In der Praxis nie perfekt

In der Praxis bemerkt man jedoch fast immer eine leichte Luminanz-Verschiebung, zumindest in den Mitten. Dies ist noch nicht unbedingt ein Zeichen für ein schlechtes Color-Management. Doch im idealen Fall sollte der Sättingsregler seine Berechnungsformel an das genutzte Color Management anpassen, um exakt zu funktionieren. Das macht jedoch unseres Wissens nach jedoch kein Grading- oder Schnittprogramm.



Solange man den Sättigungs Regler zum Entsättigen benutzt, wird solche Nuancen kaum jemand bemängeln. Problematischer sieht es jedoch in der anderen Richtung aus. Denn wenn man die Sättigung erhöht, sollte sich eine nicht exakte Luminanz-Umrechnung theoretisch in Farbverschiebungen zeigen.



Nun sind Grader die Arbeitsweise der Sättigungs-Funktion ihres Grading-Programms gewohnt und passen gestättigte Farben meist in einer sekundären Maske sowieso noch an den Bällen oder per Hue manuell an. Dennoch könnte es interessant sein, mit einer exakten Sättigungsfunktion zu arbeiten.



Hierfür könnte man versuchen seine Sättigungsfunktion über eigene Formeln an den Projekt Workflow anzupassen. In Resolve beispielsweise mit einer manuellen YUV-Wandlung im RGB-Mixer:





Der RGB-Mixer definiert den Anteil der Farben bei einer Luma-Wandlung
Der RGB-Mixer definiert den Anteil der Farben bei einer Luma-Wandlung


Jedoch merkt man auch hier schnell, dass eine hundertprozentige Wandlung nicht funktioniert, solange man nur mit ganzzahligen Werten an Schiebereglern herumprobieren kann. Ein exakter Workflow könnte vielleicht mit DCTLs gelingen, jedoch wollte uns dies in ein paar kurzen Experimenten nicht gelingen.




Individuelle Luma-Wandlung nutzen

Doch in der Praxis kann man dieses Wissen noch auf andere Weise nutzen, indem man die individuelle Luma-Wandlung produktiv einsetzt. Um die Zusammensetzung der Helligkeit nutzbar zu machen machen muss man diese "absplitten". In Resolve funktioniert dies beispielsweise, indem man mit einem Node-Layer arbeitet, der mit einem Überblendungsmodus gemapped wird.



Hierfür klickt man in den Compositing-Layers auf "Add Node/Add Layer":



Richtig satt - Was bei der Sättigung eines Video-Clips falsch laufen kann : Step1


Anschließend wählt man im automatisch erstellten Mixer-Node als Composite-Mode "Luminosity":



Richtig satt - Was bei der Sättigung eines Video-Clips falsch laufen kann : Step2


Nun erzeugt der neue, untere Layer den Lumakanal, während der ursprüngliche, erste Node für die Farben zuständig bleibt.



Somit kann man abschließend den neuen Node nutzen um in diesem mit dem RGB-Mixer die Zusammensetzung des Luma-Kanals zu definieren. Hierfür muss sinnvollerweise der Monochrome-Haken gesetzt sein, damit man seine Helligkeit aus den RGB-Komponenten zusammen mixen kann:



Richtig satt - Was bei der Sättigung eines Video-Clips falsch laufen kann : Step3




Interessanter Randaspekt: Regelt man nun im Chroma-Node die Sättigung stark hoch oder runter, so kann dies in manchen Fällen im Histogramm etwas besser als der einfache Sättigungsregler funktionieren, weil der Luma-Kanal ja nun explizit aus der Berechnung herausgehalten wird. Doch selbst mit dieser Methode kann es je nach Color-Management-Settings noch zu leichten Verschiebungen kommen.



Eigentlich könnte man sich diese Arbeit sowieso komplett sparen, wenn Colorgrading-Programme die Formel für diese einfache Sättigungs Funktion automatisch korrekt anpassen würden. Zumal die Hersteller an anderen Stellen ja immer gerne auf ihre hohe Präzision verweisen. Aber so einfach scheint die Sache vielleicht gar nicht zu sein...



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