Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K - Dynamik
Um einen vergleichbaren Eindruck von der Dynamik zu bekommen, richten wir unsere Test-Szene immer mit festem Weißabgleich auf 3200K ein. Dann tasten wir uns mit Blende und Belichtungszeit an eine Einstellung heran, in der die Haut unseres Puppenkopfes nicht mehr clippt und definieren diese Einstellung als ETTR-0. Von dieser Einstellung aus blenden wir sukzessive in Schritten von ganzen Blendenstufen ab (primär über die Belichtungszeit und dann - falls anschließend noch weiter notwendig - über ND-Filter oder Blendenring.) Die hierbei entstehenden Aufnahmen bilden eine Blendenreihe mit jeweils einer zusätzlichen Blendenstufe "Unterbelichtung". Diese Aufnahmen korrigieren wir in Blackmagic DaVinci Resolve wieder zurück auf die Helligkeitsverteilung der ETTR-0 Referenz.
Je besser die Darstellung des Auges in den "höheren" ETTR-Einstellungen, desto besser bewerten wir die Dynamik der getesteten Kamera. Dies macht natürlich vor allem im direkten Vergleich mit anderen Kameras Sinn. Da Standbildaufnahmen der Augen nur eine bedingte Einschätzung ermöglichen, sind wir mittlerweile auf eine Bewegtbild-Darstellung der Blendenstufen übergegangen.
Die Ausspielung der Augen erfolgt dabei um ein vielfaches vergrößert, damit die zusätzliche Youtube-Kompression nicht sonderlich stark in die Bewertung einfließt. Die beste Qualität bekommt man daher beim Betrachten des Videos als 4K Stream - auch auf Displays mit geringerer Auflösung. Wer wissen will, warum wir dies alles genau so machen und nicht anders, der sei noch auf folgenden Artikel verwiesen.
Als Vergleichskamera haben wir die erste Version der Panasonic S5 herangezogen, die man aktuell im Handel ebenfalls um die 1000 Euro als Neuware finden kann. Dieses mal haben wir beide Kameras einmal mit und einmal ohne starke Noise Reduction in Resolve getestet:
Als Erkenntnis sieht man hier besonders schön, wie viel eine Noise Reduction bei BRAW noch bewirken kann, während sie bei einem 4:2:2 10 Bit Codec in der Regel kaum noch etwas bringt, wenn dieser in der Kamera bereits sehr effektiv das Rauschen unterdrückt hat.
So liegt die Blackmagic Cinema Camera zwar in der Dynamik deutlich hinter einer S5 mit VLOG bei 10 BIt Aufzeichnung, kann jedoch durch eine Rauschunterdrückung auf deren Niveau angehoben werden.
Fazit

Tatsächlich ist die Blackmagic 4K Pocket Camera als RAW-Kamera nun zwar verlockend günstig, jedoch keineswegs konkurrenzlos. Wer statt RAW mit 10 Bit Log auskommt, bekommt andere Feature-Schwerpunkte mit mindestens vergleichbarer Bildqualität und Dynamik geboten. Gegenüber der Blackmagic Pocket Cinema Camera 4K bietet eine S5 als Kleinbild/Vollformat-Kamera beispielsweise Sensor-Stabilisierung, längere Akkulaufzeit und besseren Autofokus. Die Pocket glänzt dafür neben der internen RAW Aufzeichnung mit XLR-Audio und einem größeren Display. Und man bekommt auch noch eine Resolve Studio Lizenz oben drauf, die einen perfekt verzahnten, professionellen RAW-Workflow mit der BMPCC 4K ermöglicht.




















