Schärfentiefe

Streng gesehen stellt man also nicht auf einen Gegenstand scharf, sondern auf die Entfernung des Gegenstandes zur Kamera. Mit Schärfentiefe (auf englisch: depth-of-field) bezeichnet man den Bereich vor und hinter dieser Ebene, der noch als scharf wahrgenommen wird. Die Schärfentiefe ist von mehreren Faktoren abhängig, wie zum Beispiel dem Abstand zum aufgenommenen Objekt, der Brennweite des Objektivs, und der physikalischen Größe der Fläche, auf der das Bild entsteht. Diese ist bei DV-Kameras nur einige Millimeter groß, was der Hauptgrund dafür ist, dass Camcorder dazu neigen, Vorder- und Hintergrund gleich scharf darzustellen. Es entsteht der typische "Videolook".



CAMCORDER WORKSHOP Teil 3 : Schärfe und Fokus : 3
CAMCORDER WORKSHOP Teil 3 : Schärfe und Fokus : 4
Hier wurde ein Motiv zweimal aufgenommen, mit dem einzigen Unterschied, dass in[3] eine Blende 11 eingestellt wurde, in[4] dagegen die Blende komplett geöffnet ist[Blende 2]. Der resultierende Unterschied in Sachen Schärfentiefe ist deutlich sichtbar: obwohl in beiden Fällen auf den Rettungsring scharf gestellt wurde, läßt sich in[3] die filigrane Struktur der Reichstagskuppel im Hintergrund ebenso scharf wahrnehmen, während in[4] nur der Vordergrund scharf ist.



Trotzdem lässt sich auch hier in bestimmten Grenzen kreativ mit Schärfentiefe umgehen, nämlich durch den bewussten Umgang mit der Blende, wie schon im letzten Teil dieser Serie kurz angesprochen wurde, und wie unsere schematische Illustration zeigt (Abbildung 2). Bei der kleineren Blendenöffnung (A) werden die Lichtstrahlen gebündelt und die Zerstreuungskreise somit enger, was zu einer großen Schärfentiefe führt. Bei voll geöffneter Blende (B) spreizen sich die Strahlen maximal, was eine geringere Schärfentiefe zur Folge hat. Die Abb. 3 und 4 zeigen, wie sich die resultierenden Aufnahmen unterscheiden. In Abbildung 3 wurde auf den Rettungsring scharf gestellt, doch bei einer Blende 11 läßt sich die filigrane Struktur der Reichstagskuppel im Hintergrund ebenso scharf wahrnehmen. Nicht so bei Aufnahmen mit Blende 2 (Abbildung 4 ) -- Vordergrund und Hintergrund werden hier merklich voneinander getrennt: Es entsteht ein Bewusstsein für die Entfernung der einzelnen Objekte voneinander. All dies lässt sich natürlich nur im manuellen Betrieb einstellen, wobei auch darauf geachtet werden muss, neben der Blende auch die Verschlusszeit entsprechend zu regulieren, um den gleichen Belichtungswert beizubehalten. Der Spielraum für den Einsatz der Blende zum Regeln der Schärfentiefe wird durch die möglichen Blenden-Verschlusszeitenpaare, wie im zweiten Teil dieser Serie beschrieben wurde, vorgegeben.





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