Wenn man Sony und vielen anderen Konkurrenten glauben schenkt, sind Hochkant-Camcorder nicht mehr zeitgemäß. Zumindest wollen viele Firmen selber keine Hochkant-Modelle mehr anbieten, weil eine horizontale Ausrichtung der Kamera eine deutlich bessere Bedienung biete. Und so ganz unrecht haben Sony und Konsorten damit wohl nicht.

Ergonomie
Denn der HV10 von Canon liegt nicht wirklich gut in der Hand. Um an die Zoomwippe zu gelangen muss man seine Finger deutlich anwinkeln, was schnell zu einer verkrampften Haltung führt. Dazu sind die kleinen Bedienelemente für große Hände kaum sicher zu bedienen. Der nicht ausziehbare Sucher ist ebenfalls Opfer der Miniaturisierung: Durch seinen flachen, nach oben geneigten Einblick bietet er praktisch gar keinen Schutz vor Sonneneinstrahlung und durch seine harte und raue Verschalung verkratzen sich Brillenträger leicht die Gläser. Warum Canon bei dieser Bauform überhaupt noch einen Sucher integriert, ist uns daher ein Rätsel. Auf einem Stativ ist der MV10 daher deutlich besser aufgehoben, jedoch stört beim Kasettenwechsel der Laufwerksauswurf nach unten. Außerdem hat man auf einem Stativ nichts von dem geringen Gewicht und der kleinen Bauform. So gesehen, ist der HV10 also eine Kamera, die man zwar immer bequem mit sich herumtragen kann, wofür man im Gegenzug deutliche ergonomische Einschnitte in Kauf nehmen muss.