Sonstige Ausstattung
Nur eine Kabelpeitsche, ein Akku und ein Netzgerät finden sich im Lieferumfang. Das Netzgerät kann auch den Akku in der Kamera laden, ein externe Ladegerät ist nicht mitgeliefert. Allerdings ist aktuell der Anschluss des Netzgerätes etwas seltsam, da man erst einmal die Kabelpeitsche an die Cinema-Cam anstecken/schrauben muss, um dann an eines der neun herausgeführten Kabel das Netzteil anzustecken. Für unseren Geschmack etwas viel Kabelsalat um den Akku zu laden.
Auch erscheint uns der Einsatz von Canon LP-E6-Akkus nicht optimal, denn für diesen Canon-Anschluss gibt es unseres Wissens keine größeren Modelle, die einen Tageseinsatz durchhalten könnten. Der mitgelieferte Akku (und wahrscheinlich auch typische andere Modelle) liegen bei der Micro Cinbema Camera so im Arbeitsbereich von ca. einer Stunde.
Bedienung
Gegenüber der Pocket fällt zuerst einmal auf, dass die Kamera keinesfalls drehfertig ist, da ein Display fehlt. Anschluss findet dieses über den HDMI-Port, an dem dann auch optional die Menüpunkte für die Bedienung eingeblendet werden. Und diese Bedienung verdient wirklich das Prädikat “nervig”. Wenn man zum Beispiel Peaking abstellen will oder sonst irgendeinen Parameter verändern muss, geht das Gefummel über die (nicht sehr spürbar klickenden) Tasten los, die niemals direkt funktionieren sondern immer einen Gang in eine Menüebene erfordern.

Auch mit dem Video Assist (HD) wurde die Steuerung der Kamera nicht einfacher, da die Touchgesten des Displays via HDMI nicht durchgereicht werden (können). Bemerkenswert ist dagegen wie reaktiv das Menü der Micro Cinema Camera auf dem Vorschaumonitor letztendlich ist. Das Histogramm flutscht nur so dahin und auch die Audio-Pegel werden ruckelfrei dargestellt.
Ein Hinweis über eine freie Kanalbelegung im Menü deutet an, dass sich mit etwas Bastelarbeit eine komfortable externe Kamerasteuerung realisieren ließe. Es bleibt zu hoffen, dass hier Dritthersteller mit interessanten Lösungen aufwarten. Sollte dies passieren, könnte sich die Philosophie hinter der Micro Cinema Camera dadurch extrem positiv verändern. Denn angenommen es gäbe eine Art Fernsteuergriff und Blackmagic würde das Micro Gehäuse-Konzept (z.B. für eine zukünftige 2,4K Cinema Camera) beibehalten, dann käme dies einer modularen Kamera schon sehr nahe. In so einem Fall könnte man die Micro Cinema Camera einfach gegen ein Nachfolge-Modell austauschen und könnte die Bedieneinheit sowie den Monitor einfach behalten. Doch solange es einen solchen Zubehörmarkt nicht gibt, ist dies auch kein Kaufargument für die aktuelle Micro Cinema Camera. Und solange Blackmagic hier nicht ankündigt, weitere Modelle in diesem Formfaktor folgen zu lassen, werden auch die Zubehörhersteller nicht im großen Stil aufspringen.
Was hier mit etwas Bastelei möglich ist, deutet z.B. der folgende Clip an:


















