Sucher / Display

Fast alle Camcorder haben ein ausklappbares Display, als Ausnahme liesse sich lediglich die Canon XL-1 nennen. Die Grösse des Displays variiert, und ist zum Teil auch abhägig vom Format der Kamera; ein grösseres Display, auf dem mehr Details zu erkennen sind, ist natürlich immer sehr angenehm. In manchen Situationen wird man das Motiv jedoch bevorzugt durch den Sucher betrachten wollen, zum Beispiel wenn bei heller Umgebung auf dem Display nur noch schwer etwas zu erkennen ist. Auch die Schärfe eines Bildes lässt im Sucher meist besser beurteilen. Das Sucherbild, dessen Helligkeit, Kontrast und manchmal auch Sättigung ebenso wie die des Displays extra justiert werden kann (idealerweise anhand eines Kontrollmonitors oder Fernsehers), bietet unter den verschiedensten Lichtverhältnissen ein immer vergleichbares Bild des Motives – im Gegensatz zum Bild auf dem LCD-Display, dessen Qualität durch den Sichtwinkel und Streulichteinfall gemindert werden kann. Die Abschirmung des Sucherbildes kann durch eine montierbare Augenmuschel aus Gummi noch zusätzlich verbessert werden. Ausserdem sollte der Sucher über eine individuelle Dioptrin-Anpassung verfügen.
Bei der Wahl, ob eher Display oder Sucher benutzt werden soll, sollte neben persönlichen Vorlieben auch bedacht werden, dass das Display mehr Strom verbraucht als der Sucher. Zwar legen wir jedem Videografen die Anschaffung mindestens eines Ersatzakkus ans Herz, sollte aber doch einmal bei einem Dreh der „Saft“ ausgehen, kann Strom gespart und somit Kamera-Laufzeit gewonnen werden, indem nur der Sucher benutzt wird.
Wer sicher sein möchte, genau das aufzunehmen, was auch intendiert ist, sollte den Camcorder an den Computer anschliessen und ein gefilmtes Testbild live auf dem PC ausgeben, um zu sehen, welchen Bildausschnitt jeweils das Display und der Sucher anzeigen – er stimmt nämlich nicht immer mit dem tatsächlich aufgenommenen Bild überein.
Wer das Bild dann auch noch per Camcorder auf dem Fernseher ausgibt, wird sehen, dass der Bildausschnitt hier wieder anders ist: am TV wird das Bild oft an den Rändern etwas beschnitten dargestellt (je älter der Fernseher desto mehr) – deswegen wird bei professionellen Aufnahmen darauf geachtet, dass der sogenannte „Action-safe“-Bereich, der jeweils 5% der Bildgrösse Abstand vom Rand beträgt, keine wichtigen Bilddetails enthält. Bei professionellen Camcordern kann dieser Bereich als Hilfe im Sucherbild eingeblendet werden – ebenso in den meisten Schnittprogrammen.