Der goldener Schnitt
Aus der klassischen Proportionslehre stammt das Konzept des „Goldenen Schnitts“. Durchteilt man eine Linie, so soll sich das kleinere Teilstück zum größeren verhalten, wie dieses zur ungeteilten Linie, was ein Teilungsverhältnis von 5/8 entspricht (etwa 0,62). Auf eine Bildfläche angewandt mit einer senkrechten und einer horizontalen Linie, sieht das ganze aus wie in Bild 15. Wer sein (Haupt-)Motiv nicht mittig im Bild platziert, sondern dem goldenen Schnitt entsprechend etwas versetzt, erhält ein sehr viel spannungsreicheres Bild, das trotzdem ausgewogen komponiert ist. Da man beim Dreh allerdings selten ein Lineal zur Hand hat, hat sich in der Praxis die Drittelung durchgesetzt (im Englischen spricht man auch von der „Rule of Thirds“). Auch Horizontlinien und ähnliches sollten nach diesem Prinzip im oberen oder unteren Bilddrittel liegen.

Aber nicht nur die Bildfläche sollte beim Bildaufbau sinnvoll unterteilt werden, auch die dritte Dimension will berücksichtigt werden. Ein Bild sollte in der Regel mindestens in Vorder- und Hintergrund unterteilt sein, wenn nicht sogar in mehrere Bildebenen, sonst wird das dargestellte flach erscheinen (was natürlich auch ein erwünschter Effekt sein kann).