Die Verlockung ist natürlich groß, OSX auf dem eigenen PC zu installieren. Zumindest um das alternative Betriebssystem einmal in Ruhe ausprobieren zu können. Der Hersteller Apple lässt allerdings wissen, dass die Installation auf Nicht-Apple-Rechnern illegal sei. Da diese Lizenzbedingungen jedoch erst nach dem Kauf lesbar sind, gibt es in Deutschland durchaus einen starken Rechtsstandpunkt, dass der Einsatz auf normalen PCs nicht unrechtmäßig ist, solange man die Original-Lizenz besitzt. Wer also eine legale Version von OSX in seinen Händen hält, sollte zumindest einmal schnuppern dürfen.
OSX patchen
Um OSX zu installieren, muss man das Original-System erst einmal patchen oder eine gepatchte Installations-DVD aus dem Internet besorgen. Danach installiert man OSX eigentlich wie ein gewöhnliches Betriebssystem in eine primäre Partition auf dem Rechner. Wenn man auf die richtigen Komponenten im System achtet, funktioniert dies auf den ersten Blick erstaunlich gut. Das bedeutet, dass der eigene Rechner ungefähr dieselben Bestandteile wie ein vergleichbarer Apple haben sollte. Zum Beispiel Intel Chipsatz und Intel-SSE3-Prozessor. Mittlerweile finden sich im Netz jedoch auch einschlägige Patches, um auch andere Komponenten wie AMD-Prozessoren oder Nvidia-Chipsätze zum laufen zu bringen.
Nach der Installation ist vor der Installation...
Nach der geglückten Installation kann man dann große Augen machen, wenn der Apple Desktop das erste mal erscheint. Doch hier fängt dann die eigentliche Arbeit erst an.

Es kostete uns ungefähr 15 Stunden Frickelarbeit um einzusehen, dass wir keinen bootfähigen Master-Boot-Sektor für OSX auf unserer Platte zum Laufen brachten. Alle Tipps aus dem Netz halfen nichts, zum Starten des Systems musste immer der Darwin-Bootloader von der DVD herhalten. Eigentlich nur eine kleine Bagatelle, aber dennoch unschön, wenn man immer eine Start-DVD benötigt. Dann unterstützte unsere Grafikkarte ATI x850XT keine Hardware-Beschleunigung, sondern wurde nur im VESA-Modus angesprochen. Wieder gab es im Netz viele Tipps, wie man die Karte zum Laufen bringt, jedoch helfen uns alle Treiber-Versionen nichts. Die Erkenntnis, dass die Karte nicht mit Core Image und Quartz Extreme zum laufen zu bekommen ist, kostete uns noch einmal mindesten 16 Stunden Lebenszeit. (Das fanden übrigens auch andere User im Netz, nur einer behauptet weiterhin fest, dass die Karte bei ihm mit Beschleunigung läuft.)
Da uns aber gerade Motion und FCP mit Grafikbeschleunigung interessierte, musste eben eine neue Grafikkarte her. Eine 7600GT für 140 Euro lief mit speziellen Treibern anschließend einwandfrei. Allerdings muss man für die Installation schon ein paar Unix-Kommandos abwerfen, aber immerhin. Nach dem neuesten Stand kann man diese mit einem Installations-Package übrigens auch mit einem Mausklick installieren.

Die externe USB-Soundkarte Phase 26 von Terratec wurde dagegen klaglos erkannt und sofort eingebunden. Auch unsere Intel-Netzwerkkarte wurde problemlos integriert, jedoch stotterte das Netz: Im 2-Minutentakt riss die Verbindung ab. Auch eine WLAN-Karte zeigte die selben Symptome, weshalb wir die Hardwarekombination als Problem zwar ausschließen können, aber dennoch bis heute keine Lösung für das Problem gefunden haben.
