Die Sprachverständlichkeit eines aufgesprochenen Tons trägt viel zu einem professionellen Eindruck bei einer Videoproduktion bei. Premiere Pro bringt einige Funktionen mit, die den Gang ins Tonstudio ersparen können...
Wenn Sie eine Sprachspur in Premiere Pro erzeugt oder importiert haben, sollten Sie als erstes darauf achten, dass der Pegel der Gesamtaufnahme einigermaßen konstant ist. Denn schon kleine Bewegungen vor dem Mikrofon äußern sich in deutlich wahrnehmbaren Lautstärkeschwankungen bei der Aufnahme.
Normalisieren
Daher empfehlen viele Profis, jede Spur vor der weiteren Bearbeitung erst einmal zu normalisieren. Bei dieser Funktion sucht das Programm die lauteste Stelle einer Audiodatei und rechnet dann die restliche Datei so um, dass die lauteste Stelle nun dem maximalen Pegel von 0 dB entspricht. Dies ist auch praktisch, wenn einzelne Aufnahmen nicht gut ausgesteuert wurden und somit viel zu leise sind. Doch leider kommt mit dem Normalisieren auch immer ein Problem hinzu. Befindet sich irgendwo in der Aufnahme eine besonders laute Stelle, so wird der Rest der Aufnahme durch Normalisieren nicht spürbar lauter.
Kompression
Aus diesem Grund ist es meistens deutlich ratsamer, einen sogenannten Kompressor zu bemühen. Einfach gesagt, arbeitet ein Kompressor nach folgendem Prinzip: Je nachdem wie leise oder laut eine Stelle in einer Audiodatei ist, verstärkt oder vermindert er die Lautstärke an diesem Punkt. Befindet sich in einer Datei ein sehr leises und ein sehr lautes Signal, so sind diese später bei extremer Einstellung des Kompressors praktisch gleich laut zu hören. Das ist zwar nur eine sehr grobe Erklärung eines Kompressors, aber dies genügt für das weitere Verständnis. Ein Kompressor raubt also einer Aufnahme die Dynamik. Und genau diesen Effekt wollen wir uns bei unserer Sprachaufnahme zu Nutzen machen: Worte, die zu leise erscheinen sollen genauso laut klingen, wie die lautesten Stellen der Aufnahme. Ein angenehmer Nebeneffekt ist dabei, dass wir danach die Lautstärke der Datei insgesamt erhöhen können, weil ein Kompressor vor allem die lautesten Geräusche etwas „eindampft“. Im Ergebnis klingt eine komprimierte Sprachaufnahme daher subjektiv immer deutlich lauter und verständlicher.

Sehen wir uns nun einmal an, wie man den Kompressor in Premiere Pro bedient. Man findet Ihn bei den Audioeffekten unter dem Namen "Dynamics" (Abbildung 1A). Ziehen Sie diesen Effekt einfach auf die Audiospur, die Sie komprimieren wollen (Abbildung 1B).