Warum kein Mittelgrau?

Wenn wir eine 18% Graukarte ins Bild halten, können wir theoretisch bestimmen, wo der Wert in der Aufnahme landet. Jedoch ist dies abhängig davon, welches Bild- oder Log-Profil in der Kamera eingestellt ist. Und davon ist wiederum abhängig, wie viele Blenden der gesamten Dynamik dem Bild über dem Mittelgrau zugewiesen werden und wie viele man darunter fallen lässt. Wenn ich meinen Grauwert tiefer ansetze, bekommt man (mit einem entsprechenden Bildprofil) z.B. ein sanften Highlight Rolloff.



Eine Graukarte, die nicht selbst leuchtet, besitzt natürlich nie eine feste Helligkeit "per se", sondern ist vom Kontext des Gesamtmotivs abhängig. D.h. wie viel Licht letztlich auf die Stelle der Graukarte fällt, wo man sie eben hinhält.



Und das bedeutet letztlich: Das Motiv bestimmt maßgeblich den Blichtsspielraum. Also zumindest wo der Graupunkt im Verhältnis zu den restlichen Objekten im Bild sitzt. Zusätzlich bestimmt man bei einer RAW/Log-Aufzeichnung aber den Graupunkt auch noch nachträglich in der Post.



Und das bedeutet für einen Messaufbau viele zusätzliche Variablen, die einer Vergleichbarkeit grundsätzlich schlecht tun. Denn man müsste in diesem Fall den Test idealerweise immer mit vielen diversen Bildprofilen durchführen, was eine Fülle von Ergebnissen pro Kamera erzeugt. Das will man sich jedoch weder selbst antun, noch will das kaum jemand sehen oder lesen.



Wir für uns haben daher seinerzeit beschlossen: Was uns einzig interessiert, ist die Länge des gesamten Balkens in der Grafik. Und das ist nun mal die Dynamik.






Aber wäre nicht XX trotzdem besser/interessanter?

Schon diese Dynamik zuverlässig und vergleichbar einzufangen ist aufwändiger, als es später in unseren Vergleichsvideos aussieht und ja, natürlich könnte man alles noch viel besser und fancier machen, aber wir mussten es schließlich auch praktikabel halten und an einem Punkt loslegen, damit irgendwann mal eine relevante Masse an Vergleichskameras zusammen kommt. Und das ist der Punkt, an dem wir jetzt sind. Was ihr heute in einem Artikel als Vergleichsergebnis seht, hatte ca. 2 Jahre Vorarbeit mit diversen Testreihen und basiert trotzdem auf vielen Kompromissen. Und es ist eben nur eine Möglichkeit von sehr vielen, die Vergleichbarkeit der Dynamik herauszuarbeiten. Aber eben die, die wir jetzt seit zwei Jahren verfolgen.



Etwas an der Methodik zu verändern, hieße wieder ganz von vorne bei Null anzufangen. Da uns jedoch die Ergebnisse persönlich sehr gut helfen, die Dynamikfähigkeiten der Kameras einzuschätzen, bleibt es jetzt erstmal dabei. Wenn wir sehen, dass die Ergebnisse nicht mehr relevant sind, dann ändern wir das ganze wahrscheinlich wieder (oder lassen es ganz;).




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