Dies wirkt dann wie ein OLPF und feinste Muster erreichen aufgrund der optischen Unschärfe gar nicht mehr den Sensor. Allerdings landet man mit solchen Tricks (die durchaus ansehnliche Ergebnisse produzieren können) bei der Schärfe schnell auf dem Niveau einer alten Nikon HD-Kamera (wie z.B. unser beliebter Klassiker D5200).



Bei wenig Licht (12 Lux) haben wir diese Testaufnahme mit ISO800, 360 Grad Shutter und Blende 1,4 aufgenommen:



Die Blackmagic Micro Cinema Camera bei 12 LUX mit ISO800, 1/24 und F1.4
Die Blackmagic Micro Cinema Camera bei 12 LUX mit ISO800, 1/24 und F1.4




Wie man sieht ist die Kamera bei ISO800 nicht auffallend hell, bietet aber noch saubere Reserven beim nachträglichen Anheben in der Postproduktion.



Die RAW-Film Farben der Micro Cinema Camera sind trotz ähnlicher Senselstruktur bei weitern nicht so bunt, wie die neue URSA 4,6K. Hier einmal ein unbearbeitetes Bild mit bei 1200 LUX.



Die Blackmagic Micro Cinema Camera bei 1200 LUX in RAW
Die Blackmagic Micro Cinema Camera bei 1200 LUX in RAW


Legt man die eigentlich geeignete Blackmagic FilmLUT->REC709 v2 auf dieses Bild, so bekommt man schon ein sehr überfärbtes Ergebnis zu Gesicht:



Die Blackmagic Micro Cinema Camera bei 1200LUX/REC709
Die Blackmagic Micro Cinema Camera bei 1200LUX/REC709


Deutlich genehmer und meistens auch ohne weitere Bearbeitung passend gefällt uns mal wieder die ARRI->Rec709-LUT an der Blackmagic Micro Cinema Camera.



Die Blackmagic Micro Cinema Camera bei 1200LUX mit ARRI LUT
Die Blackmagic Micro Cinema Camera bei 1200LUX mit ARRI LUT



Ähnliche Artikel //
Umfrage
    Generative Video-KI: Hast du ein Abo?







    Ergebnis ansehen

slashCAM nutzt Cookies zur Optimierung des Angebots, auch Cookies Dritter. Die Speicherung von Cookies kann in den Browsereinstellungen unterbunden werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mehr Infos Verstanden!
RSS Suche YouTube Facebook Twitter slashCAM-Slash