Test Venice für Solo-Shooter Sony Burano in der Praxis: Einzigartige 8K Raw Cine/Doku Kamera mit AF, Vario-ND und IBIS

Venice für Solo-Shooter Sony Burano in der Praxis: Einzigartige 8K Raw Cine/Doku Kamera mit AF, Vario-ND und IBIS

Mit der Burano hat Sony quasi nebenbei mal schnell eine neue Kameraklasse geschaffen – denn diese Kombination ist bislang einzigartig in einem High-End Cine-Paket: Autofokus kombiniert mit elektronischem Vario-ND inklusive Sensorstabilisierung. Das ganze abgerundet mit 8K 16 Bit interner RAW Aufnahme (X-OCN). Wie gut funktioniert das neue Sony Doku-Flaggschiff in der Praxis?

// 11:50 Sa, 3. Feb 2024von

Mit der Burano hat Sony quasi nebenbei mal schnell eine neue Kameraklasse geschaffen – denn diese Kombination ist bislang einzigartig in einem High-End Cine-Paket: Autofokus kombiniert mit elektronischem Vario-ND inklusive Sensorstabilisierung. Das ganze abgerundet mit 8K 16 Bit interner RAW Aufnahme (X-OCN). Wie gut funktioniert das neue Sony Doku-Flaggschiff in der Praxis?



Vorab unser Testclip mit Caro, den wir an einem sehr windigen Berliner Wintertag aufgenommen haben.






Wir haben mit der Burano vor allem von der Schulter gefilmt. Zum Einsatz kam neben der Burano das Sony FE 24–70 mm F2.8 GM II. Bearbeitet haben wir die Footage auf dem Redaktions Macbook Pro mit einer speziell für das X-OCN LT der Burano gepatchten Version von Blackmagic Resolve (Dank an Blackmagic an dieser Stelle!) .




Handling, Rigging, Gewicht etc.

Beim ersten Blick auf die Sony Burano kommt uns „Venice-Mini“ in den Kopf. Und tatsächlich finden sich viele Gehäuse-Details bei der Sony Burano, die sie mit der großen Cine-Schwester teilt.


 Sony Burano
Sony Burano

Angefangen beim Gehäuse aus Magnesiumlegierung und Aluminium, das bereits beim ersten in die Hand nehmen hohe Solidität ausstrahlt, über die dualen CFexpress Typ B Cardslots bis hin zum clever ausgelegten PL-/ E-Mount Wechselsystem (hierzu später mehr).



Schaut man dann auf das Gehäusegewicht, rückt die Sony Burano plötzlich von der Venice ab und bewegt sich deutlich näher hin zur FX9. Mit lediglich 2,4kg reinem Gehäusegewicht (Sonv Venice 2 = ca. 4,3 kg, Sony FX9 = ca. 2.0 kg) darf die Burano als echtes Leichtgewicht ihrer Leistungsklasse gelten.



Der vielleicht signifikanteste Unterschied im Gehäusedesign zwischen der neuen Burano und der Venice dürfte neben der insgesamt kompakteren Abmessung der Burano in dem Weglassen des Bedienmonitors auf der rechten Kameraseite und der Integration des Handgriffs (GP-VR100 /ähnlich FX9 Handgriff – aber besser) via Arrirossette – ebenfalls an der rechten Kameraseite sein.


Sony Burano mit  GP-VR100 Handgriff
Sony Burano mit GP-VR100 Handgriff



Denn beides: Sowohl das Weglassen des „AC-Monitors“ als auch die systemische Integration der Grifffernbedienung verraten viel über das bevorzugte Einsatzgebiet der Sony Burano. Nimmt man hier noch die neue Autofokus-Funktionalität hinzu steht über all dem recht unmissverständlich geschrieben: Solo-Operator Kamera.



Und damit sind wir bereits Mitten in der Positionierung der Sony Burano bei aktuellen Bewegtbildproduktionen: Die Sony Burano ist in erster Linie als Solo-Operator Kamera ausgelegt und entsprechend stellt es auch kein Zufall dar, dass Sony bei der Präsentation der Burano einen starken Fokus auf Dokumentar-/ Wildlifeproduktionen gelegt hat.



Auch wir waren mit der Sony Burano ausschließlich im Solo-Operator Betrieb unterwegs und haben hier die Burano im kontinuierlichen Wechsel zwischen Schulter und Stativ im Einsatz gehabt.



Vor allem beim Betrieb auf der Schulter kommt der Grifffernbedienung eine zentrale Rolle zu. Am Multifunktionshandgriff lassen sich – ähnlich wie bei der FX6/FX9 – zentrale Funktionen einstellen, ohne die Kamera vom Auge nehmen zu müssen: Hierzu zählen Start/Stop, Blende, Suchervergrösserung währen der Aufnahme sowie andere, individuell vom User zu programmierende Funktionen.



Anders als jedoch als bei der FX9 hat Sony beim neuen GP-VR100 Handgriff diesmal einen Mechanismus eingebaut, mit dem sich der Handgriff schnell nach oben oder unten justieren oder bei Bedarf ganz wegklappen lässt, ohne die Schraube an der Arri-Rosette lösen zu müssen. Für unseren Dreh (und für alle die viel zwischen Schulter-, Brust- und Stativhandling unterwegs sind) eine sehr willkommene Arbeitserleichterung.



Sony Burano beim slashCAM Testdreh
Sony Burano beim slashCAM Testdreh


Als Rigging-Basis diente uns für die Sony Burano unsere Vocas USBP-15 MKII Universal Baseplate mit der sich diverse Kamerasysteme und Objektivkombinationen optimal tarieren und schnell zwischen Schulter- und Stativ wechseln lassen.



Unser Tip:



Für eher große gewachsene Menschen (mit langen Armen) empfiehlt sich für den Schulterbetrieb mit der Grifffernbedienung der Burano auf jeden Fall eine Baseplate die - wie die hier genutzte - über eine zusätzliche Arri-Rosette auf der rechten Seite verfügt. Da die Sony Grifffernbedienung via Spiral-Kabel über ausreichend Länge verfügt, lässt sich so der Griff weiter vorne montieren, was das Schulterhandling der Burano durchaus vereinfacht.



Dank der auf einem vergleichsweise langen „Nato-Rail“ laufenden Sucheraufhängung und der von Sony ausreichend groß dimensionierten Viewfinder-Bracket lässt sich das Suchersystem der Burano schnell und in unserer Praxis mit erfreulich solidem „Haltevermögen“ positionieren. Man spürt, dass bei der Burano viel Userfeedback von anderen Sony Viewfinder-Konstruktionen verarbeitet wurde (mehr hierzu im Viewfinder-Abschnitt).



Wer vor allem von der Schulter mit schwereren Objektivsetups arbeitet, dürfte bei der recht kompakten Bauform der Burano von etwas mehr Gewicht am Kameraende profitieren. Hier empfehlen wir etwaige Tarieroptionen bei der Wahl des Akku-Setups oder anderer Anbauten im Hinterkopf zu haben.



Bemerkenswert fanden wir bei unseren Testaufnahmen mit der Burano, wie schnell die Kamera nach dem Einschalten zur Verfügung stand. Gestoppt haben wir 6 Sekunden vom Kaltstart bis zur Aufnahmebereitschaft, wobei der Sucher bereits viel früher zur Verfügung stand.



Zusammen mit der Pre-Rec Funktion („Picture Cache Rec“), die sich zwischen 5 und 20 Sekunden einstellen lässt (Maximalzeit ist von jeweiligen Aufnahmeformt abhängig), sollte hier kaum Shots wegen einer nicht betriebsbereiten Kamera verloren gehen






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