Ein Entscheidungskriterium ist mit welchem System man schon Erfahrung hat oder ob man es in Zukunft für andere (welche?) Aufgaben nutzen will. Für Windowsrechner spricht, das sie am weitesten verbreitet sind und die meisten User eher mit Windows-PCs auch nachher zu tun haben werden. und die größere Auswahl an Programmen. Wichtig ist andererseits auch, wenn man auf Hilfe angewiesen ist oder sich austauschen will, welches System im Freundeskreis benutzt wird (was natürlich keine Rolle spielt wenn man plant, Programme wie AFX oder Premiere zu nutzen die es auf beiden System gibt). Man sollte ein PC und Apple System mit den gewünschten Leistungsmerkmalen preislich vergleichen: Hardware+Software: Welche Fähigkeiten? Wie schnell (was geht in Echtzeit?) Wie viel Speicherplatz? Welche Programme müssen dabei sein ? Wir werden uns im folgenden Text auf PCs konzentrieren.
Allgemeine Anforderungen an den PC zum digitalen Videoschnitt:
Im folgenden einige Leitlinien, wie ein PC für den HDV/DV-Videoschnitt ausgerüstet sein sollte:
Prozessor: PCs ab 400 MHz eignen sich gerade noch zum DV-Videoschnitt, besser zum normalen Arbeiten sind 800 MHz, noch besser sind natürlich PCs mit Athlon/Sempron/Pentium 4s/Celeron Prozessoren über einem GHz: Je schneller der Prozessor, desto schneller laufen viele Operationen beim Schneiden ab, wie z.B. eine Vorschau von Effekten (wie Blenden oder Titel-Animationen) oder das Komprimieren nach MPEG-2. Eine vage Vorstellung von den relativen Wartezeiten geben unsere DV-Benchmarks .
Zum Schnitt von HDV-Material sind aufgrund der höheren Auflösung und stärkeren Komprimierung schnellere Computer nötig. Je nach verwendetem Schnittprogramm sollte mindestens ein 2-3 GHz Prozessor (Athlon64/Pentium4)eingesetzt werden.
Festplatte/Speicherplatz: Eine Stunde DV-Video benötigt rund 12 GB Festplattenplatz. Die Festplatte sollte mindestens 20 GB freien Platz haben (das entspricht rund 1 ½ Stunden DV, allerdings sollte man immer zusätzlichen freien Platz für temporäre Videofiles und den fertig geschnittenen Film einplanen) und mindestens den UDMA 33 Modus (besser UDMA 66 oder 100, 133) beherrschen. Sehr gut sind natürlich auch moderne SATA-Festplatten.
Festplatte/Geschwindigkeit: Wer wissen will, ob die Festplatten seines altes Systems zum DV-Schnitt taugt, kann mit Festplattentestprogrammen (§[111]) testen, ob die Festplatten mindestens 5 MB/s lesen können (3,6 MB/s ist die Datenrate von DV - plus Overhead - diese Übertragungsrate ist mindestens notwendig um fehlerfrei DV Daten vom Camcorder auf die PC-Festplatte zu kopieren - ein Wert den auch ältere Festplatten mühelos schaffen sollten). Unten gibt es Links zu Tipps, wie man die Festplattenperformance steigern kann, wenn man beim Test kein zufriedenstellendes Ergebnis erreicht oder das Capturing von DV nicht klappt.
Betriebssystem: Als Betriebsystem sind Windows 98SE, ME, Windows 2000/XP und (allerdings nur für echte Freaks) Linux geeignet.
Schnittstellen: Notwendig für den digitalen Schnitt ist eine FireWire-Schnittstelle – ab ungefähr 40 Euro gibt es PCI-Karten, die diese Schnittstelle zu Verfügung stellen (für etwas mehr ist dann auch schon ein Einsteiger-Schnittprogramm dabei). Auf manchen Mainboards sind aber schon FireWire-Schnittstellen drauf.
Je nach Ansprüchen an das Schnittsystem und verfügbarem Geld lohnt sich der Kauf einer Videoschnittkarte, die eine FireWire-Schnittstelle und zusätzlich analogen Ein- und Ausgänge bereitstellt. Sie bietet die Möglichkeit diverse Videoschnitt-Effekte beschleunigt auszuführen und eine bei diversen Funktionen eine Echtzeitvorschau (auf einem externen Monitor/TV) auszugeben.
Muß ich meinen Schnittcomputer selber zusammenbauen? Je nach Vorwissen, verfügbarem Geld und Ansprüchen gibt es folgende Möglichkeiten, an ein entsprechendes System zu kommen:
-Selbstbau PC Geübtere Anwender können sich einen PC aus Komponenten zusammenstellen (lassen) und alle nötigen Extras für den Videoschnitt (Hardware/Treiber/Software) selbst installieren.
-Fertiger Videoschnitt PC Für nicht computererfahrene Anwender oder Leute die sich die Arbeit sparen wollen ein System selbst auszusuchen und einzurichten, ist ein vorkonfigurierter PC-Schnittcomputer (mit Schnittkarte), der im Fachhandel gekauft wird (mit entsprechendem Support) eine gute, wenn auch teurere Lösung. Hier ist garantiert dass alle Komponenten kompatibel sind und die spezifischen Videoschnittanwendungen optimal laufen. Fachhändler die Schnitt-PCs führen.
-Fertig PC Die einfachste Lösung ist oft ein normaler einigermassen leistungsfähiger Fertig-PC (wie z.B. das jeweilig aktuelle Angebot von Aldi oder Plus) – für die meisten Anwendungen reicht so ein System auch – falls nicht vorhanden muss noch eine FireWire-Schnittstelle nachgerüstet werden und ein Videoschnittprogramm gekauft werden oder Festplatten nachgerüstet werden.
-Ein Notebook-Schnittsystem Ein um FireWire-Schnittstelle oder spezielle Schnittbox erweiterter leistungsstarker Notebook mit evtl. einer externen Festplatte. Von Vorteil ist die Transportabilität, die es ermöglicht, mobil, d.h. gleich am Drehort zu schneiden. Der Nachteil: so ein System ist ziemlich teuer und oft nicht so leistungsfähig und erweiterbar wie ein Desktopsystem.
Zur Sache: Spezielle Anforderungen an den PC zum digitalen Videoschnitt
Bis jetzt haben wir erstmal nur generelle Hinweise zum Videoschnitt-PC gegeben. Im folgenden werden wir teilweise sehr ausführliche Ratschläge geben, wie ein solches gekauftes oder selbstgebautes PC-Schnittsystem ausschauen sollte, und was es bei den Anschaffungen zu bedenken gibt.
Ratgeber: Laptop-Auswahl für den Videoschnitt - worauf sollte man achten? Mi, 17.Februar 2021 Die Flut der aktuellen Laptopmodelle ist schier unüberschaubar. Wir geben ein paar grundsätzliche Hinweise, worauf man achten sollte, wenn man seinen Rechner für den mobilen Videoschnitt nutzen will -- denn Leistung und Mobilität sind Anforderungen, die gar nicht so leicht vereinbar sind.
Ratgeber: 4K-Schnittcomputer aufrüsten -- Geld sparen mit gebrauchten Komponenten Mi, 15.Mai 2019 Eigentlich sollte nach vier Jahren wieder ein neuer Windows-Testrechner her, doch statt dessen sind wir bei einem unerwarteten Upgrade des alten Systems gelandet -- ua. mit einem gebrauchten Xeon E5-2697V3 mit 14 CPU Kernen. Unsere Beweggründe wollten wir euch einmal kurz darlegen...