Mehr oder weniger unabsichtlich hat Sony über die Weihnachtstage ein Distributionsexperiment gezündet, welches Konsequenzen in Punkt Filmverwertung haben könnte. Denn erstmals war mit The Interview ein Film zeitgleich zu seiner Kinopremiere online verfügbar -- der Film hätte ursprünglich regulär anlaufen sollen, wurde dann aufgrund einer Terrorwarnung ganz zurückgezogen und so zu einem vieldiskutiertem Politikum, woraufhin sich doch noch gut 300 kleine Kinos fanden, die ihn auf die Leinwand brachten.
Parallel jedoch bot Sony den Film via YouTube, Google Play, Xbox Video, Crackle sowie auf seiner eigenen Webseite zum kostenpflichtigen Streaming an (allerdings nur für Zuschauer aus USA und Kanada) -- ein Schritt, der unter normalen Umständen erst deutlich später erfolgt, um die Einnahmen an den Kinokassen nicht zu gefährden, hier allerdings durchaus sinnvoll war, da diese aufgrund des vermasselten Starts ohnehin gering ausfallen. Um den illegalen Kopien etwas entgegenzusetzen und zumindest im Video-on-Demand kassieren zu können, wurde also der Online-Start vorgezogen. Auch über Video-on-Demand Kanäle ist der Film mittlerweile erhältlich.

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Ende November hatte es wie berichtet einen groß angelegten Hackerangriff auf Sonys Filmsparte gegeben, bei welchem anscheinend ein nahezu unermesslicher Daten-Fundus erbeutet wurde -- von noch unveröffentlichten Filmen über persönliche Daten von Angestellten bis zu geheimen, internen Absprachen. Ob, wovon viele ausgehen, Hacker aus Nordkorea dahinter stecken, um die Veröffentlichung des Films The Interview zu verhindern (in welchem es um ein Attentat auf Kim Jong-un geht), ist nicht zweifelsfrei bewiesen (auch ob die Anschlagsdrohung zur Kinopremiere überhaupt mit dem Hack selbst zu tun hat). Eine Security-Firma will bei eigenen Ermittlungen Hinweise auf eine mögliche Beteiligung einer ehemaligen Sony-Mitarbeiterin gefunden haben.