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Kostenloses Echtzeit-Compositing mit JAHSHAKA !

Ein Echtzeit-Compositing-System das nichts (!!) kostet. Wenn ich es nicht selbst ausprobiert hätte, würde ich das ganze auch nicht glauben, aber es ist wahr: Hier kommt was wirklich großes auf uns zu....

// 18:22 Mo, 26. Nov 2001von

Auch wenn das ganze auf den ersten Blick unglaublich klingt, es ist wahr. Ein paar Programmierer aus Miami schreiben seit 18 Monaten unter der Leitung von Jah Shaka an dieser Applikation und seit einiger Zeit läßt sich das Programm sogar schon praktisch einsetzen. Momentan läuft JAHSHAKA unter Linux, Windows 2000 und SGI Irix. Eine Mac Version ist ebenfalls in Planung. Das Programm steht dabei vollkommen unter der GPL, was bedeutet, daß es kostenlos ist und jeder Programmierer daran mitentwickeln kann.



Die Windows-Version hat allerdings noch bei weitem nicht die Stabilität der Linux-Version, da auf UNIX die hauptsächliche Entwicklungs-Priorität liegt. Der Programmierer Jah gibt auch selbst zu, die Portierung nach Windows momentan sehr unsauber zu machen. Dies zeigt sich auch in der Geschwindigkeit: Die Windows Version ist immer noch etwas langsamer, als das Linux Pendant. Wer schon heute produktiv mit Jahshaka arbeiten will, kommt um eine Linux Installation nicht herum. Wer es nur einmal ausprobieren will, kann es natürlich auch (mit häufigen Abstürzen) unter Windows austesten. Das Programm installiert übrigens keinerlei Dateien sondern läuft einfach aus dem Ordner, in dem es entzippt wurde. Eine schnelle OpenGL-Karte und entsprechende Treiber sind allerdings Pflicht, um die Geschwindigkeit des Programms wirklich genießen zu können. Bei uns lies sich das Programm sogar unter Windows 98 SE starten.



Nach dem ersten Start fühlt man sich sofort an das professionelle Compositing-Systeme wie Combustion erinnert. Die Oberfläche ist ähnlich aufgebaut und bietet bereits einen Desktop zur Materialauswahl mit integriertem Player, eine Effekt-Sektion, eine Animations-Sektion, einen 2D/3D-Titeler und eine VideoPaint-Funktion. Bis auf einen Keyer bietet das Programm also schon fast alles was man von einem einfachen Compositing-Programm erwarten kann. Aufgrund seiner professionellen Ausrichtung kann das Programm nur mit unkomprimierten Bildsequenzen arbeiten. Komprimierte Videoclips müssen daher vor dem Import in Einzelbilder zerlegt werden. Wer mit Videos in Echtzeit arbeiten will, benötigt folglich unbedingt ein RAID-Array (oder eventuell eine schnelle RAM-Disk mit viel Speicher). Pro Videostrom muß die Festplatte schließlich theoretisch 30 MB/s transferieren. Doch viele Compositings werden hauptsächlich aus Standbildern erzeugt und hier zeigt JAHSHAKA auch auf normalen Systemen mit einer OpenGL-fähigen Grafikkarte was eigentlich im eigenen Heimrechner steckt. Mein P4 2GHz war auch bei 16 Layern nach wie vor in der Lage alle Layer (mit Alphakanal!!!) in Echtzeit zu bewegen (und das in allen drei Dimensionen). Dabei stehen auch schon diverse Überblendmodi und eine Layertransparenz in Echtzeit zur Verfügung. Zusätzlich gibt es bereits eine Farbkorrektur und ein paar verspielte Effekte.



Auch wenn die Arbeit erstmals wirklich intuitiv von statten geht, weil es keine Renderzeiten mehr gibt, kann man JAHSHAKA momentan nur für wenige Spezialfälle einsetzen. Jah hat mir allerdings bereits einige Hinweise gegeben, an welchen Features sie gerade für die nächste Release (2.0 alpha) basteln:



Die neue Version wird von Grund auf neu geschrieben (die aktuelle 1.8. Version wird von Ihm nur als Spielplatz gesehen um zu probieren, was alles möglich ist.). Dabei werden alle Effekte von jedem Modul aus zugänglich sein (Paint, Editing, Effekte, Audio und Video I/O). Der Editing Modus wird sich stark an Final Cut Pro (!!) orientieren. Das Interface basiert auf XML und ist dadurch in jeder Hinsicht vom Anwender konfigurierbar. Um mehr Effekte zu ermöglichen sollen einerseits neue Realtime-Plugins zur Verfügung stehen. Für Offline-Effekte können aber auch Adobe-Plugins genutzt werden (wow!!). Die Effekte werden außerdem kombinierbar sein. Um das System wirklich auszulasten wird es für Multiprozessor Systeme optimiert werden.



Und das wichtigste: Alles (bis auf die Adobe-Effekte) wird immer und zu jeder Zeit Echtzeit sein. Mich hat dieses Programm auf jeden Fall umgehauen. Wenn euch dieses Programm auch interessiert, dann ladet euch das ganze Paket unter http://jahshakafx.sourceforge.net/ herunter und helft den Programmierern. Wenn Ihr selber Programmierer seid, werft einen Blick in den Quellcode, vielleicht könnt Ihr euch auch nützlich machen. Wenn Ihr keine Programmierer seid, mailt gefundene Bugs und Verbesserungsvorschläge. Wenn Ihr Grafiker seid, entwerft eine ausgefallene Schnittstelle oder ein paar Buttons. Jah freut sich über jede Art von produktiver Hilfe.



Dieses Programm zeigt zum ersten Mal, wie effektiv aktuelle Rechner bereits arbeiten können, wenn man etwas clever programmiert. Und es gibt euch schon jetzt Möglichkeiten, die bis vor kurzem noch unerschwinglich waren. Dies könnte endlich das Ultimative Editing/Compositing-Tool werden, auf welches wir alle seit Jahren gewartet haben. Daß das ganze dabei noch kostenlos ist (und bleibt) kommt einem fast wie ein verspäteter Aprilscherz im November vor. Zum Glück ist JAHSHAKA jedoch alles andere als ein Scherz.



Diskussion des Artikels: http://www.slashcam.de/cgibin/webbbs/forum_config.pl?read=8764



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