Vorab unser Videoclip mit Caro an einem sonnigen Tag in Berlin, bei dem neben der Sony A9 III auch das (unstabilisierte) Sony FE 24–70mm F2.8 GM II zum Einsatz kam.
Die meisten Aufnahmen haben wir frei Hand gefilmt. Geschnitten und farbkorrigiert wurde unter DaVinci Resolve 18 auf dem Redaktions-MacBook Pro M1 Max.
Handling
Beim ersten in die Hand nehmen stellt sich bei der A9 III ein sehr vertrautes Gefühl ein.
Wer bereits über Erfahrung mit Sony Alpha DSLMs verfügt, wird sich auch bei Sonys neuem Flaggschiff Global Shutter Boliden schnell zurecht finden – so entspricht das Schalter-Layout nahezu 1:1 beispielsweise der Sony A1 und auch beim Gewicht und den Abmessungen liegen Sonys derzeitigen Pro-DSLMs nahe beieinander (Sony A9III = 703g betriebsbereit, 136 x 97 x 83 mm / Sony A1 = 740 g betriebsbereit, 129 x 97 x 81mm),
Der erste - und für Videoanwender nicht ganz unwesentlicher Unterschied – zeigt sich dann im Monitor-Betrieb.
Während man den Monitor der A1 nicht videofreundlich zur Seite klappen kann, hat Sony bei der A9 III den von der A7R V bekannten Schwenk- und Klappmechanismus verbaut, der aktuell mit die meisten Monitor-Positionen zulässt und damit sowohl für Foto- als auch Videographen eine gelungene Option darstellt.
Aufgezeichnet wird bei der Sony A9 III in dualen Mehrfach-Steckplätzen, die sowohl SD-Karten als auch CFexpress-Karten Typ A aufnehmen.
Uns standen für unseren Test letztere in der Sony Tough Version mit einer Kapazität von 160GB zur Verfügung, die zwar nicht zu den Schnäppchen zählen, aber sich völlig unauffällig während unseres Tests verhalten haben. Vor allem Sportfotografen, die die Serienbildfunktion von max. 120 B/s benötigen, dürften von den CFexpress Typ A Karten profitieren.
Bemerkenswert empfinden wir darüber hinaus immer wieder den bereits bekannten Sony Viewfinder, der mit seinen 9.437.184 Bildpunkten nach wie vor die Referenz bei High-End DSLMs darstellt.
Da die Sony A9 III ebenso wie die A1 zu den eher kompakten und leichten DSLMs im Profi-Lager zählen, empfehlen wir bei der Verwendung von schwereren Objektiven über zusätzliches Gewicht am Kamerabody nachzudenken, um das Setup nicht zu frontlastig werden zu lassen. Ein zusätzlicher Batteriehandgriff oder entsprechendes Rigging für Videoanwender machen sich ergonomisch hier durchaus bezahlt.
Vom Tastenlayout her merkt man den Sony DSLMs an, dass sie ursprünglich eher für den Foto-als den Videobetrieb entworfen wurden. Das bedeutet für den Videoanwender, dass sich hier etwas Beschäftigung mit den userdefinierten Tasten lohnt, denn bei der A9 III lassen sich einschließlich der fünf Usertasten (C1-C5) insgesamt 14 Schalter / Räder / Tasten mit individuellen Funktionen belegen, womit man als Videouser sehr weit kommt. (Die Referenz beim videoafinen Buttonlayout und der User-Programmierung stellt bei den Vollformat DSLMs für uns nach wie vor die Panasonic S5 II dar – allerdings spielt die A9III in einer anderen Kameraklasse).
Was wir aus der Bewegtbild-Perspektive gerne bei zukünftigen Firmware-Updates der Sony A9 III sehen würden, wäre eine Shutterangle Funktion sowie ein Waveform Monitor (Zebra und Histogram sind vorhanden).
Insgesamt merkt man dem Layout der Sony A9 III an, über wieviel Erfahrung mit DSLMs Sony mittlerweile verfügt. Wir konnten bei unseren Praxisaufnahmen mit Caro jedenfalls Out-of-the-Box gleich loslegen und sind während unseres Tageslichtdrehs auf keine Hindernisse gestoßen. Im Gegenteil - das Arbeiten mit der Sony A9 III haben wir als recht angenehm und effizient empfunden.