Austattung
Nach dem Auspacken fühlt sich die VG20 erst einmal fast genauso an, wie das Vorgängermodell. Doch im Detail haben die Sony-Techniker doch ein paar wichtige Änderungen an der Außenhülle vorgenommen. So wanderte der Multifunktionsring nun neben die Objektivöffnung, wo man ihn fast wie einen zusätzlichen Objektivring benutzen darf. Dieser ist wie auch bei vielen Sony Consumer-Modellen durch den daneben liegenden Button mit einer beliebigen Funktion belegbar Zur Verfügung stehen dabei Belichtung, Blende, Gain, Verschlusszeit, Automatische Belichtung und Weißabgleich-Änderung. Das ist grundsätzlich praktisch, dazu gibt es bereits für Verschlusszeit und und Blende eigene (Folien-)Tasten unter dem Display, weshalb man man sich durchaus noch mehr Funktionen für den frei belegbaren Knopf wünschen würde. Allerdings sind die Tasten unter Display nicht optimal zugänglich und auch nicht unbedingt blind zu bedienen, da diese kaum hervorstehen und wenig haptisches Feedback bieten. Dennoch lässt sich über diese Kombination schon einmal relativ bequem die manuelle Kontrolle erlangen, wenn man den Gain auf die freie Taste legt.
Das Kit-Objektiv sogt weiterhin für eine auffällige Kopflastigkeit, wirkt aber äußerst solide. Bei einem Kit-Aufpreis von 600 Euro sollte dies jedoch auch selbstverständlich sein. Die Kamera besitzt auch weiterhin keine Zoomwippe, weshalb man nur über den Objektiv-Ring zoomen kann. Ruckelfreie Zoomfahrten sind hiermit praktisch ausgeschlossen. Der Akkuschacht auf der Rückseite ist sehr tief ausgelegt, sodass sich auch dicke Akkus noch gut in das bestehende Kameradesign eingliedern ohne überzustehen. Der sehr kleine, mitgelieferte NP-FV70 Akku hinterlässt im Gegenzug einen sehr großen und unschönen Spalt.
Diesmal hatten wir für unseren Test auch noch ein paar lichtstärkere Objektive aus der Alpha Serie zur Verfügung, die wir per A-Mount-Adapter befestigen konnten. Und auch wenn die Anfangsbrennweite mit 2,8 gegenüber 3,5 auf dem Papier dabei nicht sonderlich groß ausfiel: In der Praxis machte sich dieser geringe Zahlenunterschied bereits sehr deutlich bemerkbar. Zum einen wurden die Low-Light-Bilder deutlich heller respektive bei kleinerem Gain deutlich rauschfreier. Aber auch der verfügbare Schärfebereich wurde durch die offenere Blende sichtlich reduziert, was sogar bei unserem Testaufbau im Messlabor deutlich auffiel. Die Achse des Rades und die Augen unserer Puppe waren nicht auf eine Schärfeebene zu bekommen, was bei einer Bildkomposition mit offener Blende ja auch meistens erwünscht ist.