Formate – jetzt auch 1080p50

Die größte Veränderung findet sich eigentlich unter den verfügbaren Formaten: So wird AVCHD nun auch progessiv mit bis zu 28 Mbps und 1920 x 1080 Pixel bei 50 Vollbildern auf Memory Stick PRO DuoTM oder SD-Karten aufgezeichnet. Die Kamera selbst besitzt nun eine Zertifizierung für SDXC-Karten, wodurch auch Karten über 32 GB eingesetzt werden können.





Verbesserungen...

Auch andere VG10-Kritikpunkte unseres letzten Tests wurden erhört. So gibt es nun zum Fokussieren nicht nur Peaking sondern auch einen Expanded Focus, der sogar eine separate Taste in Objektivnähe besitzt. Damit gelingt das manuelle Scharfstellen nun problemlos. Auch das Display wurde nun als Touchscreen ausgeführt, was die Bedienung in manchen Fällen erleichtert. Sogar Touch-Fokus ist nun integriert, was gerade bei engen Tiefenschärfe-Bereichen durchaus hilfreich bis lebensrettend sein kann. Die Audio-Abteilung wurde ebenfalls um eine manuelle Aussteuerung und eine Pegelanzeige erweitert, was nun erstmals auch einen praktikablen Audio-Einsatz ermöglicht.




... und verpasste Chancen

Leider wurden auch einige Punkte nach wie vor nicht realisiert, welche die VG20 von der DSLR-Konkurrenz noch deutlicher abheben hätte können. Dies sind unter anderem XLR-Audio, ein ND-Filter, ein größeres Display, griffigere Schalter oder auch eine programmierbare Shot-Transition Funktion. Mit den meisten dieser fehlenden Features könnten sich sicherlich interessierte Anwender arrangieren, jedoch gibt es zwei Punkte, die uns an der VG20 in diesem Preisbereich besonders negativ auffallen:



Das eine sind die Skalierungsartefakte durch den Sensor. Da ein Bildwandler mit einer für Photo optimierten Pixelzahl eingesetzt wird, muss die Kamera das Bild von nun ca. 16 Megapixel auf 2 Megapixel herunterskalieren. Und das gelingt Sony nicht besonders gut. So gibt es wie schon beim Vorgänger deutliche Aliasing-Artefakte. Die Canon EOS-Modelle kämpfen zwar mit ähnlichen Problemen, jedoch zeigt Panasonic mit der GH2, daß es auch sauberer geht. Und das für ungefähr der halben Preis einer VG20.



Außerdem stört uns noch die praktisch komplett fehlende Kontrolle zur Einstellung der Bildcharakteristik. Das offene Geheimnis, warum zum Beispiel die eher unscharfe Canon EOS 5D für viele Anwender das Non-Plus-Ultra des Independent-Filmes ist, liegt schlichtweg darin, dass man hier eigene Gamma-Kurven kreieren und über das Netz tauschen kann. Denn nur hiermit kann man eine Dynamik erzeugen, die mit einer Filmkamera vergleichbar ist und die man später mittels Colorgrading in der Nachbearbeitung professionell nutzen kann.



Die meisten Filmer nutzen hierfür einen „flachen Look“, den man mit einer VG20 schlichtweg nicht erreichen kann. Während die VG10 immerhin noch vorgefertigte Picture-Profiles bot, sind nun nicht einmal mehr diese in der VG20 vorhanden. Einzig eine Cinegamma-Tone Kurve ist eingebaut, die jedoch keine sonderlich flache Ausprägung bietet.



Wir nehmen stark an, das Sony natürlich weiß, dass gerade solche Funktionen eine DSLR-Kamera für Anwender interessant macht. Schließlich verkaufen die Japaner auch flache Bildprofile wie das S-Log Update für die Profikamera F3 für sehr viel Geld. Es dürfte daher eine reine Marketing-Entscheidung sein, keine zusätzlichen Gamma-Kurven für die VG20 zu ermöglichen. Allerdings sollte sich Sony auch nicht wundern, wenn viele Käufer die VG20 aus genau diesem Grund meiden. Wer die Dynamik eines Film-Looks sucht, findet diese eben nicht bei der VG20, großer Sensor hin- oder her. Und damit schließt Sony leider ein weiteres mal durch seine Marketing-Politik viele potentielle Käufer von vornherein aus.




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