Im zweiten Teil unseres Test wollen wir noch weiter auf Optionen der Kamera bei der Aufnahme eingehen sowie einen Blick auf die Lowlight-Fähigkeiten in unserem Testlabor werfen. Also weiter gehts...
Bedienung – Semi-Automatik und Weißabgleich
Mit den Vorwärts- und Zurück-Tasten unter dem Display kann man im Recording-Modus die Blende elektronisch verstellen. Solange man im Video-Dynamic-Range arbeitet kann die Kamera auch versuchen eine automatische Belichtung des Motivs vorzunehmen, indem man auf die linke Taste neben dem Display drückt. Interessanter ist jedoch die Arbeit im Film-Dynamic-Range-Modus: Dort bewirkt der Druck auf diese Taste, dass die Iris automatisch so eingestellt wird, dass keine hellen Bildbereiche in der RAW-Aufzeichnung des Sensors clippen. Damit ist sichergestellt, dass man niemals seine Highlights verliert. Hiermit wird der Sensor also immer optimal für die RAW-Aufnahme ausgesteuert. Allerdings wird dies eben durch die Blende und nicht durch den Gain geregelt. Indirekt funktioniert zweiteres natürlich mit etwas Handarbeit indem man die ISO-Werte manuell herunterstellt und danach erneut die Automatik bemüht. Es ist logischerweise sehr Wahrscheinlich, dass diese Funktionalität bei der passiven MFT-Version der BMCC nicht vorhanden sein wird. Und was wir auf jeden Fall bei der Blackmagic Cinema Camera in diesem Zusammenhang vermissen ist ein ND-Filter.
Einen automatischen Weißabgleich gibt es auch nicht, die Farbtemperatur lässt sich nur in Kelvin einstellen (3200K, 4500K, 5000K, 5600K, 6500K, 7500K). Bei der RAW-Aufzeichnung wird dieser Wert dazu nur als Meta-Daten mitgegeben. Beim Decodieren in DaVinci lassen sich die Kelvin-Werte anschließend mit einstelliger Genauigkeit justieren.
Display
Manche Werte berühren natürlich auch die Darstellung auf dem Display und lassen sich auch separat dafür einstellen: So bevorzugen manche Kameramänner schon beim Dreh eine Preview, wie es ungefähr nachher in der Post aussehen könnte und stellen die Dynamic Range des Displays auf Video. Andere dagegen wollen möglichst den gesamten Dynamikraum des Sensors kontrollieren können, auch wenn das Bild hierbei nicht sonderlich kontrastreich ist, sondern flach ist: Diese wählen für die Display-Wiedergabe "Film". Man kann also direkt bestimmen ob man die RAW-Interpretation der Vorschau in REC709 oder mit einer Film-LUT Graduation betrachtet.
Dazu finden sich in den Display-Settings Helligkeit, Zebra, sowie SDI-Overlays On/Off. Letzteres blendet auf Wusch Cropmarker in das Bild eines angeschlossenen SDI-Preview Monitors ein.
Apropos Preview-Monitor: Schade dass sich keiner per HDMI anschließen lässt. Das eingebaute Display ist mit 800 x 480 Pixeln zwar nicht schlecht, jedoch gibt es mittlerweile deutlich schärfere LCD-Modelle. Und auch bei unserem Shootout fiel die geringe Helligkeit des Displays bei Tageslicht gegenüber aktuellen Camcorder- und DSLR-Displays ins Auge. Besonders die aufkommende OLED-Konkurrenz sieht bei Sonneneinstrahlung deutlich besser aus.