Staff Picks adé Vimeo schränkt Features in der EU ein (und erhöht die Preise)

// 11:54 Fr, 3. Jan 2025von

Vimeo war unter Indie-Filmern lange eine beliebte Alternative zu YouTube – allerdings hat sich der Fokus der Video-Plattform spätestens seit dem Börsengang stark Richtung B2B-Segment verlagert; die Ambitionen, ein Videoportal für die Massen zu sein, wurden weitgehend aufgegeben.

Vimeo schränkt Features in der EU ein (und erhöht die Preise)


Nun wurden im Dezember auch noch einige wichtige Funktionen für Vimeo-Nutzer in der EU und Großbritannien eingestellt, sodass der Dienst hierzulande weiter an Attraktivität verliert. Und zwar werden einzelne, von Nutzern hochgeladene Videos nicht länger auf Vimeo.com organisiert oder beworben – folgende Funktionen des kostenlosen Tarifs sollen auf Vimeo.com in der EU und Großbritannien nicht mehr verfügbar sein:



- Das Durchsuchen von Vimeo ist jetzt auf die Videoinhalte in der eigenen Videobibliothek beschränkt.


- Kanäle, Gruppen, Kategorien und andere kuratierte Videosammlungen, einschließlich „Staff Picks“, sind nicht mehr zugänglich.


- „Mein Feed“ ist nicht mehr zugänglich.


- „For Hire“ ist nicht mehr zugänglich.



Zwar schreibt Vimeo, diese Änderungen würden nur das kostenlose Abo betreffen, jedoch hat die Umstellung auch Auswirkungen auf das gesamte Vimeo-Publikum, denn geht man beispielsweise auf die Seite der Staff Picks, so wird auf die European Film Awards verwiesen, wo nunmehr handverlesene Vimeo-Kurzfilme zu sehen sind – auf Vimeo selbst kann man definitiv nicht mehr nach Videoclips herumschmökern.



„You are seeing this page because Vimeo no longer features user-uploaded videos on Vimeo.com in your region. If you are looking for short films to watch, we encourage you to explore the European Film Academy's collection above.“



Als Grund für diesen Schritt nennt Vimeo auf Online-Plattformen zielende EU-/UK-Regulierungen, die zu hohen Kosten führen würden. Während andere Angebote „wie YouTube aufgrund ihrer werbegestützten Modelle möglicherweise unterschiedlich mit rechtlichen Kosten umgehen“, habe Vimeo die „schwierige Entscheidung“ getroffen, sich anders anzupassen, nämlich als Plattform keinen User-Content mehr zu zeigen (das Video-Hosting und die Möglichkeit, Clips in anderen Seiten einzubinden, bleibt bestehen).



Hintergrund dürften der in der EU eingeführte Digital Service Act (DSA) bzw. der Digital Market Act (DMA) sein sowie in Großbritannien der „Online Safety Act“. Deren Ziel ist es u. a., „schädlichen Content“ im Internet einzudämmen, indem Online-Plattformen die von ihnen bereitgestellten Inhalte stärker kontrollieren müssen. Vor allem die UK-Regulierung ist scharf kritisiert worden, als viel zu breit angelegt; es wird befürchtet, dass viele kleine Internet-Communitys in Folge schließen müssen.




Kommende Preiserhöhungen

Darüber hinaus zeigen sich übrigens viele Vimeo-Nutzer verärgert über angekündigte Preiserhöhungen (bei uns im Forum, aber auch z. B. auf Reddit); diese scheinen unterschiedlich hoch auszufallen. Von Vimeo selbst liest man dazu lediglich folgendes Statement:



Wir haben uns entschlossen, unsere Preis- und Tarifstruktur zu ändern, um den veränderten Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden. Wir haben die wöchentlichen Upload-Limits abgeschafft und bieten stattdessen unbegrenzten Zugriff auf Ihren gesamten Speicherplatz.


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