Außenaufnahmen - the almost real thing
Nun ist ja gerade diese Art von "Point of View"-Camcorder für den aktiven Einsatz gemacht, daher sind zwar Testaufnahmen aus dem Labor fein, um die theoretische Bildqualität der einzelnen Modelle zu vergleichen, doch letztlich zählt der subjektive Bildeindruck unter realen Bedingungen.
Sinnvoll wäre in diesem Zusammenhang nebenbei bemerkt auch ein echter Elchtest der verschiedenen Halterungen, wozu wir jedoch leider keine Möglichkeit hatten. Doch es finden sich ja von anderen Anwendern bereits massenweise Clips im Netz, die unter tatsächlich realen und unterschiedlichsten Einsatzbedingungen aufgenommen wurden. Was in Punkto Befestigung alles möglich ist, läßt sich daher auch ohne unser Engagement ganz gut einschätzen.
Da möglichst vergleichbare Aufnahmen entstehen sollten (auch wenn wir leider nur 2 der 3 Kameras gleichzeitig in der Redaktion zur Verfügung hatten), sind wir einen ganz anderen Weg gegangen bzw. gefahren, und haben kurzerhand Käptn Gaffer engagiert – die beiden Cams wurden einfach aneinander gegaffert und für die kurze Strecke auf dem Rad in der Hand gehalten. Zugegebenerweise keine real praktizierte Aufnahmebedingung aber als Simulation ganz effektiv und brauchbar. Alle Testaufnahmen wurden übrigens mit 1080p30 gemacht, da alle drei Kameras diesen Modus beherrschen und die Aufnahmen eh nur auf dem Monitor betrachtet werden.
Um es kurz zu machen: der Eindruck aus dem Testlabor bestätigt sich auch bei den bewegten Sequenzen in Tageslicht. Die GoPro macht ein ordentliches und unauffälliges Bild, das in Punkto Schärfe und Detailreichtum durchaus überzeugt. An einigen Stellen treten allerdings auch recht prägnante chromatische Aberrationen auf ( Frame in Originalgröße):
Die Contour schlägt sich besser in der echten Welt (bei Tageslicht ) als man anhand der Laboraufnahmen vermuten würde. Die Aufnahmen weisen jedoch deutlich mehr Rauschen auf als bei der Hero (siehe zB. den Himmel). Die Farben sind etwas knalliger, am Schaukelgerüst sind auch bei der Contour chromatische Aberrationen zu sehen. ( Frame in Originalgröße)
Hier zwei unskalierte Bildausschnitte im Vergleich (die unterschiedliche Abbildungsgröße geht auf den nicht identischen Weitwinkel zurück) – es fällt einerseits das Rauschen der Contour+ 2 auf, andererseits am Baum eine lila CA-Wolke bei der GoPro.
Hier noch zwei kurze MP4-Files zum Download, um einen Bewegtbildeindruck zu erhalten: Hero 3 | Contour+ 2
Da wir die Sony wie gesagt erst einige Wochen nach den anderen beiden zur Verfügung hatten, und dazu auch noch ein erneuter Wintereinbruch für völlig andere Drehverhältnisse sorgte, sind die Aufnahmen mit der AS15 leider nicht direkt mit den obigen vergleichbar. Generell jedoch kann man wohl feststellen, daß sie zumindest diese kontrastreiche Situation mit Restschnee nicht sonderlich gekonnt meisterte. Aufgrund der extremen Nachschärfung, die auch schon im Labor auffiel, und der starken Kompresson wirken die Bilder beinahe wie gemalt. ( Frame in Originalgröße)
Im unskalierten Crop:
Daß die Videoleistung theoretisch besser gelingen könnte, zeigt ein mit der AS15 unter denselben Bedingungen aufgenommenes Vergleichsfoto ( Foto in Originalgröße).
Ohne die starke Nachschärfung und rabiate Komprimierung, dafür ausgewogener belichtet könnte auch das Video besser aussehen.
Die Bildstabilisation greift dafür sichtlich ein und beruhigt das Bild. Sieht zwar immer noch nicht aus wie vom Schwebestativ aber definitiv ein Plus. Hier zum Vergleich zwei Aufnahmen, einmal ohne und einmal mit aktiviertem Steadyshot.